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Zwei Jahre vor der Pensionierung gekündigt

15. Jänner 2019 | von Gebi G. Schnöll
Zwei Jahre vor der Pensionierung gekündigt
Peter Veider muss im Juli die Landesgeschäftsführung abgeben. Zwei Jahre vor seiner Pensionierung! Foto: Bergrettung Tirol

Bergrettungs-Landesgeschäftsführer Peter Veider muss wegen interner „Verjüngungskur“ seinen Sessel räumen


Paukenschlag bei der Tiroler Bergrettung: Landesgeschäftsführer Peter Veider wurde Ende des vergangenen Jahres gekündigt. Der Landesausschuss unter Landesleiter Hermann Spiegl will damit offenbar eine Verjüngungskur in den Führungsstrukturen der Tiroler Bergrettung einleiten. Veider bedankte sich letzte Woche mit einem „Brief an die Redaktionen“ für die gute Zusammenarbeit mit den Medien.

„Meine Zeit als hauptberuflicher Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung läuft heuer im Juli nach 15 Jahren ab.  Als unbezahlter Ehrenamtler diene ich dem ÖBRD Tirol schon seit 1987 - also seit 32 Jahren. Und ich werde das auch weiterhin tun, so wie mehr als 4.000 Männer und Frauen in Tirol auch“, schreibt Peter Veider und er kündigt auch an, dass er als amtierender Vizepräsident des Österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit (KFAS) und Experte für das alpine Rettungswesen auch künftig gerne zur Verfügung steht und neben Präsident Karl Gabl jederzeit für fachliche Auskünfte und Anfragen offen ist. Im „Brief an die Redaktionen“ bedankt sich (Noch)-Landesgeschäftsführer Peter Veider auch für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren mit den Medien. Veider sinngemäß: „Ich will mit diesem Schreiben die Arbeit in den Massenmedien besonders würdigen: Es wird vermutlich in genauen Zahlen nie erfasst werden können, wie vielen Menschen die Berichte  unserer journalistischen Partner das Leben gerettet haben.  Die Medien haben sehr oft über unsere vielfältigen Bemühungen zur Verhütung von Bergunfällen berichtet, und sie tun das auch immer öfter. Tatsache ist, dass es sehr viele Einheimische und Gäste sind, denen wir gemeinsam durch seriöse Informations- und Aufklärungsarbeit die körperliche und seelische Gesundheit bewahrt haben. Wintersportler, Bergsteiger und Wanderer werden durch die gute Kooperation mit der Tiroler Bergrettung  rechtzeitig darüber informiert, wie man sich in den Bergen verhalten soll, um gesund wieder ins Tal zurückzukehren. Bitte setzen Sie diese gute Kooperation mit der Tiroler Bergrettung weiterhin fort, unabhängig von meinem Abschied als Geschäftsführer!“

„JAMTAL-PIONIER“. Wie sieht die Zukunft von Peter Veider aus, der zwei Jahre (!) vor seiner Pensionierung die Landesgeschäftsführung abgeben muss? „Ich könnte nun ab Juli bis zu meiner Pensionierung als Alpinexperte und möglicherweise als Ausbilder für junge Alpinisten in den Dienst bei der Österreichischen Polizei zurückkehren. Die genauen Pläne sind noch nicht fixiert. Ursprünglich bin ich in jungen Jahren im Hotelfach als Koch ausgebildet worden, wurde später staatlich geprüfter Skilehrer sowie Berg- und Skiführer. Dann wurde ich Zöllner für die Hochgebirgsgrenzen Österreichs. Und als vor vielen Jahren der Zoll mit der Polizei zusammengelegt wurde, folgte der Wechsel von mir in den Polizeidienst.“ Über diese Verbindungen gelang es Peter Veider 2004 dem österreichischen Finanzministerium die alte Zollstation im hochalpinen Jamtal an der Grenze zu Graubünden (Schweiz) „charmant abzuluchsen“. Parallel konnte er die Tiroler Landesregierung dazu motivieren, das ausgediente Zollhaus für die Tiroler Bergrettung anzukaufen, um daraus ein Ausbildungszentrum zu schaffen. „Mehrere Jahre mit Umbauten, Erweiterungen und Modernisierungen des Altbaues folgten. Und so ist die Tiroler Bergrettung heute die einzige der sieben ÖBRD-Landesorganisationen, die über ein solches Ausbildungszentrum mit modernster Ausstattung verfügt. Die dort für unsere Nachwuchsleute veranstalteten Kurse haben mittlerweile international einen guten Ruf und locken Einsatzkräfte aus mehreren Erdteilen für eigene Winter- und Sommerkurse an. An dieser Stelle  gebührt mein Dank besonders auch dem Land Tirol und den Finanzbehörden der Republik Österreich“, so Peter Veider.

DANKE. Abschließend erklärt Peter Veider: „Es war mir als Geschäftsführer und Ausbildungsleiter immer ein Anliegen, in Zusammenarbeit mit führenden Technikern - bevorzugt in unserem Bundesland - neue und modernste Ausrüstungsgegenstände für das alpine Rettungswesen zu entwickeln, zu testen und zur Marktreife zu führen. Wesentliche Unterstützung habe ich dabei auch von unserem jungen Spezialisten, Alpinprofi und Büro-Manager Klaus Pietersteiner erhalten.  Dazu kommen unsere äußerst fleißigen, kompetenten und humorvollen Büro-Managerinnen Martina Pali, Claudia Krase und Evelyn Erler. Sie betreiben unsere Landeszentrale in Telfs als herausragendes Service-Center für alle ÖBRD-Förderer, unsere Einsatzkräfte und Geschäftspartner. Meinen Nachfolgern bei der Tiroler Bergrettung wünsche ich  persönlich das Beste!“

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