Von Friederike Bundschuh
„Mia hobn heit so an schianan Tog, herzlich willkommen in Hatting im Gemeindesaal“, eröffnete Obmann Gerhard Krug, dessen Urgroßvater 1923 Gründungsmitglied der Kapelle war, den Jubiläumsabend. „100 Jahre sind seit unserer Gründung vergangen. Wia sich des so zuatrogn hot, segn ma später. Man hat in einem Verein Vorstellungen und Visionen, aber wenn man nit die richtigen motivierten Leit dazu hat, die bereit sind, das auch umzusetzen, dann nutzt des alles zsamm gar nix. Es macht Freude, euer Obmann sein zu dürfen, weil mit euch als Kapelle viele Visionen umsetzbar sind. Dafür einfach Danke!“ Sprachs und die Kapelle stimmte den Hattinger Musikgründungsmarsch an, gefolgt von Gedanken zu 100 Jahren Musikkapelle Hatting vom Moderator und Kapellmeister Peter Kostner, bevor das Blechbläserensemble einen Marsch aus dem Gelegenheitsoratorium anstimmte.
ALLER ANFANG IST SCHWER. In der schweren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war das Interesse an Unterhaltung groß. „Kriag ma a Musig zsamm?“ – das dürfte die zentrale Frage damals gewesen sein, ein höchst passender Titel für den 17-minütigen Film, initiiert von Chronist Markus Geyr. Er hatte bereits vor drei Jahren die Idee, das gebührende Gedenken an die Gründerväter in einem Film aufzubereiten. „Die Handlung reicht vom ersten zündenden Funken bis zur allerersten Ausrückung der Kapelle zum Namenstagsständchen für den Pfarrer im November 1923“, meinte Geyr. Die Musikantinnen und Musikanten fungierten als Schauspieler in möglichst zur damaligen Zeit passendem „Zivilgewand“, gedreht wurde an Orten mit authentischem Flair wie zum Beispiel beim Goldenen Adler in Flaurling oder beim „Spiß“ in Hatting. Im April 1923 ist die Gründung der Kapelle im Gemeinderatsprotokoll vermerkt, sodann wurden in Böhmen Instrumente bestellt, die im Sommer eintrafen. Dann begann die intensive Zeit der Proben, die in alten Bauernstuben beim Adelshof in Toblaten (Inzing) aufgenommen wurden.
EINE ERFOLGSGESCHICHTE. Der Präsident des Landesverbandes der Blasmusik, Alt-LH Günther Platter, gratulierte launig und überreichte die Festurkunde „100 Jahre MKH“. Auch Landesrätin Cornelia Hagele gratulierte herzlich und betonte die Wichtigkeit des Musikunterrichtes, nicht ohne sich kurzzeitig mit Moderator Peter Kostner ums Mikro zu matchen. Der Bogen der musikalischen Begleitung spannte sich von Kompositionen von Georg Friedrich Händel bis hin zu Henry Mancini und seinem Stück „Pink Panther“, den krönenden Abschluss bildete die „Freundschaft mit Musik“, gefolgt von fröhlichem Beisammensein mit kulinarischen Genüssen. Ein hochkarätiges Fest im Kreis begeisterter Besucherinnen und Besucher, die nächsten 100 Jahre können kommen. Die RUNDSCHAU gratuliert und wünscht alles Gute!
Alt-LH Günther Platter gratulierte herzlich und überreichte Obmann Gerhard Krug die Ehrenurkunde „100 Jahre MK Hating“. Foto: Bundschuh
LR Cornelia Hagele matchte mit Moderator Peter Kostner ums Mikrofon. Foto: Bundschuh