Von Axel Brunner
Bei dem Ölgemälde handelt es sich um ein Portrait von Franz Albert Rangger, welches diesem anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Zirl im Jahr 1903 übergeben wurde. Rangger (1846-1915) war damals der, den man heute als Tausendsassa bezeichnen würde. Schon mit 18 Jahren wurde er zum Schulleiter ernannt und hat dieses Amt stets auf vorbildliche Weise ausgeübt. Deshalb wurde er auch bald in den Bezirksschulrat berufen, dem er von 1892 bis 1904 angehörte. Daneben war er auch Organist und Chorregent des Zirler Kirchenchors, war Kapellmeister der Musikkapelle, Gemeindesekretär unter fünf Bürgermeistern und auch Mitbegründer der Zirler Raiffeisenbank. Ignaz Rangger, Sohn von Franz Albert, hat eine Nichte von Franz Plattner geheiratet, somit hat Plattner also seinen Onkel auf seinem Lieblingsspaziergang entlang der Kranebitter Allee nach Innsbruck auf Leinwand verewigt. Schon als Kind war es sein größter Wunsch Maler zu werden
Albert Plattner (1869-1919) wollte als Sohn des berühmten Zirler Kirchenmalers unbedingt wie sein Vater Maler werden. Bereits in jungen Jahren zog es ihn nach Deutschland, wo er sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hielt. Durch Zufall erhielt er die Gelegenheit in Portrait- und Tiermalerei unterrichtet zu werden. Danach zog es ihn wieder nach Innsbruck zurück, wo er sich am Domplatz niederließ. Um die Jahrhundertwende war Plattner als talentierter Portraitmaler weitum bekannt., Das Zirler Heimatmuseum besitzt drei Portraits von Albert Plattner, daneben noch zwei Landschaftsbilder und zwei Genrebilder im Stile von Egger Lienz. Das war auch mit ein Grund, warum das Portrait Ranggers wieder nach Zirl zurückkehren sollte. Die Enkelin von Franz Albert Rangger nahm das geerbte Bild im Zuge ihrer Heirat mit nach Bregenz. Ihrem Sohn, dem Urenkel des porträtierten Ehrenbürgers als Besitzer des Gemäldes, war es aber ein Anliegen, dass das Bild wieder nach Zirl „heimkommen“ sollte. Aufgrund der coronabedingt prekären finanziellen Situation schien eine Finanzierung des ursprünglich verlangten Kaufpreises jedoch vorerst nicht möglich. Erst durch das Entgegenkommen des Verkäufers und durch die großzügige Unterstützung von Sponsoren sowie der Gedächtnisstiftung Tirol kam das Gemälde nun nach Zirl zurück.