Fasnacht schwarz-weiss

Von Lia Buchner

Florian Pöschl ist der Telfer Fasnacht mehr als verbunden. Er ist selbst – der Familientradition folgend – bei den „Bären“ aktiv, zuerst im Teenager-Alter als Affe und seit der Fasnacht 2020 als schwarzer Bärenfänger. „Diese Figur wollte ich schon als Kind sein,“ erzählt Pöschl. Nun beschäftigt er sich auch künstlerisch mit Fasnachtsmotiven, die er in schwarz-weissem Linoldruck präsentiert. 

Monochrome Strenge. Schon beim Betreten des Ausstellungsraumes im Noaflhaus fällt die monochrome Strenge der Arbeiten auf, die durch die exakte Hängung noch betont wird. Der zweite Blick zeigt dann die spielerische Experimentierfreude Pöschls, der bis zu drei Drucke des Motives übereinander in einem Schaukasten montiert und damit eine überraschende Tiefenwirkung erzielt. Jedem Motiv stellt er den planen Druck gegenüber, und nicht immer ist leicht zu entscheiden, welche Form dem Motiv stimmiger gerecht wird.  Dargestellt hat er in den 14 Arbeiten prominente Figuren der Telfer Fasnacht wie den Laternenträger oder die Kindsdirn mit Naz. Aber auch Innenansichten der Fasnacht wie die Trinkergelage bei den „Beasn Buam“ zeigt er oder die „Fasnachtswitwe“, die den Kindern verspricht: „Nachm Nazeingraben isch er wieder do.“ Als Vorlage für die Grafiken hat Pöschl großteils Fotos verwendet, in der Umsetzung probiert er sich aus.  Man sieht ein bisschen Picasso, ein bisschen Fotorealismus, ein bisschen Pop-Art durchscheinen.

Künstlergespräch. Die Ausstellung mit dem treffenden Namen „FasnachtsAusSchnitte“  ist im Noaflhaus noch bis 29. April zu sehen. Ein Gespräch mit dem Künstler ist an den Freitagen 10. März und 14. April möglich.