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Helfen ist eine Kunst und Kunst kann helfen

Oberperfer Künstlerin Dagmar Balogh spendet gut 150 Bilder für Benefiz-Verkaufsausstellung, am 17. September

Die freischaffende Künstlerin Dagmar Balogh aus Oberperfuss spendet 150 Bilder für eine Benefiz-Verkaufsausstellung, die sie je nach Interesse nachbestücken möchte. Die Ausstellung im Peter-Anich-Haus wird am Freitag, dem 17. September, um 19 Uhr eröffnet. Der Erlös kommt je zur Hälfte der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft sowie bedürftigen Kindern in Oberperfuss zugute und kann für medizinische Betreuung, soziale Unterstützung oder auch für Sprachförderung und vieles mehr verwandt werden. Die RUNDSCHAU sprach mit der Künstlerin über die bevorstehende Benefiz-Veranstaltung, ihr Leben und ihr künstlerisches Schaffen.
13. September 2021 | von Beatrice Hackl
Helfen ist eine Kunst und Kunst kann helfen<br />
Die Benefiz-Verkaufsausstellung im Peter-Anich-Haus, in Oberperfess wird am Freitag, dem 17. September, um 19 Uhr eröffnet. Foto: Raika Kematen
Von Beatrice Hackl

Im Laufe von 50 Jahren hat Balogh sowohl Stillleben, Landschaften, Tiere, Menschen als auch abstrakte Bilder gemalt. Sie holt sich ihre Inspirationen mitten aus dem. „Ich bin eine genaue Beobachterin und schenke meine Aufmerksamkeit auch Kleinigkeiten. Zudem bin ich in meinem Leben viel gereist und habe dort Malkurse besucht: Von Andalusien über die schottischen Highlands bis in die Bretagne“, berichtet die Künstlerin, die einst eine Ausbildung zur Kostümbildnerin in Wien absolvierte. Die Liebe zu ihrem Mann habe sie einst nach Tirol geführt und 1969 habe sie sich erneut verliebt: In das älteste Bauernhaus in Oberperfuss und der Rest sei Geschichte. „Damals war ich eine der ersten Zugereisten. Heute ist mir hier nichts mehr fremd“, erinnert sich Balogh. Und eben hier habe sie auch angefangen zu malen, privat sowie Auftragswerke für den öffentlichen Raum. Die Kunst, das malen und die Farben bestimmen seit vielen Jahren das Leben der Oberperferin. Sie selbst male jeden Tag. „Bei Künstlern verhält es sich ähnlich wie bei Musikern. Man muss jeden Tag üben, um in Form zu bleiben. Das Auge gilt es täglich zu schulen und die lockere Handbewegung zu perfektionieren“, berichtet die Künstlerin, die auch stets unterrichtet hat, sei es in der Volkshochschule, in der Berufsschule oder in Mötz, Obsteig, Landeck und dergleichen. „Bis vor Kurzem gab ich noch Kurse und dabei habe ich stets Neues von meinen Schülern gelernt. Ich sauge Erlebtes in mich auf, was mir ständig neue Inspirationen liefert. Selbst kleinste Dinge und Bemerkungen fallen bei mir immer auf grünen, fruchtbaren Boden. Zudem liebe ich es unterschiedliche Materialien zu mischen. Es ist wunderbar, was sich in der Kunst alles verwenden lässt. Und nebenbei können Kleinigkeiten eine große Wirkung erzielen“, weiß die versierte Künstlerin, die es wichtig findet, über sich selbst lachen zu können.

Bunte Interessen und bunte Bilder. „Ich bin ein Mensch mit vielen Interessen, und das ist immer in meine Kunst miteingeflossen. Ich muss in Bewegung bleiben, und ich muss malen, ansonsten würde ich platzen. Das Leben ist so vielfältig, und ich bin ständig unter Druck, darum muss ich mich ausdrücken. Malen hat mir dabei geholfen das Leben zu bewältigen und meine inneren Befindlichkeiten zu verarbeiten. Die Konzentration auf den Pinsel und die Farben führt mich weg vom Schmerz. Es lenkt mich ab ,und gleichzeitig habe ich darin und dadurch vieles verarbeitet. Ich bin stets neugierig darauf, was passiert, und durch die Erfahrung habe ich ein gewisses Maß an Gelassenheit entwickelt. Wenn man z.B. mit Farben und viel Wasser arbeitet, entsteht etwas – egal, ob man einen Teil schnell wieder wegwischt, oder abwartet, was sich aus der Verbindung von Farben ergibt und bei diesen Dingen bin im Laufe der Zeit viek lockerer geworden.“

Die Benefiz-Verkaufsausstellung. „Vor einiger Zeit habe ich den Schrank geöffnet, in dem ich einige meiner Werke aufbewahre. Angesichts dieses überbordenden Sammelsuriums habe ich mich auf Anraten von zwei Freundinnen dazu entschieden, die Bilder der ‚Dorfwerkstatt‘ zusammen mit der Initiative „kunst kinder sozial“ der Raika Kematen für eine Benefiz-Verkaufsausstellung zu spenden“, erinnert sich Balogh. „Im Grunde spende ich lediglich meine Arbeitszeit und etwas Farbe. Ich freue mich, wenn ich dadurch helfen kann. Wichtig war mir allerdings, dass der Erlös im Dorf bleibt bzw. dazu genutzt wird, Menschen aus dem Dorf zu helfen. Der Erlös kommt nun je zur Hälfte der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft und bedürftigen Kindern in Oberperfuss zugute“, lässt die Künstlerin wissen und betont: „Die aktuelle Lage ist für viele Familien alles andere als leicht. Ich habe selbst drei Kinder großgezogen und weiß, was da auch finanziell auf einen zukommt. Ich bin froh, wenn ich etwas dazu beitragen kann, dass die Kinder und ihre Eltern Unterstützung für Schulausflüge erhalten oder auch ein mögliches Interesse für Musik mit dem Kauf eines Musikinstruments gefördert werden kann.“ Die Benefiz-Verkaufsausstellung im Peter-Anich-Haus wird am Freitag, dem 17. September, um 19 Uhr eröffnet. Hierfür stellt die Künstlerin Werke von über 30 Jahren, in allen Größen zur Verfügung. Die Ausstellung kann zudem am Samstag, dem 18. September zwischen 10 und 17 Uhr sowie am Sonntag, dem 19. September zwischen 10 und 13 Uhr besucht werden.
 

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