Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Mit Gitarrenriffs Reichweite schaffen

In Inzing hat alles begonnen: Mittlerweile erreicht Simon Eichinger mit seiner Musik Tausende Menschen weltweit

Mit fünfzehn Jahren begann das Inzinger Ausnahmetalent Simon Eichinger damit, Gitarre zu spielen. Vor einigen Jahren entschied er sich dazu, sein Gitarrenspiel mit Freunden und Bekannten auf Social Media zu teilen. Was dann passierte, hatte der heute 24-Jährige selbst nicht erwartet: Schon nach einigen Monaten wuchs seine Fangemeinde enorm an, er erhielt Likes und Kommentare von großen Namen aus der Gitarristenwelt, etwa vom amerikanischen Gitarristen Zack Wylde, im August tritt er in der Wiener Staatsoper auf und seine erste veröffentlichte Single wurde bereits zahlreich gecovert. Noch im Mai will der Gitarrist seinen neuen Song „Mocca“ veröffentlichen.
14. Mai 2024 | von Nina Zacke
Mit Gitarrenriffs Reichweite schaffen
Der junge Inzinger Gitarrist Simon Eichinger startete vor einigen Jahren mit seinem einzigartigen Musikstil durch. Foto: Nelli
RUNDSCHAU: Wie bist du zur Gitarre gekommen, und was hat dich inspiriert, Musiker zu werden?
Simon Eichinger: Ich fing schon mit fünf Jahren an, Klavier zu spielen, jedoch wurde das nach ein paar Jahren sehr halbherzig. Zur Gitarre fand ich erst mit fünfzehn Jahren, als ich wieder ein paar „Green Day“-Alben ausgegraben hatte. Das Instrument zog mich sehr schnell in seinen Bann, was dazu führte, dass ich im Schnitt drei bis fünf Stunden täglich übte.

RS: Welche Musikrichtung und Bands haben dich auf deinem Weg inspiriert und beeinflusst?
Eichinger: Anfangs war ich ein riesiger „Guns N’ Roses“-Fan. Meinen heutigen Spielstil haben aber vor allem Bands wie „Dream Theater“ (Progressive Rock/Metal) und Gitarristen wie John Petrucci („Dream Theater“) und Synyster Gates („Avenged Sevenfold“) sowie John Mayer beeinflusst.

RS: Was macht deiner Ansicht nach deinen musikalischen Stil einzigartig und erfolgreich?
Eichinger: Meine „Vibrato“-Technik – auf der E-Gitarre ist ein sehr „vokaler“ Ausdruck durch einen stufenlosen Tonwechsel (Ziehen einer Saite) möglich. Diese Töne „schreien“ bei mir sehr. Jeder Gitarrist hat dadurch quasi einen eigenen Fingerabdruck, meiner ist anscheinend sehr ausgeprägt.

RS: Du bist vor einigen Jahren mit einem Instagram-Profil gestartet und verfügst mittlerweile mit über 165.000 Followern eine große Fangemeinde. Warum hast du dich für diesen Weg entschieden, Menschen mit deiner Musik zu erreichen?
Eichinger: Eigentlich hatte ich beim Erstellen des Profils keinen besonderen Hintergedanken und wollte eigentlich nur mein Gitarrenspiel mit Freunden und Bekannten teilen. Nach einigen Monaten erreichte mein Content aber bereits einige Tausend Menschen, und ich bekam auch Likes und Kommentare von Gitarristen wie Zack Wylde (Ozzy Osbourne), weswegen ich begann, das Ganze ernster zu nehmen. Sodass ich vermehrt darauf geachtet habe, die Bild- und Audio-Qualität meines Contents zu verbessern und einen klaren Wiedererkennungswert zu entwickeln.

RS: Das Musikgeschäft ist schwer, gerade für junge Musiker. Welche Herausforderungen hast du als Gitarrist bisher selbst erlebt, und wie bist du damit umgegangen?
Eichinger: Ich hatte zum Teil mit Auftragsmangel zu kämpfen. Ein Monat läuft super, im nächsten sind es dann plötzlich nur drei Auftritte.Glücklicherweise betrifft mich das mittlerweile aufgrund meiner Online-Reichweite und meines Status nicht mehr. Das größte Problem sind jetzt eher Terminkollisionen (lacht). Somit hat sich das für mich also ganz von selbst gelöst. Was allerdings ein großes Problem darstellt, ist vor allem der Traum, als Newcomer durch eigene Musik erfolgreich zu werden. Meist fehlt es an Budget und/oder Marketingkenntnis. Deswegen habe ich meine erste eigene Single „Cherry Cigarettes“ erst vor ein paar Monaten veröffentlicht – nachdem ich schon eine beträchtliche Reichweite aufgebaut hatte –, was mir natürlich einen unglaublich großen Vorsprung verschaffte. Das Outro-Solo des Songs ist auf Instagram und TikTok explodiert, es gibt auch schon zahlreiche Coverversionen davon. Meine eigenen Videos und Covers anderer Gitarristen konnten auf den genannten Plattformen in Summe schon die zehn Millionen Aufrufe knacken.

RS: Was sind deine Ziele als Musiker für die Zukunft?
Eichinger: Mein Hauptziel ist es, mir als Solo-Künstler einen zunehmend größeren Namen zu machen, also das Produkt „Simon Eichinger“ zu vergrößern. Das heißt auch, von den meisten Auftritten loszukommen bzw. nicht mehr auf diese angewiesen zu sein. Das bin ich zum Glück nicht mehr zu 100 Prozent, da ich auch online Geld verdiene, etwa durch den Verkauf von Noten meiner Songs und vorgefertigten Unterrichtsstunden, hin und wieder durch Product Placements, also bezahlte Werbung.
  
RS: Kannst du uns etwas über aktuelle Projekte, Auftritte oder Veröffentlichungen verraten?
Eichinger: Im Moment bin ich dabei, meiner nächsten Single „Mocca“ den finalen Feinschliff zu verleihen. Hoffentlich klappt es, sie noch im Mai zu veröffentlichen. Viele meiner Auftritte sind privat oder lediglich „normale“ Coverjobs. Für den nächsten großen öffentlichen Auftritt trete ich mit Orchester und Rockband am 10. und 11. August im Rahmen des Projektes „Rock The Opera“ in der Wiener Staatsoper auf, worauf ich mich schon sehr freue. Die Tickets dafür sind bereits erhältlich.

RS: Welchen Ratschlag würdest du einem angehenden Gitarristen mit auf den Weg geben?
Eichinger: Trial and error – alles zu versuchen und nicht aufzugeben. Mit das Wichtigste ist heutzutage Social Media. Einen einfacheren Vermarktungsweg gibt es nicht, und mit der heutigen Technik ist es auch keine Raketenwissenschaft, hochwertigen Content zu erschaffen. Ein wichtiges Stichwort ist hier Geduld.

RS: Vielen Dank für das Gespräch!
Mit Gitarrenriffs Reichweite schaffen
Mittlerweile folgen dem 24-jährigen Gitarristen 165.000 Menschen auf Instagram. Foto: Lukas Neurauter

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