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Telfs | Kultur | 28. November 2022 | Lia Buchner

Mit und ohne Taktstock

Mit und ohne Taktstock
Andreas Kaufmann in seiner neuen Doppelrolle als Solist und Dirigent des Orchesters Telfs: Es geht auch ohne Taktstock. RS-Fotos: Buchner
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Adventkonzert Telfer Orchester Telfer Auferstehungskirche Andreas Kaufmann Johann Sebastian Bach Christoph Willibald Gluck
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Stimmiges Adventkonzert des Telfer Orchesters mit Werken von Bach und Gluck in der Auferstehungskirche

Zu seinem traditionellen vor-adventlichen Konzert lud das Orchester Telfs vergangenen Samstag mit einem spätbarocken und vorklassischen Programm in die Telfer Auferstehungskirche. Andreas Kaufmann, als künstlerischer Leiter seit Februar diesen Jahres Nachfolger von Fausto Quintabá, trat als Dirigent und als Solist auf.
Von Lia Buchner

Die Doppelfunktion von Andreas Kaufmann fand sich auch in der Programmierung des Konzertes wieder. Den Beginn machte das Violinkonzert in E-Dur von Johann Sebastian Bach mit Seltenheitswert im Bachschen Schaffen. Bach hat mehr als 1.000 Werke komponiert, aber nur drei Violinkonzerte sind gesichert von seiner Hand überliefert.

Hohe Ansprüche. Sie stellen nach wie vor große spieltechnische Ansprüche an den Solisten wie an das Orchester, denn die Tonart hat auf der Geige ihre Tücken. Besonders schön ist der zweite, langsame Satz. Die Solo Violine dominiert den gesamten Satz und schwebt geradezu über den restlichen Streichern. Andreas Kaufmann zeigte als Solist die ganze Exzellenz eines international anerkannten Geigers. Der gebürtige Grazer konzertiert mit namhaften europäischen Ensembles, seit seinem Umzug nach Tirol 2017 war er Konzertmeister des Kammerorchesters „Innstrumenti“ sowie des „Tiroler Ensembles für Neue Musik“. Seit dem Frühjahr diesen Jahres prägt er als künstlerischer Leiter die musikalische Arbeit des Orchesters Telfs.

Opernrevolution. Anders als Bach, der außer der Oper sämtliche musikalische Gattungen bediente, war Christoph Willibald Gluck eine Generation später ein ausgesprochener Opernspezialist. Von ihm ist im zweiten Teil des Konzertes ein Auszug aus der Ballettmusik „Don Juan“ zu hören. Gluck war Dramatiker mit Leib und Seele, er reformierte die überladene Barockoper im Sinne einer nachvollziehbaren, durchgehenden Handlung: Sein „Orfeo ed Euridice“ wurde ein triumphaler Wendepunkt in der Operngeschichte. Schon im Jahr zuvor hatte Gluck mit dem „Don Juan“ in Wien für Aufregung gesorgt, der als erstes pantomimisches Ballett den Tanz und die Musik ganz in den Dienst der Handlung stellte. Allerdings war das Premierenpublikum von Glucks Experiment mit den bewusst knapp gehaltenen 15 „modernen“ Nummern reichlich überfordert. Man ergänzte schließlich etliche gefälligere Tanzsätze und so entstand die auch vom Telfer Orchester auszugsweise vorgetragene 31-sätzige Langfassung.  Das Publikum in der bis auf den letzten Platz gefüllten Auferstehungskirche honorierte die runde Leistung des gesamten Ensembles mit großem Applaus.
 
Mit und ohne Taktstock
Hohe Ansprüche an die Streicher des Orchesters stellte das E-Dur Violinkonzert von Johann Sebastian Bach.
Mit und ohne Taktstock
Das Orchester Telfs feiert heuer sein 120-jähriges Gründungsjubiläum. 33 Musikerinnen und Musiker zeigten ihr Können.
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Mit einer runden Ensembleleistung beeindruckte das Orchester Telfs sein Publikum in der Auferstehungskirche.
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