Um die Kunstwerke drehten sich sofort interessante Gespräche, und ein reger Austausch unter den Besuchern fand statt. Ihre künstlerische Laufbahn begann Pia Fries, die 1955 in Beromünster geboren wurde, in der Fachklasse für Bildhauerei bei Anton Egloff. In den 80er Jahren ging sie an die Kunstakademie Düsseldorf und wurde Meisterschülerin von Gerhard Richter. Seitdem entwickelt sich ihre Ausdrucksform ständig weiter, unter anderem auch inspiriert von (historischen) Motiven, die einer inneren Bildvorstellung entsprechen und die sie oft als Basis für eine künstlerische Metamorphose nimmt. „Sie ist eine der großen, sensiblen Künstlerinnen unter uns. Das fast tote Weiß als Untergrund trägt Großes. Darauf ist eine breite Druckgrafik mit den Blumen gelegt sowie zwei weitere Elemente. Hier sehe ich eine asiatische Reislandschaft mit viel Wasser. Dann kommt die Farbe. Eine Farbe, die weich ist, zuckt, ruft, sich kenntlich macht“, beschrieb Friedhelm Mennekes eines der vier „schwarze Blumen“ Bilder in seiner Rede.
MARTIALISCH AGIERENDE FARBEN. „Hier attackiert die Farbe die Farbe. Rote Farbe wie Blut ist in gelbe Krater hineingelegt“, beschrieb der Berater beim päpstlichen Rat für Kultur und Gründer des Zentrums für zeitgenössische Kunst und Musik der „Kunststation Sankt Peter Köln“ weiter. Er war spontan für Albrecht Schröder, den Direktor der Albertina Wien eingesprungen, der verhindert war. Auf einem anderen Bild schlug die Farbe gar ein, wie eine Bombe.„Friedhelm lernt uns schauen und miterleben. Ich habe so etwas noch nie erlebt“, bedankte sich Pia Fries für die Eröffungsrede. Vier Arbeiten hatte sie zum späteren Kaufen mitgebracht. „Wir tragen Kunst in die Welt und diese Halle tut auch etwas für uns“, bedankte sie sich bei den Veranstaltern.
KUNST INTERNATIONALEN NIVEAUS KOSTENFREI ANSEHEN. Fries internationales Renomee zeigt sich in zahlreichen Auszeichnungen und Professuren – bis Anfang 2023 etwa an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sowie in einer Liste von Mussen, die ihren Werken Einzelausstellungen widmen, darunter der „Kunstpalast Düsseldorf“, das „Musée d’ Art Moderne de la Ville de Paris“, der „Quadrat in Bottrop“ oder die „Staatliche Kunsthalle“ in Karlsruhe. „KIS“ – Kunst in Seefeld – gibt es seit dem Sommer 2021, und diese ist schon die sechste Ausstellung. Kunst internationalen Niveaus soll für jeden kostenfrei zugänglich gemacht werden. „Wir kennen Pia und Hans seit 43 Jahren. So lang schon besuchen sie uns in Seefeld“, erklärte Rafael Jablonka. Er war besonders beeindruckt von den „Schwarzen Blumen“. „Leider gehören die schon einem Museum“, bedauerte er. Gelobt wurde auch die Frauenpower des fünfköpfigen Damenteams um Sylvia Frenes-Lutz und Helene Forcher.
Die Meerestiere gehören zu den gegenständlichen Werken von Fries. RS-Foto: Hötzel
Pater Mennekes, Elisabeth Gürtler, Maya Schwitzer, Pia Fries und Hans Brändli freuten sich über die gelungene Vernissage (v.l.). RS-Foto: Hötzel