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Telfs | Kultur | 17. August 2020 | Rundschau

So ist die „Telfer Papierfasnacht“ entstanden

So ist die „Telfer Papierfasnacht“ entstanden
Figuren der Telfer Fasnachtt, die von Prof. Heinrich Tilly in mühevoller Kleinarbeit aus Kartons hergestellt wurden und das Prunkstück der Dauerausstellung sind. Foto: MGT/Dietrich
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Die „Papierfasnacht“ von Prof. Heinrich Tilly ist das Prunkstück der Dauerausstellung im neugestalteten Museum

Vor Kurzem wurde im Fasnacht- und Heimatmuseum Telfs die vollständig neugestaltete Dauerausstellung über das Telfer Schleicherlaufen präsentiert. Ein Prunkstück dieser Schau ist die „Telfer Papierfasnacht“ von Prof. Heinrich Tilly. Sie ist Kunstwerk und kulturelles Denkmal zugleich. Die Idee zur „Fasnachtskrippe“ hatte Franz Seewald. Nachstehend erzählt HR Ferdinand Reitmaier die Entstehungsgeschichte der Telfer „Papierfasnacht“.
Alles begann im Jahre 2014: Wie gewohnt trafen sich einige engagierte Telfer zum Kulturstammtisch im Gasthaus Munde. Da brachte der Krippenbuchautor Franz Seewald die Idee zur Sprache, das Schleicherlaufen, nach dem Vorbild von Krippenfiguren, in Papierform ,en miniature‘, also eine ,Papierfasnacht‘ ins Leben zu rufen. Alle Figuren des Schleicherlaufens sollten auf Papier gezeichnet, koloriert, dann ausgeschnitten und zu einer großen Szenerie vor der Kulisse des alten Telfer Dorfbildes mit seinen eindrucksvollen Bauern- und Bürgerhäusern als der einmalige Fasnachtsumzug dem Betrachter vor Augen geführt werden. Der bekannte Telfer Künstler Prof. Heinrich Tilly, praktizierender Fasnachtler, Mythologe und jahrelanges Komiteemitglied konnte für die künstlerische Ausführung gewonnen werden. Mit Freude nahm dieser den kühnen Auftrag entgegen und schuf dieses einmalige Gesamtkunstwerk. Bei seiner Darstellung vergaß er aber auch nicht auf Anregung des Obmanns der Schleicher, beim Schleicherlaufen längst verloren gegangene Figuren wie die „Tschapfler“, den „Wunderdoktor“, die „Bötlstanzer“, den „Seckelmeister“ oder den „Araberhengst“ der Vergessenheit zu entreißen. Maßgebend an der Realisierung des Projekts mitgearbeitet hat auch der Ideengeber Franz Seewald, der in mühevoller Kleinarbeit alle kolorierten Figuren auf einer Hartschaumplatte aufgeklebt und in einer filigranen Meisterleistung von höchster Qualität auch selbst ausgeschnitten hat. Mit an der Rückseite aufgeklebten Stiften konnten sie auf einer Unterlage befestigt werden. Die Gestaltung des „Bühnenbildes“, die Telfs umgebende Bergkette mit der Hohen Munde in der Mitte, schuf Alois Neuner vulgo „Kassl Luis“ unter Anleitung des Künstlers Heinrich Tilly. Die „Telfer Papierfasnacht“ wurde am 6. November 2014 anlässlich der Ehrenzeichenverleihung an Prof. Tilly im Noaflhaus der Öffentlichkeit präsentiert. Dass dieses folkloristische Meisterwerk auch bereits den Weg ins Volkskunstmuseum gefunden hat, ist vor allem das große Verdienst des Obmanns des Heimatbundes Hans Sterzinger, der mit Idealismus und unermüdlichem Einsatz die Verbindungen zur Realisation herstellte, was Museumsdirektor Dr. Karl Berger bei der Präsentation auch besonders würdigte. Im Jahre 2018 schenkte Prof. Heinrich Tilly die „Telfer Papierfasnacht“ dem Heimatbund Hörtenberg, wobei er im Schenkungsvertrag anmerkte, dass diese im Fasnachtsmuseum aufgestellt und dort einen würdigen Platz finden müsse. Dem Obmann des Heimatbundes Hörtenberg Hans Sterzinger ist dies hiermit hervorragend gelungen. Prof. Heinrich Tilly und die genannten Mitgestalter setzten mit der „Telfer Papierfasnacht“ ihrer Heimatgemeinde Telfs ein kulturelles Denkmal, das vor allem für die Jugend wichtig ist. Möge es aber auch allen anderen Betrachtern einen wertvollen Zugang zum Inhalt und zur Bedeutung des Schleicherlaufens bieten.
So ist die „Telfer Papierfasnacht“ entstanden
Prof. Heinrich Tilly ist der Schöpfer der „Telfer Papierfasnacht“, die bei der Dauerausstellung im neugestalteten Fasnacht- und Heimatmuseum ein Prunkstück ist. Foto: MGT/Dietrich
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