Von Lia Buchner
Sabine Daum und Jakob Auer haben beide einen familiären Bezug zur Raiffeisenbank Telfs, beide zeigen Arbeiten, in denen sie Menschen darstellen, beide arbeiten mit schnellem Strich. Das sind die offensichtlichen Gemeinsamkeiten. Doch in der Art, wie sie das tun, zeigt sich die ganze Unterschiedlichkeit von zwei Künstlerpersönlichkeiten.
MITTEN INS HERZ. Sabine Daum erreicht in ihren Arbeiten eine fast irritierende Intimität – und das hat weniger mit den Akten, also der physischen Nacktheit, zu tun, als vielmehr mit ihrem Blick, der nicht an der Außengrenze des Menschen Halt macht. Diese Intimität ist auch in ihren Porträtserien zu sehen, und erst als Sabine Daum erzählt, dass sie da ihre Töchter und deren Freundinnen porträtiert hat, verstehe ich, dass sie diesen jungen Frauen wirklich ins Herz geschaut hat. Rein technisch ist Sabine Daum experimentierfreudig, sie arbeitet mit Kreide, Acryl, Farbstiften, Kohle, die Untergründe sind selbst grundierte Kalenderblätter, Zeitungen, Papierreste. Auch von dieser zusätzlichen Tiefe profitieren ihre Arbeiten.
EINE KUH. Jakob Auer bezeichnet sich selbst als Lebemensch, der sich mit Vorliebe unter Menschen bewegt und gelernt hat, sie zu beobachten und zu malen. Er zeigt daher vorwiegend Temperaarbeiten mit den Motiven seiner lokalen Lebenswelt: Wanderer, Jäger, Trachtenpärchen, immer wieder auch die zerfurchten Gesichter alter Männer. Er bleibt in der Beobachterrolle, seine Bilder haben dadurch etwas Schnappschusshaftes. Er sagt selbst: „Eine Kuh ist eine Kuh, da gibts keine 100 Ebenen dahinter.“ Die Ausstellung „Allerlei Mensch“ ist bis 14. April zu den Banköffnungszeiten
Momentaufnahmen des beobachtenden Künstlers: Jabob Auers Menschenbilder sind gemalte Schnappschüsse. RS-Foto: Buchner
Die beiden Telfer Künstler Sabine Daum und Jakob Auer bespielen bis 14. April die Raiffeisengalerie Telfs.
RS-Foto: Buchner