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Axams bittet Umlandgemeinden zur Kasse

Auch die Gemeinden in der Region Kematen sollen einen finanziellen Beitrag für ein neues Regionalbad leisten

Knapp 50 Jahre lang hat die Gemeinde Axams als 100 Prozent-Eigentümerin ein Hallenbad betrieben, das von 70 Prozent auswärtigen Gästen besucht wurde. Aufgrund der explodierten Energiekosten und des stark sanierungsbedürftigen Bestandes entschloss man sich im Oktober 2023 zur vorübergehenden Schließung. Das Schwimmbad gänzlich aufgeben wollte man aber nicht. Nun steht ein 30-Millionen-Projekt im Raum, dessen Finanzierung Axams aber nicht alleine stemmen kann. Land Tirol, der TVB Innsbruck und auch die Umlandgemeinden sollen einen finanziellen Beitrag leisten.
25. März 2025 | von Gebi G. Schnöll
Axams bittet Umlandgemeinden zur Kasse
Vize-Bgm. Walter Mair, Bürgermeister Thomas Suitner und „FZZ“-GF Michael Kirchmair (v.l.) stellten im Oktober 2024 die Neubaupläne vor. RS-Foto: Schnöll
Mit Landeshauptmann Anton Mattle und  Landeshauptmann-Stellvertreter Philip Wohlgemuth hat es bereits eine Projektvorstellung sowie ein Finanzierungsgepräch – mit  offenbar positiven Signalen – gegeben und auch dem Vorstand des Tourismusverbandes Innsbruck wurde das 30 Millionen Euro teure Projekt bereits näher vorgestellt. „Jeder kann sich vorstellen, dass es alles andere als einfach ist, in der derzeitigen Situation ein 30-Millionen-Projekt auf die Beine zu stellen. Ein Projekt dieser Größenordnung funktioniert nur, wenn die finanzielle Last auf mehrere Schultern verteilt wird und sich alle Akteure nach der Decke strecken“, sagt der Axamer Bürgermeister Thomas Suitner, und er führt weiters an: „Wir als Standortgemeinde bringen das Grundstück für die neue Badeanlage ein, zudem trägt Axams auch den jährlichen Abgang, der sich zwischen 300.000 und 500.000 Euro bewegt, da  können wir nicht auch noch einen großen Anteil an der 30-Millionen-Investition tragen. Schließlich sind wir keine einnahmenstarke Gemeinde, und ich kann auch keinen Schuldenberg anhäufen, nur damit wir ein Schwimmbad haben. Wir bauen nicht um jeden Preis. Unser Schwimmbad wurde zuletzt von 70 Prozent Nicht-Axamern besucht, es ist eine Badeeinrichtung für ein Einzugsgebiet von mehr als 300.000 Menschen im Zentralraum Innsbruck sowie auch ein Tourismusangebot für eine Region mit rund 500.000 Nächtigungen!“ Die Pläne für das neue Regionalbad will man auch dem Bäderbeirat des Landes Tirol vorstellen. „Im Bäderbeirat braucht es die Einsicht, dass um 13 Millionen Euro aus dem Bädertopf  des Landes Tirol kein neues Bad gebaut werden kann. Wir werden in konstruktiven Gesprächen versuchen, die derzeitige Finanzierungslücke zu schließen!“

ZIEHT DIE MARKTGEMEINDE VÖLS MIT?  Die notwendigen Beschlüsse für eine Kostenbeteiligung am geplanten Regionalbad sind in den Gemeinden des westlichen Mittelgebirges bereits gefasst worden. Auch die  Gemeinden Völs, Kematen, Oberperfuss und Unterperfuss sowie die drei Talgemeinden Sellrain, Gries und St. Sigmund sollen sich an den Realisierungskosten beteiligen, indem sie 25 Jahre lang 4,40 Euro pro Einwohner zur Finanzierung des neuen Regionalbades beitragen. Der Völser Bürgermeister Peter Lobenwein sagt, dass das Regionalbad bei der Gemneinderatssitzung am 6. April ein Thema sein wird. „Da wird das Projekt vorgestellt. Ob sich Völs aber an dem Regionalbad in Axams  beteiligt, ist ungewiss, zumal unsere Marktgemeinde selbst ein Schwimmbad betreibt, dessen Abgang jährlich bei rund 250.000 Euro liegt“, lässt Lobenwein die Frage nach einer Finanzierungsbeteiligung völlig offen. Besser scheint die Stimmung für eine Kostenbeteiligung in Kematen zu sein, der Beschluss steht aber noch aus. Die Oberperfer Bürgermeisterin Johanna Obojes Rubatscher stellt sich die Frage, ob das Regionalbad-Projekt nicht doch noch ein wenig abgespeckt werden kann. Der Sellrainer Bürgermeister bringt es so auf den Punkt: „Ich glaube schon, dass sich der Gemeinderat zum Regionalbad bekennen wird, weil diese Einrichtung wichtig für eine ganze Region ist!“

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