753 Gemeindebürger (Anm.: das sind 81,7 Prozent der Wahlberechtigten) haben im Vorfeld der mündlichen Verhandlung mit ihrer Unterschrift klar zum Ausdruck gebracht, dass die am Dorfrand geplante Aushubdeponie von der zuständigen Behörde der BH Innsburuck nicht zugelassen werden darf. Das wurde am Dienstag vergangener Woche von fast 300 Deponiegegnern auch nochmals lautstark kundgetan. Mit Sprechchören, Megaphon, Ratschen, Trillerpfeifen sowie Transparenten auf einem Traktor und einem Teleskopkran forderten die Gegner von den Behördenvertretern ein klares Nein zu einer Aushubdeponie. Man will künftig nicht Staub und Lärm ausgesetzt sein, man will keinen – vor allem für die Schulkinder – gefährlichen Schwerverkehr durch das Siedlungsgebiet, und auch die Totenruhe dürfe nicht gestört werden.
BEDENKEN. Wie bereits berichtet, sollen hinter dem Waldfriedhof in den nächsten 20 Jahren rund 45.000 Kubikmeter nicht mehr verwertbares Material deponiert werden. Danach würde das Gelände wieder aufgeforstet. Laut BH-Kundmachung bräuchte es ca. 5.400 Lkw-Fahrten, um die Deponie zu befüllen. Das Hauptproblem: Die Drei- und Vierachser müssten durch Siedlungsgebiet die Aushubdeponie anfahren. Das wollen weder die Anrainer noch Bürgermeister Christian Ihrenberger, der seine Bedenken auch bei der mündlichen Verhandlung nochmals geäußert hat. „Scharnitz darf nicht zur Schutthalde anderer Gemeinden werden“, betont er. Nun ist die Behörde am Zug.
Die Initiatoren der Protestaktion wollen nicht aufgeben und die Aushubdeponie mit allen Mitteln verhindern. RS-Foto: Schnöll