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Wildermiemings Dorfchef im Querfeuer

Vizedorfchefin und ein Gemeinderat traten von Bürgermeisterliste aus, auch Opposition kritisiert Bürgermeister Fink

In der Wildermieminger Gemeindestube hängt der Haussegen schief. Vizebürgermeisterin Sfefanie Haid und GR Christian Öfner haben bei der Gemeinderatssitzung am 12. März die Bürgermeisterliste „Wildermieming kann mehr – Fair für alle“ verlassen und üben nun als freie Mandatare ihre Gemeinderatsmandate aus. Sie werfen gleich wie die Oppositionare der Liste „Frischer Wind“ dem Dorchef Matthias Fink Intransparenz, Druckaufbau vor politischen Entscheidungen und falsche Anschuldigungen vor. Fink richtet in einem Postwurf der aus seiner Liste ausgetretenen Vizebürgermeisterin aus, dass bei ihr in letzter Zeit nicht die Gemeindepolitik, sondern persönliche Vorteile im Vordergrund gestanden seien.
1. April 2025 | von Gebi G. Schnöll
Wildermiemings Dorfchef im Querfeuer
Hinter der Fassade des Wildermieminger Gemeidehauses brodelt es. Den Grund dafür soll Bürgermeister Matthias Fink liefern. RS-Foto: Schnöll
„Uns ist es wichtig, dass die Menschen in Wildermieming wissen, weshalb wir bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 12. März die Bürgermeisterliste verlassen haben und seither als freie Mandatare unsere Mandate ausüben“, erklärten Stefanie Haid und Gemeinderat Christian Öfner kürzlich bei einem RUNDSCHAU-Gespräch. Vor allem der massive Druckaufbau von Bürgermeister Matthias Fink vor demokratischen Entscheidungen und falsche Anschuldigungen hätten zum Austritt aus der Bürgermeisterliste „Wildermieming kann mehr – Fair für alle“ geführt. „Fink praktiziert schon so etwas wie einen Clubzwang, wir lassen uns eine Meinung nicht vorschreiben“, so die beiden Ortspolitiker, die in der Wildermieminger Gemeindepolitik nun abseits der Bürgermeisterliste eigene Wege gehen wollen.

VERSTÄNDNIS. Schützenhilfe erhalten Stefanie Haid und Christian Öfner von der Liste „Frischer Wind“, deren Listenführer Martin Czermak ist. Mit dem Schritt, von der Bürgermeisterliste auszutreten, hätten Haid und Öfner ein Zeichen gesetzt, das die Entwicklung in Wildermieming seit der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl vor drei Jahren sehr gut verdeutlicht. „Wir als Opposition können die Kritik von Haid und Öfner nur allzu gut nachvollziehen, da wir ebenfalls mit Informationsmangel und fehlender Kommunikationsbereitschaft seitens des Bürgermeisters Matthias Fink konfrontiert sind“,  erklärt Czermak. Besonders besorgniserregend seien auch immer wieder Berichte und Gerüchte „über ein problematisches Verhalten vom Bürgermeister gegenüber seinen Mitarbeitern“. Unterschiedliche Behandlung je nach Sympathie, Druckausübung, eine schwache Personalführung und ein mangelndes wirtschaftliches Verständnis würden ein Bild zeichnen, das in der Gemeindepolitik keinen Platz haben dürfe. Die Mandatare der Liste „Frischer Wind“ fordern von Dorfchef Matthias Fink künftig mehr Transparenz, Respekt und einen fairen Umgang mit allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen.

DORFCHEF KONTERT. „Die Entscheidung von Stefanie Haid und Christian Öfner, unsere Liste zu verlassen, kam nicht überraschend. In den vergangenen Monaten verschlechterte sich die Zusammenarbeit leider zunehmend. Listensitzungen zum gemeinsamen Informationsaustausch wurden von den beiden seltener besucht, der Dialog auf zwischenmenschlicher Ebene erhärtete sich stetig. Dadurch wurde ein konstruktives Miteinander immer schwieriger. Eine zunehmende Nähe der beiden zur anderen, in unserem Gemeinderat vertretenen politischen Fraktion, wurde immer deutlicher erkennbar“, hält Bürgermeister Fink in einem Rundschreiben an die Wildermieminger Haushalte fest. Bereits zu Beginn der Legislaturperiode sei gemeinsam mit Stefanie Haid und Christian Öfner einstimmig beschlossen worden, zur Halbzeit eine Evaluierung der Ausschussarbeiten und des Vizebürgermeisteramtes vorzunehmen. „Diese Entscheidung war nicht willkürlich, sondern wurde aus gutem Grund getroffen: Haid wurde nämlich nach der Gemeinderatswahl, aufgrund zahlreicher Vorzugsstimmen für andere Listenmitglieder bei der Reihung der Kandidaten von Listenplatz drei auf Platz fünf zurückgereiht. Der Zeitpunkt der Evaluierung wäre nun gekommen, doch Stefanie Haid entzieht sich dem vereinbarten Vorgehen durch ihren Listenaustritt.Wir haben inzwischen den Eindruck gewonnen, dass es Stefanie Haid nicht rein um das Wohl der Gemeinde geht, sondern auch persönliche Vorteile im Vordergrund stehen. Die Übernahme der notwendigen Verantwortung, die inhaltliche Arbeit und die Zusammenarbeit innerhalb der Liste waren jedenfalls nicht mehr gegeben Auch die themenorientierte Arbeit in den von Stefanie Haid und Christian Öfner übernommenen Ausschüssen war bezeichnend. Über einen Zeitraum von drei Jahren fanden nur wenige bis gar keine Ausschusssitzungen statt“, stellt der Wildermieminger Dorfchef in dem Rundschreiben abschließend fest.

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