Von Bernhard Rangger
Dem Leutascher Gemeinderat fehlt es jedenfalls nicht an Geld: Wie die Kassenbestandsaufnahme durch die BH Innsbruck ergab, ist die Kassa nicht nur mustergültig geführt, sie weist auch einen Kassabestand von mehr als 4 Mio. und Zahlungsmittelreserven von 2,7 Mio. Euro auf. Größtes Vorhaben im heurigen Jahr ist der Saunaumbau im Alpenbad, wofür die Gemeinde bereits nahezu alle Baumaterialien angekauft und in Leutasch gelagert hat, denn der Gemeinderat möchte verhindern, dass es auf Grund der Krise in der Baubranche zu unerwarteten Preissteigerungen kommt. Um das Bauvorhaben auszufinanzieren, nahm der Gemeinderat einen Kredit in Höhe von 1,8 Mio. Euro auf. !,2 Mio. zum Fixzinssatz von 2,29 Prozent auf 20 Jahre. Für die Zwischenfinanzierung des Landeszuschusses von 600.000 Euro, die man im kommenden Jahr erhält, entschied man sich für einen variablen Zinssatz von derzeit 0,1 Prozent. „Außerdem haben wir vom Bund 260.000 Euro aus der Corona-Gemeindemilliarde erhalten, die noch nicht einkalkuliert sind und wir haben sieben Prozent ABS-Förderung, die ich ebenfalls in der Finanzierung noch nicht berücksichtigt habe, damit wir einen Polster für allfällige Preissteigerungen haben“, so der Bürgermeister.
Hort zu klein. Da der Kindergarten zu klein ist und das für den Zubau gekaufte Gegglhaus erst 2023 geräumt sein muss, wird man an den Kindergarten im Bereich des Leiterinnenbüros einen 60 Quadratmeter großen Mietcontainer aufstellen. Im kommenden Jahr sind in Kindergarten und Kinderkrippe nämlich 14 Kinder zuviel angemeldet. Für sie wird dort eine alterserweiterte Gruppe eingerichtet. Die Aufstellung und Miete im August kosten 8500 Euro, dann sind monatlich 1250 Euro fällig. Der Containerkauf würde 85.000 Euro kosten.
Verhandlungen. Auf Anfrage der Gemeinde Leutasch schlug die ÖBB-Immo drei Varianten für eine „Park & Ride“-Anlage in Gießenbach vor. Da man die Auswirkungen des neuen VVT-Konzepts auf das Pendlerverhalten abwarten und die Bereitschaft der Leutascher, diesen Bahnhof anzufahren, testen möchte, verhandelt man mit den Bahnverantwortlichen nochmals, ob man den Standort vorerst ohne Baumaßnahmen eineinhalb Jahre testen könnte.
Abgeblitzt. Da die Gemeindeverwaltung derzeit im Jahresschnitt 10.500 Kilometer für Dienstfahrten abrechnet und der Gemeinderat im Juli 2021 ein Dienstfahrzeug für das Gemeindeamt vorgeschlagen hatte, holte Bgm. Jorgo Chrysochoidis zwölf Angebote für Elektrofahrzeuge ein, stieß aber mit diesem Vorschlag auf die Ablehnung der Opposition. Christian Neuner meinte, dass das neue Auto im Ort für viele Debatten gesorgt habe. Für Marion Neuner ist der Zeitpunkt unpassend, Angelika Obermeir schlug ein Car-Sharing-Modell vor. Da im Gemeinderat nur eine Stimmengleichheit erzielt wurde, kam es, wie beschrieben, zur Ablehnung.