Von Beatrice Hackl
Für die „Tiroler Volksschauspiele“ war das vergangene Jahr ein Durchwachsenes. Der Neustart unter den erschwerten Umständen lief nicht ideal. Anders verhält es sich mit der Arbeit von Verena Covi. Der Großteil der Gemeinderäte lobte ihre Leistungen. „Die Schaffung der Infrastruktur an den Spielorten war aufwändig und teuer, die Stücke waren zu schnell abgespielt, das Wetter leider oft schlecht. Auch haben wir letztlich rund 100.000 Euro weniger an Subventionen erhalten als kalkuliert“, begründet GF Verena Covi das negative Ergebnis. Die Anzahl der Produktionen und Spielorte, COVID-Auflagen, Wetterpech, der teilweise Ausfall von zugesagten Subventionen und eine geringe Auslastung als gedacht, rissen letztes Jahr ein Loch von knapp 114.000 Euro ins Budget der „Tiroler Volksschauspiele“. Die Auslastung sei mit 50 Prozent bzw. 6.000 Besucher während sechs Wochen weit hinter der zu optimistischen Schätzung von 80 Prozent zurückgeblieben. Trotzdem seien die Außenwirksamkeit und das Feedback auf die Qualität der Spiele 2021 sehr positiv gewesen: „Wir haben aus Fehlern gelernt und wollen die 40 Jahre Kulturbetrieb im Oberland erhalten und als Marke verstärkt auch touristisch als „must-see“ etablieren. Auf Empfehlung der Gesellschafterversammlung – bestehend aus dem Telfer GV – hat der GR einer einmaligen Kapitaltransferzahlung von knapp 114.000 Euro einhellig zugestimmt. Die Bedeckung erfolgt durch Mehreinnahmen aus den Abgabenertragsanteilen. „Wir haben im Langjahresschnitt immer zwischen 200.000 und 300.000 Euro zugeschossen. Unser kulturelles Aushängschild sollte uns das wert sein. Mit dem Finanzausgleich ist die Liquidität für die laufende Spielsaison sichergestellt“, zeigte sich Bgm. Christian Härting mit dem Abstimmungsergebnis zufrieden. Außerdem könne man für heuer einen für 2021 nachträglich erhöhten Zuschuss des Landes von 25.000 Euro abziehen.
Friedensglocke übersiedelt. Seit vergangenen Freitag ist es beschlossene Sache: Die Friedensglocke wird 2023 übersiedeln. Nach einem einjährigen Verhandlungsmarathon der Marktgemeinde mit der Grundeigentümerin des bestehenden Standortes beim Inntalerhof wurde Ende Juni eine Verlängerungs- und Beendigungsvereinbarung unterzeichnet. Das Friedenssymbol bleibt aber in Mösern. Ein alternativer Standort scheint bereits gefunden – nahe dem ehemaligen Menthof-Areal am nordwestlichen Ortsende. In der Verlängerungs- und Beendigungsvereinbarung verpflichtet sich die Gemeinde zum vollständigen Rückbau mit Entfernung der Glocke samt baulicher Anlagen sowie des Zugangsweges bis zum Stichtag 25. Juni 2023. Die Arbeiten hierfür sollen im April/Mai 2023 durchgeführt werden, aktuell wird ein Rückbauprojekt im Bauamt erarbeitet. Fix ist, dass die alte Glocke, die leider einen Riss hat, eingeschmolzen werden muss. Die Betreiberin des Appartement-Hotelprojekts „4 Trees“, die „Lion Hill Invest GmbH“, unterstützt die Marktgemeinde bei der Standortwahl für die neue Friedensglocke. Sie bietet über einen Optionsvertrag in einiger Distanz westlich der Hotelanlage eine Freilandfläche im Ausmaß von ca. 2.100 qm für rund 92.000 Euro zum Kauf und zur Aufstellung des Friedenssymbols an. Der Gemeinderat sprach sich einhellig für eine Weiterverfolgung dieser Option aus. Ein konkretes Projekt wird nun erarbeitet.
Hotelprojekt in Mösern. Ebenso beschlossen wurden die raumordnerischen Grundlagen für ein Appartement-Hotelprojekt in Mösern namens „4 Trees“ einstimmig beschlossen. Auf dem 3.245 qm großen Areal des ehemaligen Menthofes will die Eigentümerin „Lion Hill Invest GmbH“ ein Hotel mit 15 Appartements und max. 60 Betten sowie einem öffentlichen Restaurant errichten und selbst betreiben. Es bestehe keine Gefahr, dass die Appartements später in Freizeitwohnsitze umgewandelt werden, wie Bgm. Christian Härting betont: „Wir wollen keine Investorenmodelle und keine Freizeitwohnsitze. Dazu wurde mit der Betreiberin bereits ein Raumordnungsvertrag mit empfindlich hohen Pönalen bei Nicht-Einhaltung abgeschlossen.“
Am neuen Standort ist die Aussicht ins Inntal der aktuellen laut Härting gleichwertig. Foto: Archiv/Cincelli/dibk.at
Das Appartement-Hotelprojekt in Mösern namens „4 Trees“-Resort wurde einstimmig beschlossen. Visualisierung: Giarizzo Architekten