Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Blaha reiht sich in der Dorfpolitik nach hinten

Scharnitzer Dorfchefin zieht sich in die zweite Reihe zurück und will künftig nur mehr in Ausschüssen mitarbeiten

Sechs Jahre lang war Isabella Blaha Vizebürgermeisterin in Scharnitz, zwölf Jahre lang war sie Bürgermeisterin. Mit den Wahlen am Sonntag wird sie sich aus der ersten Reihe der Ortspolitik zurückziehen. Während ihrer Amtszeit hat sie im und um das Dorf herum viel bewegt. Ihre größte politische Errungenschaft ist wohl der Bau der Umfahrungsstraße, die im November 2018 feierlich für den Verkehr freigegeben wurde.
21. Feber 2022 | von Gebi G. Schnöll
Blaha reiht sich in der Dorfpolitik nach hinten
Umfahrungseröffnung (v.l.): LH Günther Platter, Bürgermeisterin Isabella Blaha, Abt German Erd, Tunnelpatin Anneliese Vonmetz und LH-Stv. Josef Geisler.
Von Gebi G. Schnöll

Das Umfahrungsprojekt hat Isabella Blaha oft geplagt und manchmal auch an ihrer Substanz genagt. Doch aufgegeben hat sie nie: „Als ich mich einst mit Experten aus der Wirtschaft und der Dorfgestaltung unterhalten und dabei gefragt habe, wie ich aus dem Dorf etwas machen könnte, war die Antwort: Der Hauptdurchzugsverkehr muss aus dem Dorf weg, die Hauptstraße durchschneidet alle Pläne für eine positive Dorfentwicklung!“ Für Isabella Blaha begann damit ein hartes Stück Arbeit. Es brauchte viele zähe Verhandlungen und großes Verhandlungsgeschick, ehe im November 2018 auf der neuen Umfahrungsstraße die Durchfahrtsampeln auf Grün geschaltet werden konnten. „Die Umfahrung ist ein Jahrhundertwerk für unser Dorf, deren Realisation ohne das große Zutun des damaligen Landesrates Anton Steixner und dessen Nachfolgers Josef Geisler wohl kaum möglich gewesen wäre“, sagt Blaha.

Giftpfeile. Die Opposition warf der Bürgermeisterin immer wieder Schuldenpolitik vor. „Dass ich in meiner ersten Bürgermeisterperiode  1,6 Millionen Euro an Bedarfszuweisungen nach Scharnitz geholt habe, haben manche Kritiker offenbar vergessen“, wehrt Blaha die oppositionellen Giftpfeile ab. Den Bürgermeistersessel wird die 70-Jährige mit der Wahl am Sonntag zwar räumen, der Dorfpolitik wird sie aber dennoch erhalten bleiben. „Ich befinde mich auf der Liste ‚Für Scharnitz‘ von Siggi Gaugg an zehnter Stelle. Gerade die Bereiche der Bildung und der Kinderbetreuung interessieren mich. Für den Zubau zum bestehenden Kindergarten sind heuer im Budget Planungskosten in Höhe von 50.000 Euro vorgesehen. Der Bestand soll um mindestens zwei Kindergartengruppen erweitert werden. Ich bin bereit, mich in den nächsten Jahren in ein bis zwei Ausschüssen einzubringen und für das Dorf zu arbeiten“, so die scheidende Dorfchefin. Egal, ob Siggi Gaugg oder Christian Ihrenberger ihr Nachfolger wird, Blaha bietet nach der Wahl beiden Bürgermeisterkandidaten ihre Hilfe an. „Meinem Nachfolger wünsche ich die nötige Kraft für das Bürgermeisteramt. Er soll stets den Zugang zu den Bürgern suchen, ihnen auf Augenhöhe begegnen, und er sollte ein gewisses Maß an Demut mitbringen“, so Isabella Blaha, die sich auf diesem Wege bei alle ihren Wegbegleitern aus dem Dorf, den Umlandgemeinden und aus der Landespolitik recht herzlich bedankt.
 
Blaha reiht sich in der Dorfpolitik nach hinten
Isabella Blaha verlässt die Scharnitzer Politbühne. RS-Fotos: Schnöll

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