Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Gemeinde Zirl soll „Härtefälle“ unterstützen

Vizebürgermeisterinnen brachten einen Antrag auf Entlastung ein, über den diesen Donnerstag abgestimmt wird

Die kommende Gemeinderatssitzung in Zirl verspricht Spannung. Die Vizebürgermeisterinnen Iris Zangerl-Walser („Zukunft Zirl“) und Victoria Rausch („Zirl Aktiv“) haben nämlich einen gemeinsamen Antrag zur finanziellen Entlastung für Betroffene der Corona-Krise eingebracht. Im Zuge des Nachtragshaushalts sollen Gelder für Private, betroffene Betriebe, Vereine sowie für die Mitarbeiter der Marktgemeinde Zirl berücksichtigt werden. Ausdrücklicher Wunsch der beiden Antragsstellerinnen ist eine konstruktive Beratung in den Ausschüssen und eine rasche Beschlussfassung im Gemeinderat.
5. Mai 2020 | von Gebi G. Schnöll
Gemeinde Zirl soll „Härtefälle“ unterstützen
Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser ist der Zusammenhalt in der Krise wichtig. Vizebürgermeisterin Victoria Rausch: „In der Krise müssen wir gemeinsamen Weg gehen!“ Fotos: Zirl Aktiv/Zukunft Zirl
Von Gebi G. Schnöll

„Die Corona-Krise trifft viele Menschen hart. Wir haben versucht, gemeinsam einen möglichst umfassenden Antrag mit Vorschlägen zu den verschiedenen Bereichen, wo rasche und unbürokratische Hilfe und Unterstützung benötigt wird, zu formulieren. Nun liegt es an allen politischen Fraktionen, die Idee mit uns gemeinsam auszuarbeiten und durch entsprechende Beschlüsse rasch in die Umsetzung zu bringen,“ erklärt Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser die Idee hinter dem eingebrachten Antrag an den Gemeinderat. Besonders wichtig war allen Mandataren der beiden Listen „Zukunft Zirl“ und „Zirl Aktiv“, dass alle Fraktionen eingeladen sind, an der konkreten Ausarbeitung der Beschlüsse mitzuarbeiten. So sollen die einzelnen Punkte in den beratenden Gremien des Gemeinderats so schnell wie möglich erarbeitet werden. Einige Maßnahmen bedürfen auch einer Abstimmung mit Land und Bund, inwiefern von dieser Seite auf finanzielle Hilfestellung gehofft werden darf. Andere Forderungen im Antrag, wie das kurz- beziehungsweise mittelfristige Aussetzen von Gebührenvorschreibungen für Härtefälle in der Marktgemeinde an Private und Betriebe, welche von den verordneten Ausgangsbeschränkungen besonders betroffen waren, sollten auch auf direktem Weg vom Gemeinderat beschlossen werden können.

KLARE SIGNALE FÜR EIN MITEINANDER IN DER SCHWIERIGEN ZEIT. „Uns war es wichtig, dass wir in dieser schwierigen Zeit gemeinsam ein deutliches Zeichen setzen. Die Krise hat viele Zirler Familien sowie ortsansässige Unternehmer hart getroffen, da sollte die Gemeinde schnell Lösungen für Soforthilfe finden. Dafür legen wir auch alle inhaltlichen Vorbehalte, die sonst die politischen Auseinandersetzungen bestimmen, weg und laden alle ein, gemeinsam Wege zu finden und sie auch gemeinsam zu gehen“, betont Victoria Rausch noch einmal das gewünschte Miteinander bei diesen Maßnahmen. Konkret fordern die Vizebürgermeisterinnen einen Fördertopf für Private, um in Härtefälle rasch existenzbedrohende, durch die Corona-Krise bedingte Probleme zu verhindern. Die Höhe der Summe  sowie Kriterien und Deckelung sollen im Wirtschaftsausschuss erarbeitet werden. Anzudenken ist auch bei finanziellen Problemen der Erlass von Gebühren, die die Maktgemeinde vorschreibt, wie zum Beispiel Kinderbetreuung, Müll, Wasser etc. Iris Zangerl-Walser und Victoria Rausch denken auch an einen Topf für in Zirl angesiedelte Betriebe. „Hier sollen Gebührenvorschreibungen wie Pachtzins oder ähnliches nicht vorgeschrieben werden. Kriterien, Höhe und Deckelung, Befristung sollen vom Wirtschaftsausschuss konkretisiert werden“, so Zangerl-Walser. 

ZUSAMMENRÜCKEN. Die beiden Vizebürgermeisterinnen verlangen weiters, dass Vereinen, die wegen der Ausgangsbeschränkungen das gewohnte Vereinsleben nicht aufrecht erhalten können, vorläufig keine Gebühren vorgeschrieben werden. „Welche Vereine betroffen sind beziehungsweise welche Vereine trotz der aktuellen Situation Subventionen erhalten sollen, soll der Ausschuss für Soziales, Sport, Kultur und Vereine erarbeiten“, schlägt Victoria Rausch vor. In den Genuss einer „Corona-Sonderzahlung“ sollen die Mitarbeiter im Altenwohnheim sowie in der Kinderbetreuung, im Bauhof und der Instandhaltung kommen. „ Der Leitungsausschuss des ’s zenzi beziehungsweise der Gemeindevorstand sollen den Bedarf beziehungsweise die maximale Höhe einer ,Corona-Sonderzahlung‘ erheben. All jene Mitarbeiter, die als Systemerhalter während der Ausgangsbeschränkungen einen unschätzbaren Beitrag für das Leben in Zirl geleistet haben, sollen in den Genuss dieser Zahlung kommen. Es soll sich bei der angedachten Sonderzahlung um eine einmalige Prämie handeln, die an jene ausgeschüttet wird, die ab dem 15. März zum Dienst in ihrer Gemeindeeinrichtung vor Ort sein mussten, um das Rad am Laufen zu halten“, erläutert  Zangerl-Walser die Auszahlungskriterien. „Wir haben lange an dem Antrag gearbeitet, mit unseren Teams alle Inhalte abgestimmt und schließlich diesen Schritt gesetzt. Die Zirler haben sich während der strengen Beschränkungen vorbildlich verhalten und zusammengehalten, um die Risikogruppen zu schützen. Danke dafür an die gesamte Bevölkerung. Jetzt ist es an uns als Gemeinde, die sozial und wirtschaftlich Schwachen durch Zusammenhalten vor den schlimmen wirtschaftlichen Folgen zu bewahren oder diese zumindest abzufedern“, appellieren Zangerl-Walser und Rausch noch einmal an alle, durch die Krise zusammenzurücken und gemeinsam einen Weg vorzugeben.

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