Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Götzens bleibt am Investitionsdrücker

Trotz erwarteter Mindereinnahmen in Höhe von 500.000 Euro im Haushaltsjahr 2020 werden wichtige Projekte realisiert

Wie viele andere Gemeinden leidet auch Götzens unter den negativen finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Bürgermeister Josef Singer rechnet heuer mit 400.000 und 500.000 Euro Mindereinnahmen an Kommunalabgaben und aus den Abgabenertragsanteilen. „Heuer und nächstes Jahr können die Gemeinden noch in den mit Landes- und Bundesmitteln gefüllten Fördertopf greifen, die Jahre danach könnten für die Kommunen allerdings finanziell zum Problem werden“, glaubt der Götzener Dorfchef.
3. August 2020 | von Gebi G. Schnöll
Götzens bleibt am Investitionsdrücker
Götzens ist eine Gemeinde mit Wohn- und Lebensqualität. Aber auch das Wohl der Wirtschaft ist der Gemeindeführung ein stetes Anliegen. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

„Wir stehen wie alle anderen Tiroler Gemeinden ebenfalls vor der großen Herausforderung, einerseits die Fördergelder von Bund und Land bestmöglich abzurufen, andererseits müssen aber die nicht zur Gänze vorhandenen Eigenmittel finanziert werden. Wie das passieren soll, werden wir erst im September im Gemeinderat beraten“, erklärt Bürgermeister Josef Singer. Für wichtige Investitionen sollen nämlich nicht nur die bereits zugesagten Fördermittel des Landes Tirol genutzt werden, Götzens will auch an der sogenannten „Gemeinden-Milliarde“ naschen. 450.000 Euro an Zuschüssen könnte man lukrieren, das Problem dabei: Die Inanspruchnahme der Mittel setzt voraus, dass Götzens die gleich hohe Summe an Eigenmitteln einbringt. Und die sind nicht vorhanden. „Um die Bundesförderung ausschöpfen zu können, werden wir wohl ein Darlehen aufnehmen müssen“, sagt Singer und er deutet in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit von Investitionen hin, die derzeit in ganz Tirol in den Gemeinden getätigt werden. „Wir haben wegen der Corona-Pandemie bewusst keine größeren Projekte zurückgestellt. Es ist in dieser schwierigen Zeit unsere Pflicht, die regionale Wirtschaft zu unterstützten und zu fördern!“

INVESTITIONEN. Aktuell investiert die Gemeinde Götzens unter anderem in einen Gehsteig entlang der Landesstraße im Ortsteil „Neu-Götzens“ und in die Erweiterung der Kinderkrippe. Beide Projekte werden übrigens vom Land Tirol großzügig gefördert. Ob die Mindereinnahmen im Haushaltsjahr 2020 in Höhe von rund einer halben Million in irgendeiner Form minimiert werden können, weiß Bürgermeister Singer noch nicht: „Die Mindereinnahmen wurden vom Land Tirol bisher nur mit einer Einmalzahlung in Höhe von 150.000 Euro abgefedert. Wir werden aber auch in den nächsten Jahren im Sinne unserer Bürger wichtige Investitionen tätigen und dafür eine leistbare Verschuldung in Kauf nehmen müssen“, schließt Bürgermeister Josef Singer ab. 
Götzens bleibt am Investitionsdrücker
Im Götzener Ortsteil „Neu-Götzens“ wird derzeit neben der Landestraße ein Gehsteig errichtet. RS-Foto: Schnöll
Götzens bleibt am Investitionsdrücker
Bürgermeister Josef Singer: „Müssen Verschuldung in Kauf nehmen!“ RS-Foto: Schnöll

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