Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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In Völs wird 2023 in die Hände gespuckt

Auf die Marktgemeinde kommen schwere finanzielle Brocken zu, denen man mit viel Augenmaß begegnen muss

Die Marktgemeinde Völs muss in den nächsten Jahren schwere finanzielle Brocken stemmen. Mehrere wichtige Projekte stehen nämlich an, die in die Millionen gehen werden. Wichtigste Vorhaben sind der „Bildungsstandort Dorf“ mit Sanierung bzw. Neubau der Volksschule, Kindergarten und Kinderkrippe sowie Sanierungsmaßnahmen an den Trinkwasserversorgungsleitungen. Dem ist aber noch nicht genug: Es wird noch an etlichen anderen Projekten gebastelt, die in den nächsten Jahren in die Realisierungsphase eintreten werden. „Wir sehen herausfordernden Zeiten entgegen“, sagt SP-Bürgermeister Peter Lobenwein.
14. November 2022 | von Gebi G. Schnöll
In Völs wird 2023 in die Hände gespuckt
Auf diesem Gelände soll ein zeitgemäßes Bildungs- und Kinderbetreuungszentrum entstehen. Ob die Schule saniert oder neu gebaut wird, steht noch nicht fest. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Das Volksschulhaus im Dorfzentrum ist in die Jahre geraten, auf dem Areal der alten Feuerwehrhalle gleich nebenan sollen Räumlichkeiten zur Kinderbetreuung entstehen. Die Frage, ob das Schulhaus saniert oder geschleift und neu aufgebaut werden soll, ist noch nicht geklärt. Aber eines scheint jetzt schon fix: Für die Marktgemeinde Völs wird es eine Investition, die den Gemeindesäckel arg strapazieren wird. „Rund 40 Millionen Euro könnte das Projekt kosten, das natürlich von Bund und Land gefördert wird. Wieviel es am Ende unsere Gemeinde trifft, steht noch nicht fest“, erklärt Bürgermeister Peter Lobenwein. Vor zwei Monaten habe es bei und in der Volksschule eine Begehung gegeben, an der Mitglieder der „Dorferneuerung“ und Experten der Bildungsabteilung des Landes Tirol teilgenommen haben. Ob die Volksschule saniert oder neu gebaut werden soll, blieb vorerst noch offen. Weiterhelfen soll eine sogenannte „Quartiersentwicklung“, die für 2023 geplant ist. „Ein Quartier zu entwickeln ist eine so schöne wie anspruchsvolle Aufgabe, die umso besser zu bewältigen ist, je mehr Akteure sich produktiv beteiligen können. Entscheidend ist, schon in einem sehr frühen Stadium mit der Kommunikation zu beginnen, damit nicht aneinander vorbeige-plant wird“, heißt es im Fachjargon. Bürgermeister Lobenwein glaubt, dass eventuell bereits 2024 mit der Sanierung bzw. mit dem Neubau der Volksschule und dem Bau der Kinderbetreuungseinrichtungen begonnen werden kann.

Sanierung der Wasserleitung und des Tiefbrunnens. Viel Geld muss 2023 auch in die Trinkwasserversorgung investiert werden. Völs bezieht Wasser von den Quellen im Kemater Almgebiet. Die Hauptleitung muss dringend saniert werden. Neben Kematen und Grinzens muss sich auch Völs an den Kosten beteiligen. Und auch der Tiefbrunnen westlich des „Bauhauses“ ist sanierungsbedürftig. Rund 1,7 Millionen Euro werden die Sanierungsmaßnahmen insgesamt verschlingen. Eine weitere Investition wird nächstes Jahr in das Wertstoffsammelsystem getätigt. „Wir wollen die Wertstoffsammelinseln einhausen und mit einem Schließsystem ausstatten, das eine Entsorgung nur mehr mit eine Kunden- oder Bürgerkarte erlaubt. Damit wollen wir der Entsorgung von Müll, der nicht in die Inseln gehört, einen Riegel vorschieben. Und auch der Zugang zum Recyclinghof soll elektronisch abgesichert werden“, so der Dorfchef.

Regionalbahn im Startloch. Die RUNDSCHAU berichtete bereits mehrmals über die Regionalbahnlinie 5, die im Stadtgebiet von Innsbruck verkehrt und in Innsbruck-Lohbach endet. Die Verlängerung der Linie bis in die Nähe des ÖBB-Bahnhofs Völs könnte bereits 2026 über die Bühne sein. Geplant sind in Völs drei Haltestellen: Nämlich bei Cyta, beim Bahnhof und die Endhaltestelle bei der Bahnunterführung „Kranebitterstraße“. In den nächsten Jahren soll übrigens auch der ÖBB-Bahnhof umgebaut werden und barrierefrei erreichbar sein.
 
In Völs wird 2023 in die Hände gespuckt
Bgm. Peter Lobenwein muss Finanzen im Blick behalten. RS-Foto: Schnöll

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