Von Gebi G. Schnöll
„Lasst uns gemeinsam Brücken bauen, Brücken verbinden Ufer und Straßenseiten. Vor allem verbinden Brücken Menschen miteinander!“, steht mit großen Lettern auf dem Plakat zu lesen. Und das „Verbinden“ sei das, was man bei „Eglo“ wolle. „Den Naturbereich des Schlossbaches und der Uferregion für alle Bewohner mit einer modernen Brücke verbinden. Naturnah gestaltet und als Verbindung für die jungen Familien, die einmal hier leben wollen...!“ Gemeint sind damit die Familien, die einmal in die geplante „Eglo“-Wohnanlage, bestehend aus fünf Baukörpern mit insgesamt 75 Wohnungen, einziehen sollen. Vom Spatenstich ist man allerdings noch weit entfernt. „Eglo“ will nämlich etwa ein Viertel der geplanten Wohnungen wohnbaugefördert errichten, mehr sei wirtschaftlich nicht rentabel. Für Bürgermeister Thomas Öfner und den Gemeinderat ist der Anteil der geförderten Wohnungen zu wenig. Außerdem verlangt man Einsicht in die Unterlagen eines früheren „Eglo“-Wohnbauprojektes, was „Eglo“ bisher aber nicht gestattete. Die Immobiliengesellschaft darf deshalb vorerst die geplante Wohnanlage nicht bauen.
Provokation. Uneinigkeit herrscht zwischen der Marktgemeinde und der Immobiliengesellschaft „Eglo“ auch beim Neubau der Schlossbachbrücke, die als Zufahrt zur geplanten Wohnanlage dienen soll. Die alte, abgetragene Schlossbachbrücke wurde täglich auch von Zirlern benutzt. Zu Fuß oder mit dem Rad. Zirl pocht auf ein Ersitzungsrecht, „Eglo“ ließ den Neubau der Brücke stoppen. Den Baustopp rechtfertig man auf dem Plakat so: „Dem derzeitigen Diskussionsprozess zwischen Gemeindeführung und als Bauträger geschuldet, mussten wir den Brückenbau stoppen – wir sind aber optimistisch, die unterschiedlichen Standpunkte unter dem Motto 'Brücken verbinden' zu einen, damit wir jungen Familien in naher Zukunft den notwendigen Wohnraum bieten und dem brachliegenden Naherholungsgebiet neues Leben einhauchen können!“ Im Gemeindeamt ist inzwischen eine Stellungnahme des „Eglo“-Anwaltes eingetroffen. „Eine Provokation, mehr nicht“, sagt der Zirler Bürgermeister und er fügt hinzu: „Ich nehme das alles sportlich und überlege nun die weitere Vorgangsweise. Die Türen für Gespräche stehen für Eglo jedenfalls weiterhin offen!“
„Eglo“ rechtfertigt sich mit „verbindenden“ Plakaten auf den Widerlagern für den Baustopp.