Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Perfekte Zwischenlösung zur Nahversorgung

Beim Scharnitzer Gemeindeamt gibt es nun den „Gustl“, der den Hausfrauen „echte Qualität aus Tirol“ bietet

In Scharnitz gibt es seit einigen Jahren keinen Nahversorger mehr. Die Dorfbewohner müssen sich auswärts mit Lebensmitteln eindecken. Mit dem Diskonter „MPreis“ gibt es schon seit längerer Zeit Gespräche über die Neueröffnung einer Filiale im Dorf. Doch die Verhandlungen ziehen sich immer noch dahin. Nun wurde eine ideale Zwischenlösung gefunden: „Gustl“ sorgt nun dafür, dass in Scharnitz der tägliche Bedarf an Lebensmitteln abgedeckt werden kann.
12. April 2021 | von Gebi G. Schnöll
Perfekte Zwischenlösung zur Nahversorgung<br />
„Gustl“ ist da: Auch Bürgermeisterin Isabella Blaha versorgt sich im Lebensmittelcontainer mit Qualität aus Tirol. RS-Foto: Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Beim „Gustl“ handelt es sich um einen Container, der auch mit einer eigenen Kühlzelle ausgestattet ist. Aufgestellt wurde er auf dem Vorplatz des Scharnitzer Gemeindeamtes von „Giner Obst & Gemüse“ aus Thaur. Sehr zur Freude von Bürgermeisterin Isabella Blaha, die sich im „Gustl“ selbst gerne mit frischen Produkten versorgt. „Gustl bietet alles an, was man täglich im Haushalt braucht. Gemüse, Obst, Milchprodukte, Eier, Nudeln und Wurstwaren, das Angebot ist vielfältig und auch qualitätsvoll“, zeigt sich die Scharnitzer Dorfchefin vom „Gustl“ begeistert. Auch die Dorfbewohner scheinen vom „Gustl“ vollauf begeistert zu sein und ihn gerne zu besuchen. „Wir kaufen hier gerne ein“, erklärte ein Ehepaar beim RUNDSCHAU-Lokalaugenschein. Das bestätigen auch immer wieder WhatsApp-Nachrichten an die Bürgermeisterin, mit denen Dorfbewohner ihre Begeisterung für den „Gustl“ zum Ausdruck bringen.

Kommt „Mpreis-Filiale“? „Gustl“ hin, „Gustl“ her: Den Kampf um ein Lebensmittelgeschäft im Dorf gibt Isabella Blaha nicht auf. Vor einigen Jahren sperrte der Nahversorger im Dorf wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten sein Geschäft zu, seither müssen Einheimische und Gäste zum Einkauf nach Seefeld oder Mittenwald ausweichen. Doch in den vergangenen Wochen war wegen der Covid-Grenzsperre auch der Einkauf über der Staatsgrenze nicht möglich. Nun könnte sich endlich eine Lösung für eine „MPreis-Filiale“ abzeichnen. Die „Gemeinnützige Alpenländische Wohnbau GmbH“ beabsichtigt nämlich in Scharnitz eine Wohnanlage für „Betreutes Wohnen“ mit zwölf Wohneinheiten zu errichten. In das Erdgeschoss sollen Räumlichkeiten für ein Lebensmittelgeschäft integriert werden. Bürgermeisterin Isabella Blaha hofft, dass die Mietverhandlungen der „Alpenländischen“ mit dem Lebensmitteldiskonter „MPreis“ bis Ende April abgeschlossen sind und „MPreis“ in der Wohnanlage eine Filiale einrichtet. „Eine solches Geschäft wäre für die Dorfbewohner sehr wichtig und für den Betreiber wirtschaftlich rentabel“, so Blaha.

Tiefschlag? Scheitern die Verhandlungen mit „MPreis“, wäre das für Blaha ein weiterer Tiefschlag, den sie innerhalb weniger Wochen verkraften müsste. Das ehemalige Gasthaus „Risserhof“ wurde vom Eigentümer nämlich an die „Nidum casual luxury hotel“ in Telfs-Mösern verkauft, die das Gebäude künftig als Personalhaus nutzen will. „Es gab zwei Interessenten, die aus dem Gebäude eine Hotelanlage machen wollten. Für Scharnitz wäre das aus touristischer und wirtschaftlicher Sicht eine ideale Lösung gewesen“, sagt Blaha, die doch noch darauf hofft, dass in dem stillgelegten Gasthof doch noch ein kleines Gastlokal erhalten bleibt. „Scharnitz will sich touristisch entwickeln, dazu braucht es auch eine gute Gastronomie“, so die Dorfchefin abschließend.
 

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