Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Rosenkrieg um Frießer-Nachfolge abgeblasen

Alle GR-Listen sind sich einig: Keine vorgezogenen Wahlen, da bis zur Gemeinderatswahl viel Arbeit wartet

Trotz des überraschenden Rücktritts von Bürgermeister Werner Frießer soll es in Seefeld zu einer geordneten Übergabe des Bürgermeisteramtes kommen. Auf die Besprechung mit den Oppositionslisten am Montag folgte am Mittwoch eine Aussprache zwischen Frießer und Vizedorfchef Markus Wackerle, bei der es zu einem Shakehand kam. Alle wollen eine geordnete Übergabe des Bürgermeisteramtes. „Es gibt viel zu viel Arbeit vor den nächsten Gemeinderatswahlen, da wären sogar vorgezogene Neuwahlen nicht hilfreich“, sind sich die Gemeindepolitiker einig.
28. Juni 2021 | von Bernhard Rangger
Rosenkrieg um Frießer-Nachfolge abgeblasen<br />
VBgm. Markus Wackerle übernimmt interimistisch. Foto: Archiv
Von Bernhard Rangger

Wackerle erklärt gegenüber der RUNDSCHAU: „Ich war überrascht, wie rasch wir eine gemeinsame Gesprächsbasis gefunden haben. Frießer wird um den 7. Juli herum seinen schriftlichen Rücktritt einreichen, und am 15. Juli wird er seinen letzten Arbeitstag im Seefelder Bürgermeisterzimmer antreten. Einen Tag später werde ich als Vizbürgermeister vorübergehend die Amtsgeschäfte übernehmen, dann ist der Gemeinderat am Zug. Jede Liste kann aus ihren Reihen einen Kandidaten kundtun. Kommt kein Vorschlag, werde ich bis zur Gemeinderatswahl im Feber die Amtsgeschäfte leiten!“ Sollte eine Gruppierung einen Vorschlag für einen Interimsbürgermeister einbringen, hat Wackerle wenig Chancen, da er aus „Seefeld bewegen“ ausgetreten ist. Allerdings: „Auf Grund einer Beerdigung werde ich mit den Listengenossen erst kommende Woche zusammen kommen und entscheiden“, betont Noch-Bürgermeister Werner Frießer. Alle anderen Listen haben sich bereits auf Wackerle geeinigt.

Offene Fragen klären. Wie wird Wackerles Verhältnis zum scheidenden Dorfchef sein? „Ich hoffe auf ein sehr gutes“, so Wackerle. „Gerade jetzt in der Übergangsphase werde ich einige Male vor einer Entscheidung stehen, wo ich den Rat von Werner Frießer brauche. Und letztlich sind ja auch noch einige finanzielle Fragen wie die WM-Förderungen des Bundes zu klären, bei denen der Bürgermeister die besseren Kontakte hat.“ Zu seiner eigenen Zukunft meint Wackerle: „Ich hab mich noch nicht entschieden, ob ich bei der Wahl 2022 als Bürgermeisterkandidat antrete. Ich hab aber jetzt die Gelegenheit das Amt kennenzulernen. Das ist sicher eine Entscheidungshilfe!“ GR Sepp Kneisl von der Bürgerliste meint: „Wenn Bürgermeister Frießer einen neuen Lebensweg einschlagen will, soll er das machen. Auch sein Nachfolger wird keine Bäume ausreisen können. Bis zur Wahl kann man angesichts der budgetären Lage nur verwalten. Ich stehe nicht für das Bürgermeisteramt zur Verfügung und werde beim nächsten Mal auch nicht mehr antreten. Sollte sich kein Vizebürgermeister für die Wahl finden, würde ich für die verbleibende Zeit dieses Amt übernehmen!“Ähnlich sieht es GR Albert Bloch (Frischer Wind): „Bis zur kommenden Wahl können wir nur verwalten. Sollte Wackerle Bürgermeister werden, wird er an seiner Seite einen erfahrenen Gemeinderat brauchen. Da ich selbst aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung stehe, werde ich  eine Lösung mit Sepp Kneisl präferieren!“ GR Alex Schmid (Aktiv für Seefeld): „Bürgermeister und Vize werden in den verbleibenden Monaten sehr viel Zeit investieren müssen, die ich aus beruflichen und familiären Gründen nicht habe. Daher unterstütze ich eine Lösung mit Sepp Kneisl!“

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