Von Gebi G. Schnöll
Die Sanierung des Tiefbrunnens, die Prozessbegleitung für den Kinderbetreuungsstandort Dorf, der neue „Gehweg Werth-Rain“, die Pro-Bike-Beratung, die Veranstaltung für Bewusstseinsbildung für den Verkehr und die Fahrradständer beim „Badl“ finden in der Aussendung die Zustimmung der „Völser Grünen“. Doch damit hat es sich: „Zum Beispiel hätte mit einer PV-Anlage auf dem Dach der Mittelschule mit einer Investition von ca. 300.000 Euro eine Einspeisevergütung im Jahr 2023 von ca. 100.000 Euro erzielt werden können. Aber trotz der herausfordernden Ausgangssituation für das Jahr 2023 wird der bisherige Weg konsequent weitergeführt, und der Weitblick für die brennenden Herausforderungen der Zukunft fehlt gänzlich. Alle großen Investitionen im Klima- und Umweltschutzbereich wurden im zuständigen Ausschuss abgelehnt. Stattdessen setzt man auf PV-Contracting, welches auf mittel- und langfristige Sicht für die Gemeinde die teuerste Option sein wird. Gewinner von diesem Geschäftsmodell ist der Landesenergieversorger“, kritisieren die Grünen, die auch den „Sparsinn“ im Gemeinderat anzweifeln. „Ja, wir haben dieses Jahr ein Sparbudget – aus unserer Sicht gäbe es aber durchaus anderes Sparpotential zum Beispiel in den Bereichen Straßenbau und Schließsysteme für die Hauptschule. Diese Vorhaben hätten durchaus verschoben werden können, um den Herausforderungen, denen wir uns gerade stellen müssen und die in Zukunft nicht kleiner werden, besser begegnen zu können. Weiters wurden einstimmige Beschlüsse im Umweltausschuss wie zum Beispiel die Präsentation der Vorteile von PV-Anlagen und deren Beitrag zum Klimaschutz dem Gemeinderat zu präsentieren und die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie für ein Gesamtkonzept am Standort der Feuerwehr für PV-Anlagen inklusive Stromspeicher und Blackoutvorsorge noch immer nicht umgesetzt!“
Klimaschutz. Die „Völser Grünen“ erinnern auch daran, dass bereits im Jänner 2020 ein von ihnen eingebrachter Antrag einstimmig angenommen wurde. Darin heißt es, dass in der Marktgemeinde Völs dem Klimaschutz künftig höchste Priorität eingeräumt wird und dass ein Prozent der im Budget vorgesehenen Ausgaben zweckgebunden für den Klimaschutz verwendet werden müssen. Das wären jährlich rund 240.000 Euro. „Diesen Betrag konnten wir im Budgetvorschlag weder unter dem Titel ‚Klimaschutzmaßen‘ noch in konkreten Projekten hinterlegt finden. Im Vergleich dazu beträgt das Straßenbaubudget 320.000 Euro. Wir schlagen daher dringend vor, etwaige Energiekostenausgleiche, die 2023 der Gemeinde von Bund und Land zugesprochen werden, in den Ausbau von erneuerbaren Energiequellen und direkte Klimaschutzmaßnahmen zu investieren und dies mit den Förderungen aus der Gemeindemilliarde des Bundes zu koppeln“, so die Grünen. Bürgermeister Peter Lobenwein verteidigt das „Budger 2023“. Man habe viele Ausgaben kürzen und Projekte zurückstellen müssen. Auf PV-Contracting setze man deshalb, weil derzeit eben nicht mehr finanzielle Mittel vorhanden seien. Auf dem Energie- und Umweltsektor geschehe in den nächsten Jahren einiges. Unter anderem werde im Gemeinde- und Vereinshaus von Gas auf Fernwärme umgestellt, und es sollen auf öffentlichen Gebäuden wenn möglich, auch PV-Anlagen installiert werden.
Bgm. Peter Lobenwein verteidigt das mit 16:3 Stimmen beschlossene Budget 2023. RS-Foto: Schnöll