Von Bernhard Rangger
Auch die Sitzung verlief nach diesen fast beschwörenden Worten deutlich entspannter. Bereits am Vortag hatte Wackerle zu einer Informationssitzung eingeladen und die Tagesordnungspunkte vorbesprochen. Nur die Abstimmung über die Anpassung der Kurzparkzonen und der Parkgebührenordnung war behäbig, zumal jeder Parkplatz einzeln besprochen und abgestimmt werden musste. GR Alexander Meissl: „Wenn wir das jetzt so ausführlich tun, hat das den Vorteil, dass wir künftig bei jedem Parkplatz auch kurzfristig reagieren können, wenn es sich herausstellt, dass es dort Änderungen bedarf. Bei einer Pauschalregelung müsste sonst immer die komplette Verordnung aufgehoben und neu aufgerollt werden!“
Tarifsystem. Eingeführt wurde ein neues Tarifsystem, welches auf allen Parkplätzen mit Ausnahme des Raiffeisenparkplatzes gelten wird. Bei der Raika kann man künftig nur eine Stunde zum Preis von einem Euro parken, muss dann aber wieder den Parkplatz verlassen. Bei allen anderen Plätzen kann man Tickets pro Stunde um ein Euro bis zu maximal sechs Euro erwerben. Dann gibt es auch noch ein Tagesticket um acht Euro. Die Parkplätze bei der Sprungschanze und bei den Fußballplätzen sind nur im Winter Kurzparkzone, alle anderen Parkplätze im Ort – und neu bei der Reitanlage – sind ganzjährige Kurzparkzonen. Der Parkplatz hinter der Tennishalle steht nicht mehr zur Verfügung. Der Pendlerparkplatz beim Haus Andreas wird zur Kurzparkzone. Als Ersatzplätze werden Parkplätze am Rielweg und am Apothekenparkplatz als Pendlerparkplätze ausgewiesen und mit dem Hinweisschild „Nur für Berechtigte“ gekennzeichnet.
Nachfrage bei Fernwärme. Besonders groß ist derzeit die Nachfrage nach Fernwärme. Da noch drei Hotels und zahlreiche Privathaushalte an die Fernwärme anschließen wollen, wird man am Kuengelände einen Pufferspeicher errichten. Damit sich dieses Bauwerk in die Umgebung einfügt, wird es mit einem Stadel ummantelt.
Architektenwettbewerb. Für das Areal hinter dem Camp Alpin beschloss man um 40.000 Euro einen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Zum einen sollen die Fachleute eine Bebauung für mindestens 24 junge Seefelder vorschlagen, die neben ihrem Haus nur einen Autoabstellplatz erhalten. Die Besucherparkplätze sollen in eine Tiefgarage. Auch Gemeinschaftsanlagen sollen errichtet werden, sodass die Häuslbauer dort viel Angebot und möglichst hohe Förderungen in Anspruch nehmen können. Der Architektenwettbewerb wird im August entschieden, im September soll die Präsentation des Projekts erfolgen. Wenn alle nötigen Beschlüsse und Vorarbeiten bis Dezember abgeschlossen sind, wäre eine Vergabe im Jänner und ein Baubeginn im April 2023 möglich.
Budgetnot. Trotz der Budgetnot mussten auch sehr ausgabenintensive Beschlüsse gefasst werden: „Das Dach der Mittelschule weist schwere Mängel auf. Da die ausführende Firma in Konkurs ist, müssen die Sprengelgemeinden 39.200 Euro für die Sanierung aufbringen, Seefeld trifft es mit 16.000 Euro. Man versucht, mit den übrigen Plateaugemeinden zu verhandeln, dass Seefeld, nicht wie sonst üblich, in Vorlage treten muss. Für die Sanierung der Schlaglöcher auf Gemeindestraßen will man heuer dem Leutascher Beispiel folgen und ein kostengünstigeres Asphaltgussverfahren anwenden. Für die ganz großen Asphaltschäden ist man bei der Firma Bodner bereits in Vorleistung getreten, damit diese noch heuer mit Asphalt aufgefüllt werden. Und um den Betrieb der „Bergbahnen Rosshütte“ zu sichern, musste eine Garantieerklärung über vier Millionen Euro verlängert werden. Bürgermeister Wackerle: „Im Winter hat die Liftgesellschaft sehr gut gearbeitet und wir müssen uns keine Sorgen machen, dass dieses Geld fällig gestellt wird!“
Bgm. Markus Wackerle will künftig etwas leiser treten.