Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wohn- und Hotelprojekt sorgt für Ärger

3. September 2019 | von Gebi G. Schnöll
Diese Visualisierung zeigt, wie das Großprojekt aussehen wird. Links das Wohnungsgebäude, rechts das Cityhotel. Visualisierung: harry´s home
Die Tiroler Hardrockband „No Bros“: V.l. Andy Brunner, Andy Marberger, Klaus Schubert, Walt Stuefer und Bernhard Welz. Foto: Bundschuh
Leistbares Wohnen als Ziel: Ein Eigenheim oder eine Mietwohnung – für viele Ortsansässige ist Wohnen in Zirl längst nicht mehr erschwinglich. RS-Foto: Archiv/Schnöll
Der Gemeinderat ebnete mit 19 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme den Weg für das Großprojekt. RS-Foto: Schnöll
Uriah Heep machte bei der „50 Jahre Jubiläumstour“ auch in Telfs Station und stellte wieder einmal unter Beweis, dass vor allem „alte Rocker“ wissen, wie man „gute“ (Hardrock)Musik macht. Fotos: Bundschuh
GV Josef Gspan, BM Thomas Öfner und GR Alfred Stecher wollen in Zirl wieder für leistbaren Wohnraum sorgen. Dafür sollen die Möglichkeiten der Vertragsraumordnung ausgeschöpft werden – die drei Gemeindevertreter sind zuversichtlich, rechnen aber auch mit Gegenwind. RS-Foto: Hackl
Der kanadische Rocksänger Bernie Shaw ist seit 30 Jahren erfolgreich mit „Uriah Heep“ unterwegs. Foto: Bundschuh

Telfer Gemeinderat Tanzer (PZT/SPÖ) sieht durch Großprojekt auf dem „Gannerareal“ die Ortskernentwicklung in Gefahr


In Telfs soll auf dem ehemaligen „Gannerareal“ eine Wohn- und Hotelanlage errichtet werden. Projektbetreiber sind die Baufirma Swietelsky, die die Wohnanlage bauen will, und der Innsbrucker Großgastronom Harald Ultsch. Bei der Gemeinderatssitzung am vergangenen Freitag kam es zu heftigen Debatten, als  Gemeinderat Norbert Tanzer (PZT/SPÖ) das Großprojekt in Frage stellte, weil er darin eine Gefahr für die Entwicklung des Ortszentrums sieht. 

Das Bauunternehmen Swietelsky will auf dem ehemaligen „Gannerareal“ zwischen dem Telfer Bad und dem Sportzentrum eine Wohnanlage mit 35 Wohneinheiten errichten, der Innsbrucker Hotelier Harald Ultsch hat direkt daneben ein City-hotel mit 180 Betten geplant. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um eine Widmungsänderung und eine Bebauungsplanausweisung für das „Gannerareal“. Die Marktgemeinde Telfs verlangt nämlich  von den Projektbetreibern, dass die Zufahrt zur Weißenbachgasse garantiert ist und deshalb an die Marktgemeinde eine ca. 1.000 Quadratmeter große Fläche abgetreten werden muss. Die Marktgemeinde bezahlt dafür eine Ablöse von 170 Euro pro Quadratmeter. „Derartige Ablösen sind in Telfs mit 170 Euro pro Quadratmeter reglementiert und sie betragen etwa ein Drittel des Baulandpreises“, erklärte Bürgermeister Christian Härting. 

SCHLAG INS GESICHT. Gemeinderat Norbert Tanzer ist das Großprojekt ein Dorn im Auge. „Da zeichnet sich eine Wohnbauspekulation ab. Wir brauchen Wohnungen für junge Telfer, und ein Cityhotel außerhalb des Ortskerns ist für die Ortskernbelebung so etwas wie ein Schlag ins Gesicht. Das Projekt entspricht in keiner Weise den Vorgaben“, machte Tanzer seinem Ärger Luft. Er betonte auch, dass es im Ortskern zwei Objekte gibt, die man zu Cityhotels umbauen könnte. Bürgermeister Christian Härting (WfT) konterte, dass es Interessenten gibt, die im Ortszentrum Hotels errichten wollen. „Seit drei Jahren führe ich Gespräche, passiert ist bisher nichts. Es erweckt den Anschein, als ob sich diese Investoren nur eine goldene Nase verdienen möchten!“ Was das Wohnungsprojekt betrifft, wies Härting darauf hin, dass es in Telfs nicht nur Billigwohnungen, sondern auch hochwertige Eigentumswohnungen braucht, damit im Ort die Kaufkraft gesteigert wird. GV Josef Federspiel (WfT) warf Tanzer vor, nicht am Ball der Zeit zu sein. „Du solltest das Projekt, das durch seine Lage beim Sportzentrum geradezu ideal ist, einmal durch die rosarote Brille betrachten. Dieses Wohn- und Hotelprojekt ist eine Riesenchance zur Ortskernbelebung“, meinte der Gemeindevorstand. 

Der Gemeinderat ebnete mit 19 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme den Weg für das Großprojekt. RS-Foto: Schnöll

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