Von Stefan Dietrich
Die Telfer Schützenschwegler feiern heuer ihr 40-Jahr-Jubiläum. Seit 1983 begleitet die kleine Truppe die Aufmärsche der Schützenkompanie mit historischen Trommel- und Pfeifenklängen. Die Neugründung unter Federführung von Prof. Peter Reitmeir belebte eine alte Tradition wieder, die auch für Telfs nachweisbar ist. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem berühmten Tafelbild von der Skapulierprozession in Telfs im Jahr 1772, das sich heute im Besitz des Tiroler Volkskunstmuseums in Innsbruck befindet. Auch hier marschieren an der Spitze der Schützen Trommler und Schwegelpfeifer.
Allerdings bildete Telfs damals damit keine Ausnahme. Auch bei den anderen Schützenkompanien und bei den regulären Armeen war diese Form der musikalischen Begleitung üblich. Das gilt auch noch für die Kämpfe des Jahres 1809, wo in den Ausrückungslisten der Schützen- und Milizkompanien regelmäßig Trommler und Pfeifer angeführt werden. Die Blechbläserkapellen werden in Tirol erst viele Jahre später üblich.
Dass die Schützen auf dem Bild nicht ihre heute übliche Ausstat-tung tragen, soll nicht überraschen. Die Telfer Tracht, wie wir sie kennen – grüne Joppe, blaue Strümpfe –, wurde 1904 für die Musikkapelle eingeführt. Die Schützen übernahmen sie überhaupt erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Nicht zuletzt fällt auch die Kopfbedeckung auf. Anstelle des breitkrempigen Trachtenhuts wurde 1772 der Dreispitz getragen. Das zeigt: Auch auf dem Land versuchte man, mit der damaligen städtischen Mode Schritt zu halten
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