Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Telfs (03/2021)

Wie in vielen Orten Tirols sind auch in Telfs die Hausnamen noch sehr präsent. Ähnlich wie die amtlichen Familiennamen leiten sich die Vulgonamen oft vom Eigen- oder Spitznamen eines früheren Besitzers ab – z. B. „Lipp“ von Philipp oder „Stasl“ von Anastasia. Sie können sich aber auch auf Erwerbstätigkeiten („Färber“, „Soafnsiader“) oder auf die Herkunft („Zillertaler“, „Inzinger“) beziehen. Manchmal ist es sogar möglich, die Entstehung eines Hausnamens auf eine bestimmte Person zurückzuverfolgen – so wie beim „Wienerschneider“. Der erste „Wienerschneider“ in Telfs war der Schneidermeister Johann Härting, dessen Sterbebild hier zu sehen ist und der 1845 geboren wurde. Sein Hausname erzählt sogar eine Geschichte: Vor rund 150 Jahren, als er seinen Beruf erlernte, gehörten noch die Wanderjahre zur Handwerkerausbildung. Dabei verschlug es Johann Härting nach Wien, wo er einige Jahre arbeitete. Schließlich kehrte er aber in seine Heimatgemeinde zurück und machte sich dort als Schneidermeister selbständig. Prompt erhielt er von den Telfern den Namen „Wienerschneider“, den einige seiner Nachkommen – inzwischen in der vierten und fünften Generation – noch immer führen.
18. Jänner 2021 | von Beatrice Hackl
So war es früher – Ausgabe Telfs (03/2021)
Von Stefan Dietrich
 

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