So war es früher – Ausgabe Telfs (04-25)
21. Jänner 2025 | von
Stefan Dietrich

Vor hundert Jahren fieberte man in Telfs dem Schleicherlaufen nicht weniger intensiv entgegen als heute. Vielleicht sogar noch mehr. Denn 1925 fand die große Fasnacht nach einer besonders langen Durststrecke statt. 15 Jahre hatten die Telferinnen und Telfer warten müssen. 1910 waren die Fasnachtler zuletzt durchs Dorf gezogen. 1915 entfiel der traditionelle Maskenumzug wegen des Ersten Weltkrieges. Auch 1920, in der entbehrungsreichen ersten Nachkriegszeit, verzichtete man aufs Schleicherlaufen. Aber am 8. Februar 1925 gab’s dann wieder das „volle Programm“. Die Chronik erwähnt ein Dutzend Gruppen und fast 300 Teilnehmer. Zuschauerzahlen sind leider nicht überliefert. Dafür erfährt man, dass hochrangige Gäste gekommen waren: Auf der Ehrentribüne saßen unter anderem Bundeskanzler Rudolf Ramek, Landeshauptmann Franz Stumpf, der Innsbrucker Bürgermeister Anton Eder und Bezirkshauptmann Ignaz Lechthaler.
Und noch etwas ist erwähnenswert: 1925 verlasen die Herolde (Bild) zum ersten Mal den vom Dramatiker Franz Kranebitter verfassten Prolog, der auch heute noch in der Fasnacht zu hören ist und mit den Versen beginnt:
S’ ganze Leben isch nichts als eine Komödi
Sagt Salomon in seiner Prödi.
Und alles, was mir tian auf inserm Stearn
Isch Narrheit vor Gott dem Hearrn!
Und noch etwas ist erwähnenswert: 1925 verlasen die Herolde (Bild) zum ersten Mal den vom Dramatiker Franz Kranebitter verfassten Prolog, der auch heute noch in der Fasnacht zu hören ist und mit den Versen beginnt:
S’ ganze Leben isch nichts als eine Komödi
Sagt Salomon in seiner Prödi.
Und alles, was mir tian auf inserm Stearn
Isch Narrheit vor Gott dem Hearrn!