Von Stefan Dietrich
Im „Kulturbogen“ im Telfer Untermarkt, der vergangenes Jahr von der „Kulturinitiative Hörtenberg – Region Telfs“ eingerichtet wurde, präsentiert sich derzeit erstmals Oberhofen mit drei Exponaten. Dabei handelt es sich um Darstellungen, die zeigen, wie sich die Gemeinde in früheren Epochen präsentierte. Unser Bild oben ist ein Ausschnitt aus der 1828 entstandenen „Innstromkarte“, deren Original sich im Tiroler Landesarchiv befindet. Auch wenn Oberhofen inzwischen deutlich angewachsen ist, lässt der Plan doch die Grundstruktur erkennen, die den Ort noch heute prägt. Das Dorf hatte damals etwa 750 Einwohner. Ein weiteres Exponat im Kulturbogen ist die Ansicht von Oberhofen im Franziszeischen Katasterplan von 1856.
Das Gustostück der kleinen Schau im Torbogen neben dem Sparkassenhaus in Telfs ist aber zweifellos die Zeichnung des Telfer Talkessels, die der Niederländer Jan Hackaert im Jahr 1657 angefertigt hat. Sie wurde vom Oberhofer Chronistenteam um Hans Daum in der Nationalbibliothek in Wien aufgestöbert. Im Bild dominiert zwar die Darstellung der Landschaft, doch finden sich auch bemerkenswerte historische Details. So etwa die einzige bekannte Abbildung der Burg Hörtenberg vor ihrer weitgehenden Zerstörung durch eine Pulverexplosion im Jahr 1706. Von Pfaffenhofen ist der Kirchturm zu sehen, von Oberhofen die mittelalterliche St. Nikolaus-Kapelle im Krautfeld. Auch dabei handelt es sich um die einzige authentische Darstellung der St. Nikolaus-Kapelle, die bis zum Bau der heutigen Kirche Anfang der 1740er Jahre als erstes Oberhofer Gotteshaus diente.
Leider dürfen wir das erstaunliche Bild von Hackaert hier aus urheberrechtlichen Gründen nicht wiedergeben. Genau betrachten kann man es aber – abgesehen von der temporären Schau im „Kulturbogen“ – am Samstag, 7. Oktober (16-22 Uhr) während der „MuseumsNacht“ im Heimatmuseum Oberhofen, wo auch die erwähnten historischen Ansichten gezeigt und außerdem die Oberhofer Jahreschronik 2022 präsentiert wird.
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