So war es früher – Ausgabe Telfs (43-24)
22. Oktober 2024 | von
Stefan Dietrich

Immer wieder tauchen Meldungen auf, dass mächtige und reiche Russen – oft Profiteure des Putin-Regimes – in den schönsten Orten unseres Landes luxuriöse Villen oder Landhäuser besitzen. Das ist aber kein ganz neues Phänomen, wie die Geschichte des „Hexenhäusls“ in Seefeld zeigt, die von der Seefelder Chronistin Christine Bloch erforscht wurde. Die meisten früheren russischen Tirol-Fans hatten allerdings mehr Stil und Format als ihre heutigen Nachahmer.
Ein Beispiel dafür ist die Gräfin Marie von Witte, die das Hexenhäusl in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg bewohnte. Sie stammte aus einer baltischen Adelsfamilie deutscher Abstammung, aus der mehrere hochgestellte Staatsdiener des damaligen Zarenreichs hervorgingen. Einer ihrer Verwandten war Ministerpräsident Sergei Juljewitsch von Witte, der 1905/06 letztlich vergeblich versuchte, das rückständige russische Reich zu modernisieren. 1914, nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, stellte Marie von Witte ihr Haus als Lazarett zur Verfügung. Das Hexenhäusl wird damals als wahres Schmuckkästchen beschrieben, als ein stilvolles Herrenhaus mit einer Sammlung hochwertiger Kunstwerke, einer Bibliothek, Lesezimmer und Musiksaal mit wertvollem Flügel. Es verfügte über Bäder, elektrisches Licht und Zentralheizung.
Doch der Erste Weltkrieg unterbrach das beschauliche Leben der russischen Gräfin in Seefeld für viele Jahre. Als „feindliche Ausländerin“ musste sie Österreich verlassen. 1919 wurde das Hexenhäusl ausgeplündert und verwüstet. Marie von Witte kehrte zwar nach Seefeld zurück, nach ihrem Tod kam die Villa aber in fremde Hände und wechselte mehrmals ihren Besitzer. Jetzt, so ist zu hören, soll der Abbruch bevorstehen.
Ein Beispiel dafür ist die Gräfin Marie von Witte, die das Hexenhäusl in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg bewohnte. Sie stammte aus einer baltischen Adelsfamilie deutscher Abstammung, aus der mehrere hochgestellte Staatsdiener des damaligen Zarenreichs hervorgingen. Einer ihrer Verwandten war Ministerpräsident Sergei Juljewitsch von Witte, der 1905/06 letztlich vergeblich versuchte, das rückständige russische Reich zu modernisieren. 1914, nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, stellte Marie von Witte ihr Haus als Lazarett zur Verfügung. Das Hexenhäusl wird damals als wahres Schmuckkästchen beschrieben, als ein stilvolles Herrenhaus mit einer Sammlung hochwertiger Kunstwerke, einer Bibliothek, Lesezimmer und Musiksaal mit wertvollem Flügel. Es verfügte über Bäder, elektrisches Licht und Zentralheizung.
Doch der Erste Weltkrieg unterbrach das beschauliche Leben der russischen Gräfin in Seefeld für viele Jahre. Als „feindliche Ausländerin“ musste sie Österreich verlassen. 1919 wurde das Hexenhäusl ausgeplündert und verwüstet. Marie von Witte kehrte zwar nach Seefeld zurück, nach ihrem Tod kam die Villa aber in fremde Hände und wechselte mehrmals ihren Besitzer. Jetzt, so ist zu hören, soll der Abbruch bevorstehen.