So war es früher – Ausgabe Telfs (46-24)
12. November 2024 | von
Stefan Dietrich

Dieser unscheinbare Zettel aus dem Telfer Gemeindearchiv führt uns zurück in die erste Zeit nach dem Kriegsende 1945. Es ist ein Passierschein der amerikanischen Besatzungsmacht. Das Schriftstück erlaubt es einem einheimischen Hilfspolizisten, sich Tag und Nacht in Telfs und Umgebung frei zu bewegen. Unterzeichnet ist das Dokument vom Charles J. Nelson, dem örtlichen Repräsentanten der US-Militärregierung. Neben dem Namen wird auch die Einheit des Offiziers angeführt: 614 TD. BN. Die Abkürzung steht für „614th Tank Destroyer Battalion“ (614. Panzerjäger-Bataillon).
Diese Truppe zeichnete eine Besonderheit aus: Sie bestand vollständig aus schwarzen Soldaten. Während des Zweiten Weltkrieges herrschte im US-Militär noch Rassentrennung. Es dienten zwar viele Farbige in der Armee, doch waren sie meist im Hintergrund beim Nachschub tätig. In der Regel hoben schwarze Soldaten Gräben aus, fuhren LKW oder leisteten andere Hilfsdienste. Fast alle Fronttruppen bestanden aus weißen Amerikanern. Doch es gab einige wenige Ausnahmen. Eine davon war das 614th Tank Destroyer Battalion, das 1945 in Telfs einzog. Die „schwarze“ Kampfeinheit bewährte sich 1944 an der Westfront. Noch Anfang Mai 1945 waren die afroamerikanischen Soldaten am Gefecht in der Scharnitzer Klause beteiligt, bei dem ein Offizier und fünf Soldaten des Bataillons durch Minen und deutsche Scharfschützen getötet wurden.
Als der Krieg wenig später zu Ende ging und Tirol unter der Kontrolle der Amerikaner war, wurde das 614th TD Battalion nach Leutasch und in den Raum Telfs verlegt. In der Marktgemeinde war die B-Kompanie stationiert. In Dokumenten über die Einheit, die im Internet zugängig sind, ist sogar der Offizier zu finden, der im Mai 1945 den Passierschein ausgestellt hat: Charles Joseph Nelson war 1st Lieutenant (Oberleutnant) und einer der wenigen schwarzen Offiziere in der US-Armee. Er wurde 1921 im US-Bundesstaat Michigan geboren und machte nach dem Krieg Karriere als hochrangiger Diplomat der USA. Das Foto unten ist ein Ausschnitt aus einem Gruppenbild der B-Kompanie. 1st Lieutenant Nelson sitzt dort im Kreis seiner Kameraden. Er ist der Vierte von links in der ersten Reihe.
Diese Truppe zeichnete eine Besonderheit aus: Sie bestand vollständig aus schwarzen Soldaten. Während des Zweiten Weltkrieges herrschte im US-Militär noch Rassentrennung. Es dienten zwar viele Farbige in der Armee, doch waren sie meist im Hintergrund beim Nachschub tätig. In der Regel hoben schwarze Soldaten Gräben aus, fuhren LKW oder leisteten andere Hilfsdienste. Fast alle Fronttruppen bestanden aus weißen Amerikanern. Doch es gab einige wenige Ausnahmen. Eine davon war das 614th Tank Destroyer Battalion, das 1945 in Telfs einzog. Die „schwarze“ Kampfeinheit bewährte sich 1944 an der Westfront. Noch Anfang Mai 1945 waren die afroamerikanischen Soldaten am Gefecht in der Scharnitzer Klause beteiligt, bei dem ein Offizier und fünf Soldaten des Bataillons durch Minen und deutsche Scharfschützen getötet wurden.
Als der Krieg wenig später zu Ende ging und Tirol unter der Kontrolle der Amerikaner war, wurde das 614th TD Battalion nach Leutasch und in den Raum Telfs verlegt. In der Marktgemeinde war die B-Kompanie stationiert. In Dokumenten über die Einheit, die im Internet zugängig sind, ist sogar der Offizier zu finden, der im Mai 1945 den Passierschein ausgestellt hat: Charles Joseph Nelson war 1st Lieutenant (Oberleutnant) und einer der wenigen schwarzen Offiziere in der US-Armee. Er wurde 1921 im US-Bundesstaat Michigan geboren und machte nach dem Krieg Karriere als hochrangiger Diplomat der USA. Das Foto unten ist ein Ausschnitt aus einem Gruppenbild der B-Kompanie. 1st Lieutenant Nelson sitzt dort im Kreis seiner Kameraden. Er ist der Vierte von links in der ersten Reihe.