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Telfs | So war es früher | 6. Dezember 2022 | Stefan Dietrich

So war es früher – Ausgabe Telfs (49/2022)

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Telfs  Stefan Dietrich
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So war es früher Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen Rudolf Stumvoll Hans Kobler Turmwagenpartie Zirl Bahnhof
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Dass der alte Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen nun völlig verschwindet und durch einen Neubau ersetzt wird, stimmt manche von uns wehmütig. Besondere Erinnerungen mit dem historischen Gebäude verbindet auch der 89-jährige Hans Kobler. Er war vor fast 70 Jahren (!), unmittelbar nach der Ausbildung zum Fahrdienstleiter, in Telfs-Pfaffenhofen im Einsatz und hat uns Fotos und einen Bericht darüber zukommen lassen. Das Bild rechts zeigt den jungen Fahrdienstleiter Kobler im Jahr 1953 am Bahnsteig, das Foto oben die „Turmwagenpartie Zirl“ mit dem Telfer Bahnhofsvorstand Rudolf Stumvoll (vorne, 2. v. r.) und Fahrdienstleiter Adolf Kleißl (l.). Manches, was der gebürtige Niederösterreicher schildert, lässt staunen und gibt einen Einblick in Zeiten, als der Computer noch nicht alle Lebensbereiche steuerte. So gut wie alles musste damals mit Hand- und Kopfarbeit erledigt werden. So wurde etwa jede Fahrkarte einzeln ausgestellt. Der Preis musste, wenn es sich nicht um gängige Strecken handelte, umständlich ausgerechnet werden. So erinnert sich Kobler etwa, dass er einmal ziemlich ins Schwitzen kam, als er einen Fahrschein nach Unterlangkampfen ausstellen sollte, einem Ort, von dem er noch nie etwas gehört hatte. Die Fahrgäste, die am Schalter warteten, zeigten wenig Geduld und das bekam der „deppate Bahneler“ auch zu spüren… Der Fahrdienstleiter musste auch jeden ausfahrenden Zug telefonisch beim Kollegen am nächsten Bahnhof ankündigen und die Freigabe in einem Buch registrieren. Dabei empfand man dieses System bereits als Fortschritt, denn erst kurz zuvor hatte man vom Morseapparat auf Telefon umgestellt. Ein wichtiges Kommunikationsmittel für die Fahrgäste war die Meldetafel, auf die man Verspätungen usw. mit Kreide notierte. Das Dirigieren der ein- und ausfahrenden Züge war natürlich eine Aufgabe, die höchste Konzentration erforderte. Hans Kobler erinnert sich, dass es einmal im Nachtdienst beinahe zu einem Zusammenstoß gekommen wäre, weil er von einer Bergtour übermüdet war. Aber alles lief glimpflich ab und der altgediente, väterliche Bahnhofsvorstand Stumvoll sorgte dafür, dass es für den junge Mann – abgesehen von einer Standpauke – keine schwerwiegenden Konsequenzen gab.
Von Stefan Dietrich
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