Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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1 + 3 = -5, oder: Ungeschlagen am Tabellenende

Zirl bleibt auch im zweiten Spiel unbesiegt, bezwingt Söll mit 2:0 – Auch Kematen punktet dreifach – Völs holt Remis

Zugegeben, St. Johann und Söll waren jetzt nicht die ganz großen Gradmesser. Aber vier Punkte aus den ersten beiden Spielen: Zirls Ausbeute kann sich nach dem personellen Aderlass im Sommer absolut sehen lassen. Lediglich der Rucksack von neun Minuspunkten (aufgrund des Aufstiegsverzichts) quält etwas. Der kann aber schon am Freitag kleiner werden.
17. August 2020 | von Alex Dosch
1 + 3 = -5, oder: Ungeschlagen am Tabellenende
Zirls Neo Gerschbacher sorgte beim 2:0 über Söll für die endgültige Entscheidung. Foto: sportszene.tirol
SV ZAMS – FC ZIRL, Freitag, 21. August, 20 Uhr. Das bislang letzte Aufeinandertreffen endete in der Zirler Aufstiegssaison 2019/20 mit einem 8:0-Heimerfolg. Auf Zammer Rasen ist Zirls Bilanz allerdings ausbaufähig. In 20 Spielen gelangen lediglich drei Erfolge. Der bislang letzte, ein 3:0, datiert vom 5. Juni 2011. Zams-Coach Josef Haslwanter machte sich beim jüngsten Zirler 2:0 über Söll jedenfalls schon ein Bild vom kommenden Gegner. „Jari ist ein alter Fuchs und vor allem in der Gegneranalyse sehr gut. Wir müssen jedenfalls den Kampf annehmen. Wenn du das nicht machst, bist du in Zams immer Zweiter“, weiß Zirls Wolfgang Kleissl.
Der konnte bei der Heimpremiere gegen Söll gleich den ersten Dreier bejubeln. „Der Sieg ist absolut verdient. Wir waren sehr geduldig, sind in der Defensive kompakt gestanden und haben in 90 Minuten praktisch keine Torchance zugelassen“, sah Kleissl in der mannschaftlichen Geschlossenheit den Schlüssel zum Erfolg. „In unserer Situation ist auch nichts anderes möglich. Wir müssen hinten gut stehen. Nach vorne geht immer was.“ Aber gerade die Offensive könnte zur Achillesferse werden. Denn so kompakt die Defensivabteilung rund um das Duo Kapferer/Zauner auch agierte, nach vorne ging lange Zeit wenig, fehlte die Durchschlagskraft. Bezeichnend der Treffer zum 1:0. Nach einem Corner entschied Benjamin Bär einen Pressball für sich, der fand schließlich irgendwie den Weg ins Tor. „Dieses Tor sagt eigentlich alles aus über das, was uns derzeit ausmacht: Mit letzter Konsequenz auf jeden Ball zu gehen“, so Zirls Coach.      

SC KUNDL – SV BÄCKER RUETZ KEMATEN, Freitag, 21. August, 19.30 Uhr. Fünf Spiele, fünf Siege, Torverhältnis 18:3: Kundl entpuppte sich zuletzt – im September siegten Plunser & Co. zuhause mit 4:1 – immer mehr zum Kemater Lieblingsgegner. „Kundl ist wie jede andere Mannschaft auch zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft eine Art Wundertüte. Aber wir fahren natürlich ins Unterland, um dort drei Punkte zu holen. Und ich bin optimistisch, dass uns das gelingt“, so ein zuversichtlicher Christoph Aschenwald.
Eine Zuversicht, die vor allem aus den letzten zwei Pflichtspielen – ein 2:1 im Cup gegen Silz/Mötz und das jüngste 1:0 gegen die Union – heraus rührt. „Das war ganz wichtig, dass wir nach dem Cuperfolg nun auch in der Meisterschaft nachgesetzt haben.“ Auch wenn im Kemater Spiel nicht alles Gold war, was glänzte. Einer tollen ersten Halbzeit folgte eine unterdurchschnittliche zweite. „Es war unser erstes Heimspiel. Noch dazu vor vielen Zuschauern. Da wollten wir es einfach ein wenig spannend machen. Nein im Ernst: In der ersten Halbzeit sind wir mit unseren Chancen einfach zu fahrlässig umgegangen. Und das kann sich halt auch ganz schnell mal rächen. Vor allem wenn man, so wie wir, einen Gegner aus dem Tiefschlaf holt und selbst in einen verfällt“, kann Aschenwald künftig gerne auf weitere Spannungsimpulse seitens seiner Truppe verzichten.      

VÖLSER SV – FC VOLDERS, Sonntag, 23. August, 17.30 Uhr. Aus den jüngsten vier Duellen – zuletzt gelang auswärts ein 3:1 – holte Völs nicht weniger als zehn Punkte. Die letzte Niederlage, ein 3:4 am 28. August 2010, liegt gar schon zehn Jahre zurück. Stellt sich also die Frage: Was spricht diesmal für einen Dreier? „Die Tatsache, dass wir hoch motiviert sein werden und zuhause spielen“, hält Trainer Hannes Brecher wenig von statistischem Kleinkram. „Jedes Spiel ist anders. Und das gegen Volders mit Trainerfuchs Michael Streiter auf der Bank wird extrem schwer und hoffentlich auch spannend.“
Spannend bis zum Schluss blieb das Gastspiel beim SVI. Franz Gruber traf in der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand, sorgte so für zumindest die halbe Revanche für das 1:2 im Cup. „Unser Ziel war ein Punkt. Den haben wir geholt. Auch weil wir in der Schlussphase alles nach vorne geworfen haben. Deshalb bin ich zufrieden“, trauerte der Völs-Coach dennoch etwas einem durchaus möglichen Erfolg hinterher. „Weil wir das gesamte Spiel über nur zwei Schüsse auf unser Tor zugelassen haben und allein in der ersten Halbzeit zwei Treffer machen müssen. Da haben wir einfach zu stümperhaft agiert.“ 
Dem nicht genug, hatte Ramo Buljubasic in der letzten Aktion des Spiels noch den Siegtreffer am Fuss. Sein Schuss aus stark abseitsverdächtiger Position streifte nur Zentimeter am Pfosten vorbei. „Das wäre dann aber schon ein bisschen frech und des Guten zu viel gewesen“, sprach Brecher von einer „im Großen und Ganzen gerechten Punkteteilung“.   

Die Spiele der 2. Runde: Kematen – Union Innsbruck 1:0 (1:0). Tor: Mühlthaler (5.). SVI – Völs 1:1 (0:0). Tore: Yösavel (65.); Gruber (91.). Zirl – Söll 2:0 (1:0). Tore: Bär (25.), Gerschbacher (76.).  
1 + 3 = -5, oder: Ungeschlagen am Tabellenende
Kematens „Zweikampfmonster“ Philipp Mühlthaler brillierte gegen die Union mit dem entscheidenden Treffer zum 1:0-Heimsieg. Foto: sportszene.tirol

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