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Als Halbzeit-Führender in die Rückrunde

Zum Start des zweiten Teils des Grunddurchgangs muss Telfs nach Kitzbühel – Gamsstädter wollen Revanche für Hinspielpleite

Vor 69 Tagen standen sich Telfs und Kitzbühel letztmals gegenüber. Zum Saisonauftakt siegten die „Säbelzahntiger“ dank Treffer von Marvin Kranebitter und Can Alak mit 2:0. Ein ähnlicher Coup scheint ob des aktuellen Formhochs auch diesmal möglich. Und auch die jüngste Bilanz auf Kitzbüheler Boden ist durchaus ansehnlich.
27. September 2021 | von Alex Dosch
Als Halbzeit-Führender in die Rückrunde <br />
Dieses war der dritte Streich! „Triplepacker“ Julius Perstaller zieht ab, trifft zum zwischenzeitlichen 3:0. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

FC KITZBÜHEL - SV TELFS, Samstag, 2. Oktober, 16.30. So gingen von den letzten fünf Gastspielen nur zwei verloren, wurden gleich drei gewonnen. Das letzte Antreten in der Gamsstadt endete im Oktober des Vorjahres allerdings mit einer deutlichen 1:4-Niederlage. „Ich habe Kitzbühel am Sonntag gegen die Reichenau beobachtet. Bis 20 Meter vor dem Tor war das richtig stark. Nur in den Strafraum sind sie nie wirklich gekommen. Das wird auf jeden Fall ganz schwer. Vor allem auf dem großen Platz“, muss Trainer Werner Rott gegen Kitzbühel seine Viererkette erneut umbauen. Philipp Viertler holte sich gegen den SVI die fünfte gelbe Karte, fehlt am Samstag.
Apropos SVI: Die Innsbrucker stellten am Sonntag eindrucksvoll unter Beweis, warum sie die rote Laterne inne haben. Die Hofbauer-Elf war an Harmlosigkeit nicht zu überbieten. Starke 15 Minuten genügten, um den neunten Sieg im elften Spiel sicherzustellen. Vor allem Julius Perstaller hatte mit der alles andere denn sattelfesten Gästeabwehr seine rechte Freude. „Persti“ traf binnen fünf Minuten dreimal und wandelte so auf den Spuren von Robert Lewandowski. Der Pole hält den deutschen Bundesligarekord, benötigte 2015 für seinen Hattrick gegen Wolfsburg lediglich 3:22 Minuten. „Wir haben von Beginn an das umgesetzt, was wir vorhatten. Wir wollten durch die Schnittstellen kommen, viel über die Seiten spielen und den jungen Torhüter (Diyar Bakir, 16 Jahre, Anmerk.) mit Weitschüssen beschäftigen. Das ist uns zu Beginn sehr gut gelungen. Und mit dem dritten Treffer war das Spiel eigentlich auch schon erledigt“, so Rott. 

Dass seine Mannschaft nach dem 3:0 zwei, drei Gänge runter schaltete – Marvin Kranebitter scheiterte noch in aussichtsreicher Position, zweimal reklamierten die Hausherren vergebens Elfmeter – war für den Telfs-Coach absolut verständlich. „Ich denke, dass so etwas unterbewusst passiert. Vielleicht ist es auch auf die Müdigkeit zurückzuführen. Andererseits gehört das auch zum Reifeprozess dazu, so eine Partie dann mal zu Null runter zuspielen.“ Das tat seine Mannschaft. In Halbzeit zwei passierte nicht mehr viel. Dennoch gab‘s noch einmal Grund zum Jubel. Nach Foul an Michael Augustin verwandelte Can Alak den fälligen Elfmeter. Und die Gäste? Von denen kam rein gar nichts. Telfs-Goalie Daniel Mittermair hatte nicht einmal seine Hände im Spiel. „In der zweiten Hälfte sind wir zu weit auseinander gestanden, war der Abstand zwischen Mittelfeld und Sturm zu groß. Aber ich kann der Mannschaft absolut nichts vorwerfen. Die ersten 35 Minuten waren sehr stark. Und dass du dann etwas nachlässt, ist vollkommen normal.“

Nicht nachlassen wollen die „Säbelzahntiger“, was die ausständigen sieben Runden im Herbst anlangt. „Es ist schon sensationell, dass wir ganz oben stehen. Aber dann auch noch mit diesem Vorsprung. Wenn wir jetzt in den Heimspielen weiter punkten, haben wir alle Erwartungen übertroffen“, gibt Rott die Marschroute für das Herbstfinale aus. Klingt fast wie eine Drohung an die Konkurrenz. 
Wie sensationell der Telfer Erfolgslauf ist, zeigt ein kleines Rechenbeispiel. Angenommen der Tabellendritte Imst holt in der Rückrunde gleichviel Punkte wie in der Hinrunde, benötigt Telfs nur noch drei Siege, um vor dem Aufstiegsaspiranten zu bleiben.                 
                 
Die Spiele der 11. Runde: Telfs – SVI 4:0 (3:0). Tore: Perstaller (5., 7., 10.), Alak (51., Elfmeter). Reichenau – Kitzbühel 3:0 (2:0), Kufstein – Imst 2:1 (1:1), Fügen – Wacker Innsbruck II 3:1 (1:1), Hall – Tirol Amateure 1:4 (1:1), Schwaz – Wörgl 2:3 (0:1).
Als Halbzeit-Führender in die Rückrunde <br />
Marvin Kranebitter (rechts) setzte sich in ungewohnter rechter Position immer wieder in Szene.
Als Halbzeit-Führender in die Rückrunde <br />
Michael Augustin holte den Elfmeter zum 4:0 heraus.

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