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An der Weser folgt der nächste Karriereschritt

Die Seefelderin Lena Triendl wechselt zur neuen Saison innerhalb der deutschen Bundesliga zum SV Werder Bremen

Der SV Werder Bremen, ein Fußballclub, der nur so vor Tradition strotzt, ist die neue sportliche Heimat von Lena Triendl. Damit wandert die 22-Jährige auf den Spuren von Bruno Pezzey, Andreas Herzog, Martin Harnik, Marco Arnautovic und vielen anderen österreichischen Kickern. Bei den Herren nahezu alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt – Europapokalsieger 1992, vierfacher Deutscher Meister, sechsfacher DFB-Pokalsieger – gibt es bei den grün/weißen Frauen in Sachen Erfolge noch etwas Nachholbedarf. In der abgelaufenen Saison landete die Mannschaft von Thomas Horsch auf Rang neun der deutschen Bundesliga. Was sich Lena Triendl von ihrer zweiten Auslandsstation erwartet und wie ein Resümee zu ihrer Zeit beim SC Sand ausfällt, verriet die Seefelderin im RS-Gespräch.
30. Mai 2022 | von Alex Dosch
An der Weser folgt der nächste Karriereschritt
Die Tinte unter dem Vertrag ist trocken: Ab Sommer geht Lena Triendl für den deutschen Traditionsclub Werder Bremen auf Torejagd. Foto: SV Werder Bremen
Von Alex Dosch

RUNDSCHAU: Lena, vorab schon mal herzliche Gratulation zur Vertragsunterzeichnung beim SV Werder Bremen. Bevor wir aber über deinen neuen Verein reden, lass uns erst ein wenig zurückblicken. Dein erstes Jahr beim SC Sand endete mit dem Abstieg aus der deutschen Bundesliga. Woran hat es deiner Meinung nach gelegen?
Lena Triendl:
Die schlechte Hinrunde war auf jeden Fall der Grund für den Abstieg. Dazu kam der Trainerwechsel nach sechs Runden, wo sich die Mannschaft erst wieder neu finden musste. Und auch danach haben wir wichtige Punkte liegen lassen. Wir haben in der Rückrunde dennoch alles gegeben und brachten es am Ende auf 13 Zähler. Für den Klassenerhalt leider zu wenig. Dennoch, finde ich, sollte man die starke Leistung der Rückrunde anerkennen.

RS: Du kamst in 20 der 22 Spiele zum Einsatz, hast 781 von 1980 Spielminuten absolviert. Wie fällt dein persönliches Resümee aus?
Triendl:
Ich bin sehr zufrieden. Es ist nicht selbstverständlich als junge und eigentlich unerfahrene Spielerin gleich in jeder Partie zum Einsatz zu kommen. Ich bin auch sehr dankbar, dass mir die Trainer das Vertrauen gegeben haben. Nur die letzten zwei Spiele konnte ich aufgrund einer Fraktur bei der Augenhöhle nicht bestreiten.

RS: Wie hast du dir die Verletzung zugezogen?
Triendl:
Ich habe die Fraktur bei einem Luftzweikampf erlitten. Aber jetzt passt wieder alles.

RS: Dein erstes Jahr in Sand ist auch dein letztes. Was bleibt dir besonders in Erinnerung?
Triendl:
Die Erfahrungen von diesem Jahr bleiben natürlich in Erinnerung. Ich durfte tolle Momente erleben und tolle Menschen kennenlernen. Diese Mannschaft war einfach was Besonderes!

RS: Während deine ehemaligen Teamkolleginnen den bitteren Gang in die zweite Liga antreten müssen, geht für dich das Abenteuer Bundesliga weiter. Wie kam der Kontakt mit Werder Bremen zustande?
Triendl:
Der Trainer, Thomas Horsch, hat mich kontaktiert, hat Interesse gezeigt und mich eigentlich schon beim ersten Gespräch überzeugt.

RS: Was hat letztendlich für Bremen den Ausschlag gegeben?
Triendl:
Die Gespräche mit dem Trainer und der Abteilungsleiterin waren sehr gut. Das und die professionellen Gegebenheiten sowie die Möglichkeit weiter in der Bundesliga spielen zu können, haben mich überzeugt. Und allein die Tatsache für Werder Bremen spielen zu dürfen... Ich glaube diesen Verein muss man niemandem erklären (lacht).

RS: Bremen verbindet man auch mit den „Bremer Stadtmusikanten“. Esel, Hund, Katze oder Hahn: Was trifft am ehesten auf dich zu?
Triendl:
(lacht) Am ehesten die Katze. Die ist klein und flink.  

RS: In Bremen triffst du mit Katharina Schiechtl auf eine Tiroler Landsfrau und Nationalteamkollegin. Wie gut kennt ihr euch?
Triendl:
Wir kennen uns vom Nationalteam und natürlich, weil sie so wie ich auch Tirolerin ist. Es freut mich, zukünftig wieder mit ihr spielen zu dürfen.

RS: Apropos Nationalteam: Anfang Juli findet die EM in England statt. Wie groß ist die Hoffnung, dass du mit dabei bist?
Triendl:
Ich denke Schritt für Schritt und versuche beim ersten Vorbereitungslehrgang von 6. bis 12. Juni, mich in Szene setzen zu können und der Teamchefin was anzubieten. Alles weitere wird man sehen.

RS: Du bist aktuell zuhause. Wie verbringst du die Zeit und wie schauen die Pläne für den Sommer aus?
Triendl:
Ich versuche eine gute Mischung aus Training und Urlaub zu finden, um maximal fit in den Lehrgang starten zu können.

RS: Wann beginnt für dich das Abenteuer Bremen bzw. welche Auswirkungen hat der Wechsel auf dein Studium?
Triendl:
Das hängt natürlich auch davon ab, ob ich beim Nationalteam mit dabei bin. Deshalb kann ich da noch nichts Genaues sagen. Was mein Studium betrifft: Da ich ein Fernstudium absolviere, hat die sportliche Veränderung keinen besonderen Einfluss.

RS: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen für die Zukunft alles Gute.
 

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