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Auf „Boygroup“ wartet Hexenkessel „Tivoli“

Oberperfuss gastiert bei wiedererstarktem Wacker Innsbruck – Kematen empfängt Prutz/Serfaus – auch Völs mit Heimspiel

Ob der angeblich bevorstehenden finanziellen Entspannung herrschte beim krisengebeutelten FC Wacker Innsbruck zuletzt so etwas wie Aufbruchsstimmung. Ja sogar von der Bundesliga wird wieder gesprochen. Da passte das jüngste 1:2 in Mayrhofen nicht ganz so recht ins Bild. Die überraschende Pleite wird allerdings wenig daran ändern, dass Oberperfuss am Samstag ein wahrer Hexenkessel erwartet. Um die 1.000 Zuschauer werden es wohl auch diesmal sein.
16. Mai 2023 | von Alex Dosch
Auf „Boygroup“ wartet Hexenkessel „Tivoli“<br />
Die Oberperfer Kicker (Manuel Willam links, Christoph Morscher rechts) mussten sich gegen den SVI ordentlich strecken. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

FC WACKER INNSBRUCK - SV WEBER BETON OBERPERFUSS, Samstag, 20. Mai, 18.00. Dass ob der zu erwartenden Kulisse bei einigen Akteuren seiner „Boygroup“ – gleich zehn der gegen den SVI eingesetzten Spieler waren nicht älter als 23 Jahre – die Knie zittern, glaubt Trainer Helmut Lorenz allerdings nicht. „Ganz im Gegenteil: Die jungen Spieler freuen sich auf dieses Spiel. Ich bin überzeugt, dass das eine Riesengaudi wird. Auch deshalb, weil uns mit Sicherheit viele Oberperfer ins Tivoli begleiten werden.“
Was das Sportliche angeht, gibt sich Lorenz zuversichtlich. Obwohl die Vorbereitung ob des Cup-Semifinales zwei Tage zuvor nicht die beste ist. „Das ist schade, dass zwei derartige Highlights binnen zwei Tagen stattfinden. Dementsprechend werden wir etwas durchmischen. Aber, dass wir auf einem großen Platz durchaus bestehen können, haben wir zuletzt in Volders (4:4, Anmerk.) gezeigt.“ Im Hinspiel siegte seine Mannschaft trotz frühen Rückstands überraschend mit 2:1.
Einigermaßen überraschend kam auch das 2:2 gegen das neue Schlusslicht SVI. Zumindest für den Fußballfan – weniger für den SVO-Coach. „Der SVI hat im Frühjahr bislang ordentlich gepunktet. Deshalb kam das für mich nicht überraschend. Und in dieser Liga kann ohnehin jeder jeden schlagen.“
Dass es zumindest zu einem Punkt langte, hatte Oberperfuss vor allem zwei Akteuren zu verdanken. So parierte Goalie Michael Spiegl beim Stande von 0:1 einen Elfmeter, Kapitän Patrick Huber sorgte in Minute 94 für den viel umjubelten Ausgleich. „Wir haben nicht unseren besten Tag erwischt. Deshalb und ob des späten Ausgleichs bin ich mit dem Punkt zufrieden“, so Lorenz.     

VÖLSER SV – SVG MAYRHOFEN, Donnerstag, 18. Mai 17.30. Dass Mayrhofen trotz Tabellenplatz elf nicht zu unterschätzen ist, bewiesen die Zillertaler beim 2:1 über Wacker Innsbruck. Um aber im Aufstiegskampf nicht unter Zugzwang zu kommen, braucht Völs – unterlag im Herbst mit 0:1 – Zählbares. Das weiß auch Trainer Hannes Brecher. „Von den letzten sechs Partien spielen wir vier zuhause. Und wollen wir weiter oben dran bleiben, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen. Auch wenn es nicht leicht wird. Auch nicht gegen Mayrhofen. Die verfügen über eine gute Mannschaft. Und dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann, ist ja ohnehin bekannt.“
Ein Fakt, den seine Mannschaft in Natters leidvoll zur Kenntnis nehmen musste. Beim Nachzügler schlitterten Eichner & Co. in eine 1:4-Klatsche. „Der Platz war nicht wirklich bespielbar. Das war mehr ein Acker als ein Rasen. Aber das darf keine Ausrede sein: Im Grunde haben wir es selbst vergeigt.“
Dabei begann Völs couragiert, ging durch Marco Hesina (17.) verdient in Führung. Doch nur sieben Minuten später führte eine Aneinanderreihung von Fehlern zum 1:1-Ausgleich. Kurz nach der Pause erhöhten die Gastgeber auf 2:1, ehe ein Doppelschlag binnen einer Minute das endgültige K.O. bedeutete. „Wir waren eine Stunde lang klar überlegen. Die Tore von Natters kamen wie aus dem Nichts. Vor allem die beiden Treffer zum 3:1 und 4:1 innerhalb einer Minute waren wie ein Schlag ins Gesicht“, trauerte Brecher einer vergebenen Chance im Titelrennen hinterher. „So haben wir es noch spannender gemacht, als es ohnehin schon ist.“

SV BÄCKER RUETZ KEMATEN – SPG PRUTZ/SERFAUS, Samstag, 20. Mai, 16.00. Das nächste Duell gegen einen unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten. Und nachdem die Punkte in den direkten Duellen bekanntlich doppelt zählen, sollte die Revanche für die Hinspielniederlage gelingen. Im Herbst musste sich Kematen auswärts mit 0:1 geschlagen geben. Die Heimbilanz gegen Prutz/Serfaus ist mit vier Siegen allerdings makellos. „Keine Frage: Wollen wir weiter vorne mitspielen, müssen wir zumindest punkten. Aber dass das Rennen um den Aufstieg ein enges wird, war mir vor Saisonbeginn schon klar, und daran hat sich nichts geändert“, spricht Kematen-Obmann Arno Bucher von einer „richtig lässigen Meisterschaft“.
In dieser bezogen seine „Blues“ zuletzt beim IAC eine deutliche Klatsche. „Die erste Halbzeit war noch ganz gut. Die beiden schnellen Gegentore nach der Pause haben uns aber aus dem Konzept gebracht“, sprach Bucher nach dem 0:5 von einer ob der zweiten Halbzeit verdienten Niederlage, aber alles andere denn von einem Beinbruch. „Gegen die beste Mannschaft der Liga darfst du schon mal verlieren.“         

Die Spiele der 24. Runde: Natters – Völs 4:1 (1:1). Tore: Angerer (24., 72.), Kranebitter (58.), Schweighofer (71.); Hesina (17.). IAC – Kematen 5:0 (0:0). Tore: Goller (50.), Jünemann (51.), Mitrovic (62. Elfmeter, 74.), Oberortner (70.). Oberperfuss – SVI 2:2 (0:0). Tore: Heis (74.), Huber (94.); Pittl (58.), Mair (92.).

 
Auf „Boygroup“ wartet Hexenkessel „Tivoli“<br />
Lukas Kirchmair (links) & Co. stolperten beinahe über den Nachzügler, kamen nur zu einem mageren 2:2-Remis.

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