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Auf die erhoffte Medaille fehlte nicht viel

Die Götznerin Chiara Mair fährt beim WM-Slalom von Cortina d`Ampezzo zu ihrer bislang besten Saisonplatzierung

Mit dem erklärten Ziel eine Medaille zu holen, ging
Chiara Mair am Samstag den weltmeisterlichen, höchst selektiven Slalom an. In einem Rennen, in dem sich die großen Favoritinnen durchsetzten – die Top-3 des Weltcups Katharina Liensberger, Petra Vlhova und Mikalea Shiffrin machten sich die Medaillen untereinander aus – fehlte letztendlich nicht allzu viel auf Edelmetall.
22. Feber 2021 | von Alex Dosch
Auf die erhoffte Medaille fehlte nicht viel <br />
Im zweiten Durchgang des WM-Slaloms von Cortina d`Ampezzo verlor Chiara Mair auf die spätere Silbermedaillengewinnerin Petra Vlhova gerade mal 2/100 Sekunden. Foto: ÖSV Tirolfoto/Erich Spiess
Von Alex Dosch

Genau gesagt waren es 77/100 Sekunden auf die Bronzene US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Zeit, die Chiara Mair schon im ersten Durchgang liegen ließ. Als Zehnte fehlten auf die Halbzeit-Führende und spätere Goldmedaillengewinnerin Katharina Liensberger ganze 2,03 Sekunden. „Ich war überhaupt nicht locker, habe mich zu sehr darauf versteift, genau zu fahren und hab vielleicht etwas zu viel nachgedacht. Das ist dann oft langsam. Meistens ist nichts denken schneller“, sprach die Götznerin von einer aus ihrer Sicht falschen Herangehensweise.

Ganz anders die Herangehensweise in Durchgang zwei. Mit fünftbester Laufzeit zeigte die 24-Jährige ihr vorhandenes Potential, katapultierte sich noch auf Rang sechs vor. Gleichbedeutend mit dem besten Saisonergebnis und der besten Platzierung seit einem Jahr, dem 6. Platz von Kranjska Gora. „Ja, sicher ist es mein bestes Saisonergebnis. Aber der erste Lauf war so schlecht“, gab sich Mair äußerst selbstkritisch. „Ich war einfach von mir selber enttäuscht, weil ich in den Trainings viel mehr gezeigt habe und im ersten Lauf Fehler gemacht habe, von denen ich geglaubt habe, dass ich in der Vergangenheit schon daraus gelernt habe. Und das macht mich dann wütend auf mich selbst. Klar ist das Ergebnis gut, aber bei der WM bringt dir ein sechster Platz einfach nichts.“ Weil eben bei einem derartigen Großereignis nur Medaillen zählen. Und die gab es auch im Teambewerb – Mair war als Ersatzläuferin nominiert – nicht. Österreich scheiterte im Viertelfinale am späteren Vizeweltmeister Schweden. 

Während die Jagd nach Edelmetall seit Sonntag beendet ist, geht der Kampf um Kristall in seine entscheidende Phase. Die Speed-Spezialistinnen sind am Wochenende in Val di Fassa im Einsatz, für die Technikerinnen geht es nächste Woche in Jasna mit einem Riesentorlauf und einem Slalom weiter. Vor allem der Kampf um die Slalomkugel verspricht viel Spannung. So liegen mit Petra Vlhova, Katharina Liensberger, Mikaela Shiffrin und Michelle Gisin gleich vier Läuferinnen innerhalb von 70 Punkten. Chiara Mair hat als Sechstplatzierte noch die Top-Fünf im Visier.   

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