Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

„Das tut den Kindern weh“

Tischtennisklub Völs feiert 40-Jahre – Absagen drücken auf’s Gemüt

Sein 40-jähriges Jubiläum feiert heuer der Tischtennisklub Völs. Dazu gab der Verein ein sehenswertes und umfangreiches Magazin heraus. Weniger gut: Corona-bedingt wurden alle Veranstaltungen und Feiern abgesagt. Glücklicherweise darf noch trainiert werden. Die RUNDSCHAU machte einen Besuch in der NMS Zirl.
12. Oktober 2020 | von Albert Unterpirker
„Das tut den Kindern weh“
Lassen sich von der Coronakrise nicht unterkriegen: Nachwuchsspieler und Trainer der SPG Völs/Zirl. RS-Fotos: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

Zehn Jugendliche finden sich nach und nach in der Zirler Schule ein, mehr dürfen es aufgrund einer Verordnung nicht sein. Dabei hat die Spielgemeinschaft SPG Völs/Zirl insgesamt 20 Nachwuchsrecken unter ihren Fittichen, und zuletzt haben sich fünf neue Kinder angemeldet. „Aber sie können derzeit nicht kommen, weil das Training auch hier in Zirl mit zehn Kindern eingeschränkt ist – mehr als die Hälfte dürfen also nicht trainieren“, sagt Günter Eisele. 40 Jahre lang ist Eisele nun bereits Sektionsleiter, quasi von Anbeginn des Vereinsbestehens. Seit zehn Jahren gibt es mittlerweile die Nachwuchs-Kooperation mit Zirl, die auch prächtig funktioniert. Weniger angenehm ist momentan die Situation wegen Covid 19. Alle Veranstaltungen und Feiern – wie die Dorfmeisterschaft und die Tiroler Schülermeisterschaft – sind abgesagt. „Das tut auch den Kindern weh“, nickt Eisele. In der Halle läuft das Training inzwischen professionell ab. Cheftrainerin Agnes Gardos, die Mutter von Ex-Europameister und Champions League-Spieler Robert, führt schon 27 Jahre lang das Zepter. Die Einheiten mit ihr zeigen regelmäßig Früchte, denn Völs ist beim Nachwuchs eine gute Adresse: „Wir machen im Einzel und Doppel immer Medaillen“, erzählt der Sektionsleiter, fügt aber an: „Leider haben wir nur wenige Mädels – da gibt’s noch Aufholbedarf!“

Willkommen. Dafür hat der Verein satte 60 Mitglieder, allein 20 davon sind Hobby-Spieler. „Viele sind Jahrzehnte dabei“, blickt Eisele zurück, und erinnert sich an das Jahr 2017, als Völs in die Landesliga B (zweithöchste Tiroler Spielklasse, Anm.) aufstieg. Zum Spielbetrieb meldete man aber nicht, da etliche Akteure dann nicht mehr dabei waren. „Das hätte wenig Sinn gemacht, wenn du immer eine auf die Hupe bekommst“, schmunzelt das Vereins-Urgestein. Derzeit spielt Völs mit einem Team in der Gebietsklasse und einer Mannschaft in der sogenannten Einsteigerklasse (kein Aufstiegsrecht). Und vielleicht geht es ja irgendwann mal wieder weiter nach oben, beim Training wurden jedenfalls schon neue Talente ausgemacht. „Die Kids sind mit Herzblut und Ehrgeiz dabei, aber natürlich soll beim Training der Spaß nicht zu kurz kommen“, freut sich der Sektionsleiter über die Begeisterung bei den Youngsters. Klar ist außerdem, dass Völs immer offene Türen hat. Eisele: „Alle Kinder sind bei uns jederzeit herzlich willkommen, auch ganz Junge!“

Tischtennisklub Völs. Die Völser Tischtennis-Sektion durfte in ihrer Ära zahlreiche Tiroler Meistertitel in der Mannschaft und im Einzel (alle im Nachwuchs) bejubeln, wie es etwa die Schüler-Mannschaft SPG Völs/Zirl in der Saison 2011/12 schaffte. Außerdem kürte sich Christoph Maier im Jahr 1990 zum österreichischen Staatsmeister (Mini-Unterstufe). Übrigens spielte auch Horst Ollram seinerzeit bei Völs, Ollram ist Präsident des Tiroler Tischtennisverbandes. PS: Günter Eisele ist Träger der Tiroler Ehrennadel in Bronze.

 
„Das tut den Kindern weh“
Agnes Gardos ist Cheftrainerin beim Nachwuchs.
„Das tut den Kindern weh“
Günter Eisele: „Alle Kinder sind herzlich willkommen!“

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben