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Dem Aufstiegs-Favoriten folgt der Aufsteiger

Nach der Niederlage in Silz geht Zirl in Serfaus auf die Jagd nach den ersten Punkten – Völs empfängt Angstgegner

Zirls „Zahnarztbesuch“ in Silz verlief glimpflicher als erwartet. Es wurde nicht die befürchtete Wurzelbehandlung. Im Gegenteil: Hätte die Kleissl-Truppe im Angriff nicht ganz so zahnlos agiert, wäre gar eine (Punkte)-Füllung drinnen gewesen. Was gegen den Aufstiegsanwärter nicht klappte, soll nun gegen den Aufsteiger funktionieren.
26. Juli 2021 | von Alex Dosch
Dem Aufstiegs-Favoriten folgt der Aufsteiger <br />
Muamer Music (rechts) und seine Zirler mussten sich Titelfavorit Silz/Mötz geschlagen geben. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

SPG Prutz/Serfaus – FC Zirl, Sonntag, 1. August, 17.30. Prutz/Serfaus hat in der Vorsaison alle sechs Heimspiele gewonnen. Nur ein Indiz, dass der Aufsteiger keinesfalls zu unterschätzen ist. Das bislang letzte Duell im Mai 2016 war allerdings eine deutliche Zirler Angelegenheit (8:0). Auch das „Head to Head“ spricht mit 11:4-Siegen eine klare Sprache. Trainer Wolfgang Kleissl übt sich dennoch in Zurückhaltung. „Mit der Aufstiegs-Euphorie im Rücken ist Prutz ganz schwer einzuschätzen. Die können sicher im Mittelfeld der Liga mitspielen. Jedenfalls wird es nicht viel leichter als gegen Silz.“
Gegen den großen Titelfavoriten schlug sich seine Mannschaft besser als erwartet. Bei etwas mehr Effektivität wäre sogar ein Punktgewinn drinnen gewesen. „Ich denke, dass wir es vor allem spielerisch sehr gut gemacht haben. Wir waren über weite Strecken des Spiels zumindest ebenbürtig“, haderte Kleissl wieder ein Mal mit der mangelhaften Chancenverwertung. „Bevor Silz das erste Mal so richtig gefährlich vor unser Tor gekommen ist, muss es normalerweise schon 1:0 oder 2:0 stehen. Aber es ist halt immer wieder die alte Leier: Vorne nutzen wir unsere Chancen nicht und hinten werden wir für jeden Fehler bestraft. Und eine derartige Offensive, wie sie Silz nun mal hat, schaltest du nie komplett aus.“   

 SV Bäcker Ruetz Kematen – FC Volders, Freitag, 30. Juli, 19.30. Trotz der 2:3-Heimpleite im Herbst könnte Kematens Bilanz gegen Volders kaum besser sein. In zwölf Spielen gelangen nicht weniger als zehn Siege, setzte es nur zwei Pleiten. „Momentan ist es ob der ganzen Urlaube schwer, einen Gegner einzuschätzen“, erwartet Trainer Christoph Aschenwald „eine spannende Partie“.
Von der Spannung lebte auch das Gastspiel in St. Johann. Zumindest die längste Zeit über. Überschattet wurde die Partie allerdings von der schweren Verletzung von St. Johann-Keeper Georg Pendl. Der musste nach einem Zusammenstoß mit Matej Dretvic mit der Rettung abtransportiert werden. „Matej trifft nicht die geringste Schuld. Der Torhüter hat hier einfach unglücklich agiert“, sah Aschenwald die Aktion in Minute 43 als Schnittpunkt in einer bis dahin ausgeglichenen Begegnung. „Natürlich hinterlässt so ein Vorfall Spuren. Aber man muss auch sagen, dass wir sehr gut gespielt haben. Wir haben den Gegner anlaufen lassen und waren in den Kontern stets gefährlich.“ 
Die Weichen Richtung ersten „Dreier“ der Saison stellte Christof Plunser. Der 18-Jährige traf nur vier Minuten nach seiner Einwechslung zur so wichtigen 2:1-Führung. Letzten Endes sprach Kematens Trainer von einem harten Stück Arbeit und einem Ergebnis, „das vielleicht ein bisschen zu hoch ausgefallen ist“.    

Völser SV – SV Kirchbichl, Samstag, 31. Juli, 18.00. Das 4:2 beim letzten Aufeinandertreffen im August des Vorjahrs war der einzige Völser Erfolg aus den letzten 13 Duellen. Und auch die Gesamtbilanz sieht mit vier Siegen, vier Unentschieden und zehn Pleiten nicht sonderlich rosig aus. Für Hannes Brecher kein Grund, die Zielsetzung nach unten zu revidieren. „Kirchbichl hat einen großen Umbruch hinter sich. Zudem sind wir, was den Kader angeht, besser aufgestellt als gegen Natters. Und wenn wir unsere Heimstärke ausspielen, sollten wir den ersten ‚Dreier‘ einfahren.“
Zu nichts Zählbarem langte es beim Saisonauftakt in Natters. Auch weil sich Markt & Co. zu Beginn noch in der Sommerpause befanden. „Wir haben die ersten Minuten total verpennt, sind durch zwei Eigenfehler in Rückstand geraten“, bemühte Brecher zudem das ungeschriebene Fußball-Gesetz von den Toren, die man nicht schießt. So scheiterte etwa Cendrim Jahaj zweimal in aussichtsreicher Position. „Zumindest einen davon muss er machen.“ 
Mit dem Auftritt in Hälfte zwei zeigte sich der VSV-Coach bedingt zufrieden. „Da hatten wir gefühlt 90 Prozent Ballbesitz. Aber alles in allem hat heute einfach zu wenig gepasst, hatten wir zu viele Totalausfälle.“ Zudem war auch Fortuna den Brecher-Schützlingen nicht hold. So scheiterte etwa Dominique Nussbaum am Aluminium. Der Anschlusstreffer von Moritz Schültke (92.) kam zu spät.    

Die Spiele der 1. Runde: Silz/Mötz – Zirl 2:1 (1:0). Tore: Wurm (26.), Dzidziguri (56.); Kapferer (90.). Natters – Völs 2:1 (2:0). Tore: Angerer (21., 42.); Schültke (92.). Gelb/Rot: Stöckl (83., Natters). St. Johann – Kematen 1:5 (1:1). Tore: Schmidt (24.); Dretvic (7., 67.), C. Plunser (64.), Abfalterer (75.), T. Plunser (83.).   
Dem Aufstiegs-Favoriten folgt der Aufsteiger <br />
Dario Dubravac (links) im Zweikampf mit Matteo Wurm. 

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