Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Dem Auftaktfrust folgte die Derbylust

Völs rehabilitiert sich für St. Johann-Ausrutscher und lässt Kematen keine Chance – Oberperfuss mit zweitem Sieg in Folge

Vor Spielbeginn ließen die „Blues Brothers“ noch ordentlich den blau/weißen Rauch aufgehen. Das war aber auch schon das einzige Feuerwerk, das Kematen beim Derby in Völs abbrannte. Gegen St. Johann müssen im Rennen um die Top Fünf wieder Punkte her.
28. März 2023 | von Alex Dosch
Dem Auftaktfrust folgte die Derbylust<br />
Völs mit Christoph Markt (links) kam gegen Kematen (Darijo Saric, rechts) zu einem mühelosen 4:1-Derbysieg.
Foto: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

SV BÄCKER RUETZ KEMATEN – SK ST. JOHANN, FREITAG, 31. März, 19.30. Allerdings haben sich die „Blues“ nicht selten an den „St. Johannern“ verschluckt. In sieben von 15 Duellen setzte es eine Pleite. Zuletzt teilten beide Teams zweimal in Folge die Punkte. Dem 1:1 im Herbst ging ein 0:0 vor eigenem Haus voraus. „Das ist ein Gegner, der in der Offensive seine Qualitäten hat, aber auch in der Defensive sehr stabil ist. Die können sehr unangenehm werden, das haben sie gegen Völs (die Unterländer siegten zum Rückrundenstart mit 3:2, Anmerk.) bewiesen“, weiß Trainer Sammy Glatz.
Im Derby gegen Völs zeigte seine Elf einmal mehr, dass sie zwei Gesichter hat. Zuhause bärenstark – Plunser & Co. sind das beste Heimteam der Liga – auswärts ein gern gesehener Punktelieferant. „Wir haben auswärts nicht das Selbstvertrauen das wir zuhause an den Tag legen. Daran müssen wir arbeiten“, so der Blues-Coach. Was angesichts der dünnen Kaderdecke derzeit alles andere denn leicht ist. Als Ausrede für die 1:4-Pleite wollte Glatz die Personalsorgen allerdings nicht gelten lassen. „Wir waren harmlos, hatten bis auf ein kurzes Aufflackern direkt nach der Pause kaum Zugriff und immer das Nachsehen. In der Offensive ging mit Ausnahme von Sam (Sam Abfalterer, Anmerk.) der sehr bemüht war, gar nichts. Und hinten haben wir uns zu viele Nachlässigkeiten erlaubt, die ein Stürmer wie Marco Hesina eiskalt ausnutzt. Deshalb geht das Ergebnis auch in dieser Höhe absolut in Ordnung.“

SV KIRCHBICHL - VÖLSER SV, SAMSTAG, 1. April, 16.00. Das Fernduell zwischen Leader Prutz/Serfaus und Verfolger Völs geht in die nächste Runde. Am kommenden Spieltag stehen sowohl die Oberländer (zuhause gegen Mayrhofen) als auch der VSV vor lösbaren Aufgaben. Selbst Trainer Hannes Brecher geht vom vierten Sieg über Kirchbichl in Folge – im Herbst gelang ein 3:1 – aus. „Kirchbichl hat am Tivoli einen Punkt geholt. Das sollte uns Warnung genug sein. Zudem ist jedes Spiel in dieser Liga enorm ausgeglichen. Aber wenn wir weiter oben dran bleiben wollen, müssen wir gewinnen. Ansonsten hat der Sieg über Kematen keinen Wert.“
Für Brecher war das 4:1 über harmlose „Blues“ der erste Derbysieg überhaupt. Umso größer war die Freude. „Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf vollends wieder. Wir waren stets dominant und eigentlich müssen wir sogar noch das eine oder andere Tor mehr machen. Da haben wir einige Situationen schlecht fertig gespielt. Letztendlich war der Sieg aber nie in Gefahr.“ Warum man gegen Kematen an diesem Tag derart überlegen war, konnte sich der VSV-Coach selbst nur schwer erklären. „Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass wir von Beginn an präsent waren, ihnen die berühmte Schneid abgekauft haben. Zudem haben wir kaum Standardsituationen zugelassen, weil wir gewusst haben, dass Kematen speziell bei ruhenden Bällen sehr gefährlich ist.“ Und vorne gibt es dann halt auch noch einen Marco Hesina, dessen Leidenschaft das Toreschießen ist. Der Führende der Torschützenliste (20 Saisontreffer) schnürte einen Dreierpack.         

INNSBRUCKER AC – SV WEBER BETON OBERPERFUSS, SAMSTAG, 1. April, 16.00. Die Innsbrucker sind im Kampf um einen Aufstiegsplatz mittendrin statt nur dabei. Entsprechend schwer wird’s für Oberperfuss. Auch deshalb, weil die Lorenz-Elf am ASKÖ-Platz bislang nur selten gut ausgeschaut hat. Von den letzten acht Gastspielen konnte kein einziges gewonnen werden, gelangen nur magere zwei Punkte. Der letzte Sieg – ein 1:0 am 4. April 2009 – liegt fast auf den Tag genau 14 Jahre zurück. Im Hinspiel mussten sich Andrä & Co. deutlich mit 0:3 geschlagen geben. „Es ist nicht zu übersehen, dass der IAC nicht unbedingt ein Lieblingsgegner von uns ist. Aber am Ende des Tages ist jede Mannschaft in der Liga schlagbar. Und deshalb fahren wir nach Innsbruck um den nächsten ‚Dreier‘ einzusacken“, spricht aus Jonathan
Klema das wiedergewonnene Oberperfer Selbstvertrauen.
Gegen Münster kam der Offensivakteur 30 Minuten lang zum Einsatz. Bei seiner Einwechslung (60.) war die Messe bereits gelesen, führte die Lorenz-Elf mit 2:0. „Der Sieg war mehr als verdient, weil wir deutlich überlegen waren. Das einzige wo wir uns hart getan haben war, die vielen Chancen in Tore umzumünzen. Umso wichtiger war das zweite Tor. Damit war es erledigt, auch wenn Münster bei langen Bällen stets gefährlich war.“  Was den weiteren Verlauf der Rückrunde angeht, gibt sich Klema positiv gestimmt. „Im Herbst waren viele Spiele dabei, die wir eigentlich gewinnen hätten müssen, weil wir die bessere Mannschaft waren. Jetzt scheint es so, als ob uns das gelingen würde.“ Auch am Samstag beim Angstgegner IAC?      

Die Spiele der 17. Runde: Völs – Kematen 4:1 (3:0). Tore: Hesina (17., 34., 84.), Probst (39.); Markus Plunser (68.). Oberperfuss – Münster 2:0 (1:0). Tore: Andrä (21.), Mersa (57.).

 
Dem Auftaktfrust folgte die Derbylust<br />
… und jubelte über die Saisontore 18, 19 und 20.
Foto: sportszene.tirol
Dem Auftaktfrust folgte die Derbylust<br />
Marco Hesina (links gegen Kematens Niklas Zauner) schnürte einen „Dreierpack“...
Foto: sportszene.tirol

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben