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Der Traum vom Aufstieg lebt weiter

Kematen überwintert auf dem Relegationsplatz – Völs geht nach abschließendem Sieg als Herbstmeister in die Rückrunde

Der letzte Torjubel ist verhallt – der Schlusspfiff ertönt! Am Wochenende verabschiedete sich auch die Tiroler Liga in die wohlverdiente Winterpause. Eine Pause, die sowohl in Völs als auch in Kematen wohl ganz im Zeichen der Vorbereitung steht. Denn sowohl die Brecher-Elf als auch die „Blues“ haben das große Ziel „Aufstieg in die Regionalliga Tirol“ knapp vor Augen.
31. Oktober 2022 | von Alex Dosch
Der Traum vom Aufstieg lebt weiter
Peter Gatscher (rechts) und seine „Blues“ mussten sich gegen Schlusslicht SVI ordentlich strecken. Foto: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

UNION INNSBRUCK – VÖLSER SV 0:3 (0:3). Tore: Mühlthaler (6.), Genc (14.), Eichner (41.). Die beste Ausgangsposition im Titelrennen hat klarerweise Völs. Die Mannschaft von Hannes Brecher kürte sich mit einem ungefährdeten 3:0-Sieg auf der „Fenner“ zum verdienten Herbstmeister. „Natürlich wollen wir jetzt unter die Top Fünf kommen. Wenn man nach der Hinrunde Erster ist, wäre jede andere Zielsetzung ja kontraproduktiv und nicht glaubwürdig. Aber das wird im Frühjahr ein echtes Gemetzel“, hat der Blick auf die Tabelle zwei Seiten. „Einerseits beträgt der Vorsprung auf den Siebten nur sechs Zähler, andererseits ist es schon ein geiles Gefühl, als Herbstmeister zu überwintern.“ Gebührend gefeiert wird der Herbstmeistertitel am Wochenende bei einem gemeinsam Südtirol-Ausflug. „Erst schauen wir uns das Spiel FC Südtirol gegen Cagliari an und danach lassen wir es so richtig krachen.“

Krachen ließen es Eberl & Co. auch im letzten Spiel des Jahres bei der Union. Philipp Mühlthaler und Yalin Genc stellten früh die Weichen auf Sieg, Kapitän Bernhard Eichner machte noch vor der Pause alles klar. „Wir sind es gleich offensiv angegangen wie schon die gesamte Saison über. Wir haben hoch gepresst und die Union dadurch zu Fehlern gezwungen. Auf der anderen Seite haben wir gegen die bekannt starke Union-Offensive 90 Minuten lang nichts Zwingendes zugelassen, hatten gefühlte 70 Prozent Ballbesitz. Normalerweise müssen wir zur Pause 4:0 oder 5:0 führen“, sah Brecher, wie seine Truppe in Durchgang zwei sichtlich zwei Gänge zurückschaltete. „Schlussendlich haben wir die Partie trocken nachhause gespielt.“ Eine gewisse Drucksituation vor dem abschließenden Spiel wollte der VSV-Coach nicht verneinen. „Natürlich war Druck da. Hätten wir verloren, wären wir plötzlich nur noch Vierter gewesen. Und das wäre, wenn du elf Runden lang Erster bist, sicher ein herber Rückschlag gewesen.“  

SV BÄCKER RUETZ KEMATEN – SVI 2:0 (0:0). Tore: Abfalterer (71.), Plattner (88.). „Gut, dass jetzt Schluss ist“, wird sich manch einer der knapp 150 Zuschauer an der „Melach Road“ gedacht haben. Nicht zu Unrecht. Denn was beide Mannschaften vor allem in Halbzeit eins anboten, war mehr Volleyball denn Fußball. Nur halt ohne Netz. Von einer Seite auf die andere wurde das Spielgerät hin und her geschossen. Unterbrochen lediglich von langweiligem Ballgeschiebe zwischen den eigenen Reihen. „Ja, wir haben schon mal besser gespielt. Und dass wir es besser können, wissen wir auch“, sprach Trainer Sammy Glatz vom erwartet schweren Spiel gegen das Schlusslicht. „Wir haben uns extrem schwer getan in einen Spielfluss zu finden. Und die wenigen sich bietenden Chancen haben wir leider nicht genutzt. Aber in der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft Moral bewiesen. Der Treffer von Sam (Sam Abfalterer, Anmerk.) war dann der Befreiungsschlag.“ So wenig erfreulich die spielerische Leistung war, so groß war die Freude über den sechsten Saisonsieg. „Es war ganz wichtig, dass wir den Anschluss nach oben gewahrt haben. So haben wir uns eine gute Ausgangsposition für das Frühjahr geschaffen.“
Entsprechend positiv fällt ein Blick zurück aus. Kein Wunder, blieb doch kein anderes Team öfter ungeschlagen (12x) als die „Blues“. „Das eine oder andere Unentschieden haben wir vielleicht zu viel am Konto. Gerade in diesen Spielen haben wir den Gegner oftmals unnötig stark gemacht. Aber alles in allem hat das schon gepasst. Vor allem gegen Ende hin haben wir eine gewisse Konstanz reinbekommen“, so Glatz.           

SC MILS – SV OBERPERFUSS 6:2 (1:1). Tore: Mario Angerer (10.), Willam (46. Eigentor), Eiterer (58.), Martin Angerer (65.), Pilaj (85., 92.); Andrä (8.), Heis (77.). „Das Ergebnis fällt absolut zu hoch aus und spiegelt den Spielverlauf nicht wirklich wider. Die erste Halbzeit ging klar an Oberperfuss. Da können wir von Glück reden, dass wir nicht 1:2 oder 1:3 hinten liegen“, sprach Mils-Trainer Andreas Graus von einem Spiel, „bei dem viel in unsere Richtung ging.“
Für Oberperfuss war das letzte Spiel des Jahres dagegen symptomatisch für eine, ob der mageren Punkteausbeute, letztlich enttäuschenden Hinrunde. Zu selten haben sich Heis & Co. für ihre zwar höchst attraktive, aber manchmal auch naive Spielweise belohnt. Das belegt auch ein Blick auf die Statistik. In lediglich vier von 15 Spielen erzielte Oberperfuss das erste Tor. Und selbst in diesen Partien langte es nur zu einem Sieg. Immerhin konnten drei Begegnungen nach Rückstand noch gedreht werden. Zweimal langte es immerhin zu einem Punkt. 

 
Der Traum vom Aufstieg lebt weiter
Kematens Luca Prantl (blau) im Zweikampf mit SVI-Kapitän Gregor Engelbrecht. Foto: sportszene.tirol

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