Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Die 150er Marke dürfte heuer fallen

Oberperfer Ski-Ass Stephanie Venier geht in ihre neunte volle Weltcup-Saison - in Zermatt stehen zwei Abfahrten am Programm

Es war der 12. Jänner 2013, als Stephanie Venier ihr Debüt im Skizirkus gab. Die damals 19-Jährige fuhr in der Abfahrt von St. Anton auf Rang 39. Mittlerweile hält die Oberperferin bei 141 Weltcup-Starts. Der 150er könnte ausgerechnet bei den Heimrennen in Altenmarkt-Zauchensee Mitte Jänner voll werden. Welches aber ihr eigentliches Heimrennen ist und was sie sich für die kommende Saison vornimmt, verriet die Abfahrts-Vizeweltmeisterin von 2017 im Gespräch mit der RUNDSCHAU.
14. November 2023 | von Von Alex Dosch
Die 150er Marke dürfte heuer fallen<br />
Die Vorfreude auf den Weltcup-Auftakt in Zermatt ist bei Stephanie Venier sichtlich groß. Foto: Venier
Von Alex Dosch

RUNDSCHAU: Stephi, du gehst in deine neunte volle Weltcup-Saison. Wie groß ist die Vorfreude?
Stephanie Venier: Sehr groß! Auch wenn ich manchmal merke, dass ich nicht jünger werde. Da und dort zwickt es dann schon mal (lacht).

RS: Du sprichst das Training an. Worauf hast du in der Vorbereitung den Schwerpunkt gelegt?
Venier: Ich denke, dass ich wieder einen guten Mix aus Kraft- und Ausdauertraining gefunden habe. Ich bin viel am Rennrad gesessen, habe aber auch viele Stunden im Olympiazentrum Tirol verbracht und dort mit meinem Trainer Chris Ebenbichler trainiert.

RS: Gibt es am Materialsektor Neuerungen?
Venier: Bei mir persönlich nicht. Ich vertraue auf Altbewährtes, weil da weiß ich, dass es funktioniert. Was jedoch neu ist: Die Verwendung von Fluor-Wachs ist seit heuer verboten. Aber darauf näher einzugehen, da reicht unsere Zeit nicht. Das ist eine lange Geschichte.

RS: Am Wochenende geht’s wieder los. In Zermatt stehen zwei Abfahrten am Programm. Kennst du die dortige Strecke?
Venier: Nicht wirklich! Ich kenne sie nur anhand von Bildern und Videos. Vielmehr weiß ich leider noch nicht. Schade, dass die Herren-Rennen am vergangenen Wochenende abgesagt wurden. Da hätte man gesehen  wie anspruchsvoll die Strecke ist. Aber ich glaube, dass es zwei lässige Rennen werden.

RS: Die ersten Rennen sind auch immer eine Art Standortbestimmung. Wo siehst du dich im Moment. Auch etwa im Zeitvergleich mit deinen Teamkolleginnen?
Venier: Mal besser, mal schlechter. Im Gegensatz zu den letzten Jahren haben wir heuer nur sehr wenig trainieren können. Im Oktober hatten wir zum Beispiel nur drei Skitage. Deswegen ist es noch recht schwer, das jeweilige Leistungsniveau abzuschätzen.

RS: Es steht ein Winter ohne Großereignis an. Ist der Hunger nach Erfolgen dennoch groß, oder geht der Blick schon Richtung Heim-WM 2024?
Venier: Die Weltcup-Rennen sind unser täglich Brot. Deshalb ist es völlig egal, dass es heuer kein Großereignis gibt. Ich werde in jedem Rennen mein Bestes geben, damit am Ende der Saison etwas Gutes rauskommt.

RS: Auf welches Rennen freust du dich besonders?
Venier: Garmisch ist heuer wieder im Kalender! Darauf freue ich mich sehr. Dort habe ich meinen ersten Podestplatz geholt und auch meinen ersten Sieg gefeiert. Für mich ist Garmisch wie ein Heimrennen. Auch, weil immer wieder viele Leute aus meinem Heimatort Oberperfuss mit dabei sind.

RS: Du bist im Super-G bislang dreimal auf’s Podest gefahren. In der Abfahrt wurdest du dreimal Dritte und standest einmal ganz oben am Treppchen. Welche Disziplin liegt dir eigentlich besser?
Venier: Boah, das ist eine gute Frage! Der Super-G ist irgendwie mein Baby. Da habe ich meinen ersten Stockerlplatz herausgefahren. Dafür habe ich in der Abfahrt eine WM-Medaille geholt. Ich kann es dir echt nicht sagen. Vielleicht fragst du mich am Ende der Saison nochmal (lacht).

RS: Weil du das Wort Baby in den Mund genommen hast. Tamara Tippler macht gerade eine Baby-Pause. Ramona Siebenhofer hat mit 31 Jahren ihre Karriere beendet. Und die nunmehrige ORF-Expertin Nicole Schmidhofer hat mit 34 Jahren aufgehört. Du wirst am 19. Dezember 30. Gibt’s bei dir auch hin und wieder Gedanken an ein Karriereende?
Venier: Nein! Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Das steht alles noch in den Sternen. Aber eines weiß ich genau: Solange mir das Skifahren Spaß macht, werde ich Rennen fahren. Wenn der Spaß nicht mehr da ist, ist es Zeit aufzuhören.   

RS: Gibt’s in irgendeiner Schublade schon Pläne für die Zeit danach?
Venier: Auch hier lautet die Antwort: Nein. Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf’s Skifahren. Das, was danach kommt, kommt danach (lacht).

RS: Gibt es noch etwas, das du in deiner Karriere erreichen möchtest?
Venier: Ja! Gesund bleiben (lacht abermals).

RS: Letzte Frage: Traditionell wurde die Weltcup-Saison in Sölden eröffnet. In Zeiten des Klimawandels sorgte der frühe Zeitpunkt vielerorts für Diskussionen. Wie ist da deine Meinung?
Venier: Ich denke, dass es sicher nicht schaden würde, wenn der Start ein paar Wochen nach hinten verlegt wird.

Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen eine erfolgreiche Saison.
Die 150er Marke dürfte heuer fallen<br />
Bislang bestritt die 29-Jährige Oberperferin 141 Weltcup-Rennen. Foto: Venier

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