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Die fußballose Zeit hat endlich ein Ende

Saison 2020/21 startet am Wochenende mit Cup-Vorrunde – Flaurling, Hatting, Sellrain und Inzing genießen Heimrecht

Lange 250 Tage war der Fußballfan auf Schonkost gesetzt. Damit ist nun endlich Schluss. König Fußball übernimmt wieder die Regentschaft. Eröffnet wird die Spielzeit 2020/21 am Wochenende mit der Cup-Vorrunde und den ewig reizvollen Duellen „David vs. Goliath“. Während die Gebietsligisten Axams/Grinzens, Götzens und Oberhofen die Bürde des Favoriten zu tragen haben, käme ein Weiterkommen der „Underdogs“ Flaurling/Polling, Hatting/Pettnau, Inzing und Sellraintal einer Überraschung gleich.
13. Juli 2020 | von Alex Dosch
Die fußballose Zeit hat endlich ein Ende
Thomas Schlichtmeier (l.) folgt in Hatting auf Interimscoach Christoph
Pardeller. Foto: ESV Hatting/Pettnau
Von Alex Dosch

FC FLAURLING/POLLING – SPG ELLBÖGEN/PATSCH, Freitag, 17. Juli, 19.00 Uhr. Erweist sich die Bertsch-Elf auch heuer als Cup-Schreck? Im Vorjahr war nach Siegen über St. Leonhard (4:2) und Arlberg (4:3) erst in der 2. Hauptrunde (2.5 gegen Seefeld) Schluss. „Natürlich wollen wir an die Leistungen vom letzten Jahr anschließen. Und vielleicht gelingt uns ja wieder eine Überraschung. Aber nach der langen Pause ist eine Einschätzung ganz schwer. Jetzt gilt es erstmal, den Rhythmus zu finden“, hofft Trainer Helmut Bertsch „auf ein gutes Spiel meiner Mannschaft.“ Das bislang letzte Duell gegen Ellbögen/Patsch gab’s ebenfalls auf Cup-Ebene. Im Juli 2015 setzte es zuhause eine knappe 2:3-Niederlage. Gelingt diesmal eine Überraschung, geht es die Woche darauf gegen Landesligist Absam.

FC GRINS – FC FRITZ OBERHOFEN, Freitag, 17. Juli, 20.30 Uhr. Bei aller Wertschätzung: Der 2. Klasse-West-Club darf auf dem Weg zu einem möglichen Hauptrunden-Duell mit Landesligist Prutz/Serfaus kein Stolperstein sein. Die Frage scheint nur: wird es ähnlich deutlich wie beim letzten Aufeinandertreffen? Am Tag genau vor fünf Jahren feierte Oberhofen, ebenfalls im Rahmen der Cup-Vorrunde einen klaren 7:1-Auswärtserfolg. Entsprechend deutlich äußert sich auch Trainer Christian Mautner. „Mit einem etwaigen Ausscheiden setze ich mich gar nicht erst auseinander. Ich gehe davon aus, dass wir weiterkommen. Wenn wir genug Intensität und eine entsprechende Kultur in unser Spiel bringen, dann sollte ein Klassenunterschied sichtbar sein und auch der Zufall auf dem kleinen Platz keine Rolle spielen.“ Spannender als die Frage nach dem Aufsteiger scheint daher die Frage: Wie schlägt sich Andreas Kofler bei seinem Comeback? Der Torjäger steht nach 1000 Tagen Pause vor seinem Comeback.  
FC SELLRAINTAL – SK WILTEN, Samstag, 18. Juli, 18.00 uhr. Im Cupbewerb des Vorjahres bekleckerte sich der FC Sellraintal nicht zwingend mit Ruhm. In der Vorrunde setzte es gegen Bezirksligist Schlitters eine 0:5-Heimschlappe. Wilten, ebenfalls in der Bezirksliga engagiert, musste sich dagegen erst in Runde drei Kematen mit 1:5 geschlagen geben. Die Bilanz zwischen beiden Teams könnte ausgeglichener jedenfalls nicht sein. Von den letzten 14 Duellen (ohne Cup) gingen sieben an die Schlögl-Schützlinge, sechs an die Innsbrucker. Bei einem etwaigen Sellrainer Aufstieg käme es in der nächsten Runde zum Aufeinandertreffen mit Landesligist Thaur.

SU INZING – SV LÄNGENFELD, Samstag, 18. Juli, 18.00 Uhr. Mit Längenfeld, seines Zeichens Dritter der abgebrochenen Gebietsliga-Saison 19/20, wartet auf das runderneuerte Bratusek-Team eine echte Standortbestimmung. Letztmals standen sich beide Teams in der Inzinger Abstiegssaison 2017/18 gegenüber. Einer 2:3-Heimniederlage folgte eine 0:5-Auswärtsschlappe. Zudem ist die Bilanz gegen die Ötztaler durchaus ausbaufähig. Zwei Siegen und einem Remis stehen nicht weniger als fünf Niederlagen gegenüber. Für Trainer Helmut Bratusek dennoch kein Grund für Tiefstapelei. „Auch wenn der Gegner eine Liga höher spielt, erwarte ich mir einiges. Unser Ziel ist es jedenfalls, die nächste Runde zu erreichen. Ob uns das gelingt, wird auch davon abhängen, wie schnell sich die vielen neuen Spieler integrieren.“ Im Falle eines Weiterkommens wartet auf jeden Fall wieder ein Heimspiel. Der Gegner: Landesligist Reutte.  

SV SISTRANS – SPG AXAMS/GRINZENS, Samstag, 18. Juli, 18.00 Uhr. Im Vorjahr war für die SPG Axams/Grinzens in der ersten Hauptrunde, nach einem 4:5 im Elfmeterschießen gegen Matrei, Schluss. Für Sistrans kam das Aus gar schon in der Vorrunde (1:2 in Hatting). Für Trainer Elvir Karahasanovic ist das Gastspiel beim Bezirksligisten jedenfalls eine ideale Testgelegenheit. „Lieber spiele ich ein Cupspiel als irgendein Freundschaftsspiel. Und natürlich fahren wir nach Sistrans, um dort zu gewinnen. Auch wenn das erste Spiel nach so einer langen Pause sicher kein leichtes wird.“ An fehlender Motivation soll es jedenfalls nicht liegen. Auch weil es in der nächsten Runde die Gelegenheit zur Revanche gäbe. Denn wie schon im Vorjahr hieße auch heuer der Gegner Matrei.

SV NAVIS – SV GÖTZENS, Samstag, 18. Juli, 18.00 Uhr. Beim Restart kommt es zum Duell zweier Vize-Herbstmeister der abgebrochenen Spielzeit 2019/20. Navis überwinterte in der Bezirksliga ebenso auf Rang zwei wie Götzens in der Gebietsliga.Während die Wipptaler im Vorjahr bereits nach der Vorrunde die Segel streichen mussten, gelang der Pichlmann-Truppe der Sprung bis in die 2. Hauptrunde. Dort war nach einem 1:3 gegen Kematen Endstation. Und was ist heuer drinnen? „Navis ist sicher eine der unangenehmeren Aufgaben, die du in der Vorrunde bekommen kannst. Der Platz verfügt zwar über einen wunderschönen Rasen, ist aber halt sehr klein. Und das kommt meistens dem unterklassigen Club entgegen“, weiß Trainer Thomas Pichlmann, wie schwer es ist, im Wipptal zu bestehen. „In unserem Aufstiegsjahr 2019 sind wir auswärts über ein 0:0 nicht hinausgekommen.“ Auf den Sieger des „Vizemeister-Duells“ wartet ein Heimspiel gegen Landesligist Innsbruck West.

ESV HATTING/PETTNAU – SV ALDRANS, Samstag, 18. Juli, 18.30 Uhr. In der Vorsaison gelang mit einem 2:1-Erfolg über Sistrans überraschend der Einzug in die 1. Hauptrunde. In Anbetracht dessen, dass Aldrans die Hinrunde der Bezirksliga-Saison 2019/20 nur einen Rang vor Sistrans  beendete, scheint ein ähnlicher Coup auch diesmal möglich. „Ich schätze Aldrans eine Spur stärker als Sistrans ein. Aber warum soll uns keine Überraschung gelingen. In einem Spiel ist alles möglich“, freut sich der sportliche Leiter, Christoph Pardeller, auf ein Wiedersehen mit Christian Tomasini. Der Stürmer wechselte erst in diesem Sommer ins Mittelgebirge. Nehmen die Eisenbahner die Hürde Aldrans, wartet in der 1. Hauptrunde der SV Fritzens.
Die fußballose Zeit hat endlich ein Ende
Es wird wieder scharf geschossen! Andreas Kofler feiert nach exakt 1000 Tagen in der Fußballpension ein Comeback. Foto: sportszene.tirol

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