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Die Rückkehr wird zum Zahnarztbesuch

Gastspiel am Innsbrucker Tivoli: Ex-Wacker-Profi Marcel Schreter kehrt mit Telfs an seine alte Wirkungsstätte zurück

306 Spiele, davon 169 in der Bundesliga, bestritt Marcel Schreter für den FC Wacker Innsbruck. Dabei erzielte „Schredi“ 61 Tore und bereitete 33 vor. Am Freitag kommt es zum großen Wiedersehen. Die Frage ist nur, ob das Wiedersehen auch Freude macht. Denn es ist gut möglich, dass das Gastspiel am Tivoli in Anlehnung an Sebastian Prödl zu einer Art Zahnarztbesuch wird. Der ehemalige Werder-Kicker meinte dereinst: „Ein Spiel beim FC Bayern ist wie ein Zahnarztbesuch. Es muss jeder mal hin, kann ziemlich weh tun, kann aber auch glimpflich ausgehen.“
27. August 2024 | von Alex Dosch
Die Rückkehr wird zum Zahnarztbesuch
Jubeln Marcel Schreter (links) und „Co“ Dominik Monz auch am Freitag am Tivoli? Foto: sportszene.tirol
FC WACKER INNSBRUCK – SV TELFS, Freitag, 30. August, 19.30. Und der FC Wacker spielt in der Regionalliga Tirol dieselbe Rolle wie die Bayern in der deutschen Bundesliga. Das sieht auch die ehemalige Wacker-Ikone so. „Wacker ist das Maß aller Dinge. Und ein Spiel gegen Wacker, noch dazu in meinem Wohnzimmer, ist immer etwas Besonderes. Wir werden alles aufsaugen und es als Bonusspiel sehen. Was dann letztlich rauskommt, ist scheißegal.“ Ins offene Messer laufen will Schreter allerdings nicht. „Wer gegen den Wacker mitspielen will, ist selbst Schuld. Ich werde unter der Woche mal bei ‚Kerschi‘ – der Rietz/Stams-Coach arbeitet bei einem Baustoff Unternehmen – anrufen, und eine Fuhre Zement bestellen.“
Keineswegs Beton rührten die „Säbelzahntiger“ gegen Volders an. Im Gegenteil: Wie schon gegen Silz/Mötz traten Dretvic & Co. die Flucht nach vorne an. Am Ende stand mit dem 2:0 der allererste Erfolg für Schreter über seinen Mentor Michael Streiter. Auch wenn der ob eines Konzertbesuchs erst gar nicht mit dabei war. Die Freude über das dritte ungeschlagene Spiel in Folge wurde dadurch nicht kleiner. „Unglaublich! Wer hätte sich das gedacht, dass wir nach drei Runden dort stehen, wo wir jetzt stehen. Wir nehmen diese Euphorie mit, wissen aber ganz genau, dass auch noch andere Zeiten kommen werden.“
Beim 2:0-Heimsieg attestierte der Telfs-Coach seiner Mannschaft „eine Teamleistung, die vom Feinsten war. Einer ist für den anderen gelaufen. Aber bei aller Laufbereitschaft vergessen wir auch nie auf’s Fußballspielen“. In Gefahr war der erste Sieg über Volders seit fünf Jahren – eine Parade von Jonas Weeber gleich zu Beginn ausgenommen – zu keiner Zeit. „Nach dem 2:0 hatten wir weitere Chancen“, musste Schreter mit-ansehen, wie Dretvic, Wendl, Strigl & Co. in aussichtsreicher Position scheiterten.   

VÖLSER SV – SV FÜGEN, Freitag, 30. August, 17.30. In der Vorsaison entschieden beide Teams ihre Heimspiele für sich. Völs mit 1:0, Fügen mit 2:0. Und auch diesmal soll es, so es nach Trainer Alexander Pfurtscheller geht, mit einem „Dreier“ klappen. „Dazu benötigt es aber mehr Präsenz und mehr Zug als gegen Wörgl. Und auch einen breiteren Kader. Aber ich bin guter Dinge, dass am Freitag wieder einige Spieler zurück im Boot sind.“
Gegen Wörgl musste der Völs-Coach auf zehn Stammkräfte verzichten. „Wir sind mit dem allerletzten Aufgebot angereist. Deshalb war uns schon vor Anpfiff die Schwere der Aufgabe bewusst.“ Ein Eindruck, der nicht täuschen sollte. Nach dem 3:0 nach nicht einmal einer halben Stunde war die Messe eigentlich schon gelesen. „Wir haben einfach zuwenig Energie auf den Platz gebracht, hatten keinen Zugriff und waren zumeist um den berühmten Schritt zu spät. Zudem waren wir im Spiel nach vorne zu unpräzise. Und wenn nach vorne nichts geht, musst du ein stabiles Defensivverhalten an den Tag legen, um etwas mitzunehmen. Das ist uns nicht gelungen.“ Und auch mit mancher Entscheidung von Schiedsrichter Benedikt Guggenmos zeigte sich Pfurtscheller nicht ganz einverstanden. „Der Elfmeter zum 0:1 war niemals einer. In dieser Szene wurde ganz klar der Ball gespielt. Und dem 0:2 ging ein Foul an unserem Goalie voraus. Nichts desto trotz muss man sagen, dass Wörgl stärker war. Die haben sich gut verstärkt und werden heuer mit Sicherheit im oberen Drittel mitspielen.“     

SV BÄCKER RUETZ KEMATEN – SK ST. JOHANN, Freitag, 30. August, 19.00. Die St. Johanner sind den „Blues“ zuletzt durchaus gut bekommen. Von den letzten sechs Duellen verlor Kematen kein einziges. Vier Begegnungen endeten remis. So auch jene im Oktober (1:1). Allerdings zählt die Ramsbacher-Elf nicht zu Unrecht zu jenen Teams, die dem Wacker wohl am nächsten kommen könnten. Zuletzt wurde Aufsteiger Mils mit 6:1 deklassiert.
Ebenso weiterhin ungeschlagen sind Plunser & Co. Das 1:1 beim IAC war das dritte Remis in Folge. „Alles in allem bin ich mit dem Punkt zufrieden. Auch wenn wir in der ersten Halbzeit einige Hochkaräter ausgelassen haben. In der zweiten Hälfte ist dann etwas der Spielfluss verloren gegangen, haben wir uns um einiges schwerer getan“, so die Analyse von Trainer Sammy Glatz.    

Die Ergebnisse der 3. Runde: Wörgl – Völs 3:0 (3:0). Tore: Kekez (10. Elfmeter), Schulnig (19.), Köken (28.). Telfs – Volders 2:0 (2:0). Tore: Schreter (30.), Dretvic (40.). IAC – Kematen 1:1 (1:1). Tore: Schöpf (30.); Ulses (41.).

Das Ergebnis der 2. Runde: Silz/Mötz – Telfs 2:3 (1:2). Tore: Yildirim (38.), Holzknecht (54.); Wendl (24.), Ölmez (30. Eigentor), Taflan (49.). Gelb/Rot: Alak (91. Unsportlichkeit/Silz/Mötz).
Die Rückkehr wird zum Zahnarztbesuch
In dieser Szene erzielt Raphael Wendl das 1:0 im Derby gegen Silz/Mötz. Foto: sportszene.tirol

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