Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Ein vorzeitiger Abbruch ist vorerst vom Tisch

Fußball-Hinrunde soll ebenso wie der Cup zu Ende gespielt werden – Der Nachwuchs steht ebenfalls in den Startlöchern

Die Erleichterung, egal ob bei Klein oder Groß, ist förmlich spürbar. Nicht mehr lange, dann darf wieder gekickt, gedribbelt und über Tore gejubelt werden. Die Zeit der Laufeinheiten, der Pass- und Schussübungen scheint endlich vorüber.
17. Mai 2021 | von Alex Dosch
Ein vorzeitiger Abbruch ist vorerst vom Tisch<br />
Ein Bild mit Symbolcharakter: Lange Zeit ausgesperrt, dürfen die Kinder nun wieder ihrem geliebten runden Leder hinterher jagen. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

Um den fußballbegeisterten Kindern eine organisierte Spielmöglichkeit zu bieten, hat das Präsidium des Tiroler Fußballverbandes in seiner Sitzung vom 10. Mai beschlossen, das Fußballspielen in geregelter Form zu ermöglichen. So werden alle teilnehmenden Mannschaften ab der Spielklasse U10 (die Kleinsten der Kleinen spielen in Turnierform zu je vier Teams) auf regionale Vierergruppen aufgeteilt, in denen es zu Hin- und Rückspielen kommt. Die sechs Spieltage – die erste Runde ist am 29. Mai, die letzte am 26. Juni – sind vordefiniert. „Unsere Hauptaufgabe als Tiroler Fußballverband ist es, den Nachwuchs zum Spielen zu bringen. Zudem ist in den Statuten klar verankert, dass wir den Fußballsport und die Bewegung fördern. Dabei sind die Kinder das Allerwichtigste. Und deswegen machen wir das so“, weiß TFV-Vize-Präsident Arno Bucher.

Doch nicht nur die Kleinsten können fortan wieder der wichtigsten Nebensache der Welt frönen. Auch im Erwachsenenfußball gibt es nun endlich eine Perspektive. „Wir haben die Situation, dass wir im Herbst Bestimmungen beschlossen haben, die natürlich nach wie vor ihre Gültigkeit haben. Das heißt, dass wir nach aktueller Lage ab 12. Juni die ausständigen Spiele der Hinrunde absolvieren werden und dann zu einer Wertung kommen. Mit Auf- und Absteigern.“ 
Die genaue Zahl der Auf- und Absteiger steht und fällt mit der Entscheidung, wie es in der Regionalliga Tirol weitergeht. Bleibt es bei zehn Teams oder erfolgt eine Aufstockung auf zwölf? Für Bucher hätte eine Aufstockung durchaus ihren Reiz. „Prinzipiell soll die Regionalliga West in der kommenden Saison so gespielt werden, wie sie eigentlich geplant war. Das ist Grundvoraussetzung. Und wenn wir aufstocken, gilt es abzuklären, welches Modell wir verwenden. Bisher war es ja so geplant, dass je zwei Mannschaften aus Tirol, Vorarlberg und Salzburg aufsteigen und die dann dreimal gegeneinander spielen. Würde man aber hergehen und sagen, okay wir spielen nur zweimal gegeneinander, könnte die Regionalliga Tirol durchaus aufgestockt werden. Dann könnte man Runden im Herbst sowie Runden im Frühjahr spielen und hätte ein im Großen und Ganzen schönes Liga-Format. Aber da braucht es einvernehmliche Beschlüsse aller drei Landesverbände. Ist dem nicht so, dann bleibt alles wie es ist. Dann steigt Hall aus der Regionalliga Tirol ab und der Meister der Tiroler Liga auf.“ 

Bei einer etwaigen Aufstockung würde sich die Zahl der Absteiger reduzieren. So gäbe es sowohl in der Regionalliga als auch in der Tiroler Liga keine Absteiger. Für die beiden Tiroler-Liga-Erstplatzierten (aktuell Silz/Mötz und Fügen) ginge es, sofern die Clubs gewillt sind aufzusteigen, sogar eine Etage höher. Die Relegationsspiele von der Landesliga in die Tiroler Liga würden dagegen entfallen.

Nicht entfallen, sondern fortgesetzt werden soll auch der Kerschdorfer Tirol Cup. Für Mitte Juni sind die Achtelfinalpartien angesetzt. Die Frage, ob wie zuletzt kommuniziert, die vier Semifinalisten die Tickets für den ÖFB-Cup erhalten, gilt es allerdings noch zu klären, zumal die Amateure der WSG Tirol (empfangen die Reichenau) und des FC Wacker (zu Gast beim IAC) im ÖFB-Cup nicht spielberechtigt sind. „Ich denke, wir werden aber auch hier eine Lösung finden“, sind die zahlreichen Herausforderungen, denen sich die Funktionäre des TFV aktuell gegenübersehen, für Bucher kein allzu großes Problem. „Es ist wie mit allen Dingen im Leben. Je mehr man sich einer Sache widmet, umso mehr ist man gefordert Lösungen zu finden. Und wenn sich neue Fragestellungen auftun, muss man sich dieser annehmen und sie beantworten. Es ist halt nicht immer alles schwarz und weiß. Und genau das macht es so spannend.“
Ein vorzeitiger Abbruch ist vorerst vom Tisch<br />
Zirl (Fabian Prasthofer, Mitte) muss im Frühjahr noch dreimal ran. Der Tirolligist würde von einer Aufstockung der Regionalliga Tirol profitieren.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben