Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Fällt „Schnelli“ um sein Abschiedsspiel um?

7. April 2020 | von Alex Dosch
Fällt „Schnelli“ um sein Abschiedsspiel um?
Vorgänger und Nachfolger: Christoph Aschenwald (r.) beerbt ab Sommer Markus Schnellrieder auf der Kemater Trainerbank. Foto: sportszene.tirol

Zeit von Schnellrieder in Kematen endet im Sommer – in Sachen Nachfolger bedienten sich Blues beim Lokalrivalen



Der Ball ist noch keinen Zentimeter gerollt, schon gibt es den nächsten Trainerwechsel. Markus Schnellrieder verlässt im Sommer Tirolligist Kematen.


Von Alex Dosch

„Die Entscheidung, Kematen nach sieben Jahren zu verlassen, ist im Laufe des Herbstes gereift. Ich habe mir das gut überlegt und bin einfach zum Entschluss gekommen, dass die Mannschaft einen neuen Impuls braucht“, blickt Schnellrieder auf eine „super Zeit“ zurück. „Das große Ziel war von Beginn an, in die Tiroler Liga aufzusteigen und eine Mannschaft zu hinterlassen, die sich dort ohne große Abstiegssorgen hält. Das ist denke ich gut gelungen. Zudem wollte ich ja eigentlich nur drei Jahre bleiben. Geworden sind es letztendlich sieben.“ Auf ein Abschiedsspiel wird der scheidende Blues-Coach ob der aktuellen Corona-Krise wohl verzichten müssen. „Ich glaube nicht, dass wir bis Sommer noch einmal zum Spielen kommen. Schade, denn die 15 Spiele hätte ich noch gerne gemacht. Auch weil die Mannschaft zuletzt richtig gut in Schuss war.“



Rückkehr auf Trainerbank nicht ausgeschlossen


Eine Rückkehr auf die Trainerbank hält „Schnelli“ für nicht ganz ausgeschlossen. „Ausgeschlossen ist gar nichts. Und wenn mir eine Aufgabe gefällt…. Aber die Gefahr für die Schiedsrichter, dass ich wieder einmal auf die Trainerbank zurückkehre, ist grundsätzlich recht gering. Die Schiris sollen ja auch mal ihre Ruhe vor mir haben“, so das Trainer-Urgestein schmunzelnd. Für Kematen-Obmann Arno Bucher – „Wir haben wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit rum die Zukunft geklärt“ – kam die Entscheidung nicht überraschend. Eine gehörige Portion Wehmut schwingt dennoch mit. „Wahrscheinlich ist Schnelli der Trainer, der die meisten Punkte im Schnitt geholt hat. Er hat aus einem Abstiegskandidaten in der Tiroler Liga eine gefestigte Mannschaft gemacht. Fachlich absolut top, ein gutes Auge für die Situation und ein ungeheures Erinnerungsvermögen. Ich glaube, er kann dir jedes Tor das wir geschossen haben, vom Stand aus erzählen. Ohne Laptop und anderem Schnickschnack.“



Aschenwald will junge Spieler forcieren


Ebenfalls nicht in die Kategorie Laptop-Trainer fällt der Schnellrieder-Nachfolger. Ex-Völs und Zirl-Coach Christoph Aschenwald übernimmt ab Sommer. „Für die Zukunft gilt es junge, vielversprechende Spieler in die Mannschaft einzubauen. Und dafür haben wir mit Aschi den idealen Trainer“, so Bucher. Der neue Übungsleiter freut sich jedenfalls schon auf die kommende Aufgabe. „Ich bin ja lange im Jugendbereich tätig gewesen und mir macht die Arbeit mit jungen Leuten irrsinnig viel Spaß.“ Als vorrangiges Ziel gibt Aschenwald junge Spieler zu forcieren, guten Fußball zu bieten und Kematen in der Liga zu etablieren, aus. Vom Vorhaben, im Frühjahr jungen Nachwuchskickern der SPG Melach auf die Beine zu schauen, muss der Völser wohl Abstand nehmen. „Es ist aktuell nur schwer vorstellbar, dass es bald wieder weitergeht. Und wenn, dann wohl nur mit unzähligen englischen Runden.“ Aber es wäre nicht „Aschi“, würde er nicht selbst aus der Corona-Krise positive Schlüsse ziehen. „Vielen wird erst jetzt bewusst, wie nebensächlich manche Dinge eigentlich sind. Und vielleicht ist gerade das die Chance für den Fußball. Vielleicht erfolgt ein Umdenken und man begegnet sich künftig mit mehr Respekt.“


Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben