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Materialproblem ließ Medaillentraum platzen

Gabriel Odor wird bei der Einzelstrecken-Weltmeisterschaft in Heerenveen im Massenstartbewerb sehr guter Achter

Im Thialf-Eisstadion von Heerenveen fanden am vergangenen Wochenende die Einzelstrecken-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer statt. Mit Vanessa Herzog – holte über 500 Meter Silber – und Gabriel Odor qualifizierten sich zwei Österreicher für das Saison-Highlight.
7. März 2023 | von Alex Dosch
Materialproblem ließ Medaillentraum platzen<br />
Gabriel Odor (Mitte) hatte im Massenstartbewerb mit Materialproblemen zu kämpfen, wurde dennoch hervorragender Achter. Foto: Lars Hagen/ÖESV
„Ich fühle mich sehr gut, die Form ist da. Und ich habe ja schon gezeigt, dass ich auf’s Podium fahren kann. Es ist jedenfalls viel möglich.“ Mit großen Erwartungen und noch größerer Vorfreude trat Gabriel Odor die Reise ins holländische Eislauf-Mekka an. „Alleine wenn ich an die tolle Atmosphäre im ausverkauften Thialf denke!“
Mit einem soliden Halbfinallauf qualifizierte sich der 22-Jährige letztendlich souverän für das Finale im Massenstartbewerb. In diesem attackierte dann der Neuseeländer Peter Michael schon kurz nach dem Start. Wenig später startete Odor im Windschatten von Jorrit Bergsma einen Ausreißversuch. Doch nach dem ersten Zwischensprint wurde das Duo vom Feld wieder gestellt. Zur Halbzeit des Rennens folgte dann die aus Sicht des Grinzeners entscheidende Szene. Im Feld kam es zu einem von Vize-Olympiasieger Jae Won Chung ausgelösten Sturz. Der Südkoreaner touchierte dabei auch den Österreicher. „Dabei wurden meine Schienen beschädigt. Die rechte war sogar verbogen. Aber das habe ich erst nach dem Lauf gesehen. Damit war dann am Ende auch gar nichts mehr möglich für mich.“ Im Finish eröffnete der Belgier Bart Swings eingangs der Schlussrunde den Spurt und behielt die Führung bis zur Ziellinie. Hinter dem Belgier landeten der Niederländer Bart Hoolwerf und der Italiener Andrea Giovannini auf den Rängen zwei und drei. Odor beendete das Rennen als Achter. „Ein achter Platz ist gut, aber ich hätte mich besser gefühlt. Die Form war echt sehr gut, aber mit beschädigter Schiene kannst du nicht gegen die Weltbesten mithalten. Das war Pech.“
Von etwaigen Materialproblemen verschont blieb der Weltcup-Gesamt-Sechste der Massenstart-Wertung bei den abschließenden 1.500 Metern. Mit Rang 18 verbesserte sich Österreichs Aushängeschild gegenüber der WM 2021 gleich um fünf Positionen. Gold ging an den US-Amerikaner Jordan Stolz, der zuvor schon über die 500 und 1.000 Meter erfolgreich war. „Es war ein ganz gutes Rennen bei cooler Atmosphäre. Ich habe bis zur Ziellinie gekämpft, alles gegeben und dann ist eine gute Zeit raus gekommen. Alles in allem war es ein richtig schöner Saisonabschluss“, so Odor, dessen Saison Resümee durchwegs positiv ausfällt. „Mit dem Weltcup-Podium, dem neuen Österreichischen Rekord und dem achten Platz bei den Weltmeisterschaften kann ich stolz sein. Jetzt heißt es aber, weiter hart trainieren und dranbleiben. Ich bin erst 22 Jahre und da ist noch viel möglich.“

 

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