Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Nach langer Diät gibt’s die doppelte Ration

Heimspiel-Doppelpack: Völs weicht für Auftakt gegen Natters nach Kematen aus - „Blues“ empfangen im Anschluss St. Johann

145 Tage lang wurde der leidgeprüfte Fan des runden Leders auf Diät gesetzt. Damit ist jetzt endlich Schluss. Und als Belohnung gibt‘s zum Rückrundenstart gleich die doppelte Ration Fußball. Zumindest für all jene, die sich auf den Weg nach Kematen machen. Der Grund: In Völs ist der Rasenplatz gesperrt. Und der Kunstrasen gleicht im wahrsten Sinne des Wortes einem Eislaufplatz. Deshalb geht‘s am Samstag in die Heimstätte des Lokalrivalen.
14. März 2022 | von Alex Dosch
Nach langer Diät gibt’s die doppelte Ration
Völs (Matthias Markt) muss für das Heimspiel gegen Natters (gelbe Trikots) nach Kematen ausweichen. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch

VÖLSER SV - FC NATTERS, Samstag, 19. März, 13.30. „Ideal ist das nicht. Aber wer weiß: Vielleicht kommt uns der große Platz in Kematen sogar entgegen. Speziell gegen Natters, das sich auf kleineren Plätzen bekanntlich wohler fühlt“, erwartet VSV-Coach Hannes Brecher einen offenen Schlagabtausch. „Wir haben uns gegen Natters immer schwer getan. Das ist eine gefährliche Mannschaft.“ Eine Einschätzung, die durch statistische Daten belegt wird. Von den letzten zehn Aufeinandertreffen entschied Völs vier für sich. Die Pfurtscheller-Elf hatte sechsmal das bessere Ende für sich. So auch beim knappen 2:1 im Herbst.

Diesmal sollen die Punkte in Völs, besser gesagt in Kematen bleiben. Auch um das Saisonziel nicht aus den Augen zu verlieren. „Grundsätzlich wollen wir nichts mit der Abstiegszone zu tun haben. Andererseits sind wir auch nur fünf Punkte hinter dem Vierten. Vielleicht können wir ja noch etwas an die vorderen Plätze heran schnuppern.“

Was angesichts der durchwachsenen Vorbereitung allerdings eine Überraschung wäre. „Ich bin alles andere als zufrieden. Die Trainingsbeteiligung war angesichts der coronabedingten Ausfälle das größte Manko. Wir konnten in keinem der Testspiele in der gleichen Besetzung antreten. Aber ich denke, da ist es anderen Mannschaften nicht anders ergangen“, legte Brecher das Augenmerk vor allem auf den konditionellen Bereich. „Weil hier die Auswirkungen von Corona am größten sind.“  
 
SV BÄCKER RUETZ KEMATEN - SK ST. JOHANN, Samstag, 19. März, 15.30. Richtig gut ist Kematens Bilanz gegen St. Johann nicht. Von den letzten 13 Duellen – im Herbst siegten die „Blues“ auf fremdem Terrain deutlich mit 5:1 – wurden nur vier gewonnen, gingen sieben verloren. Und auch die Heimbilanz ist mit elf Zählern aus sechs Spielen ausbaufähig. „Ich denke, das wird eine interessante Partie. Auch, weil St. Johann mit Andreas Lovrec (kam von Kufstein, Anmerk.) viel an Klasse dazugewonnen hat. Wir wollen jedenfalls an die Leistungen vom Herbst anknüpfen und mit drei Punkten in die Rückrunde starten“, gibt Christoph Aschenwald die Marschrichtung klar vor.

Ähnlich deutlich gibt sich Kematens Coach auch in Sachen Zielsetzung. „Es wird ganz, ganz spannend, weil alle Vereine mit denselben Problemen kämpfen. Aber wir haben schon im Sommer gesagt, dass wir soweit wie möglich vorne landen und lästig sein wollen. Daran hat sich nichts geändert.“ Bei der Frage, ob denn auch der ganz große Wurf möglich sei, weicht Aschenwald dann doch etwas von seiner Geradlinigkeit ab. „Silz/Mötz bleibt der große Favorit. Daran gibt es keinen Zweifel. Aber wir sind jung, dynamisch, hungrig. Und wenn uns ein super Start gelingt, dann ist alles möglich.“

Mithelfen bei der Mission „lästig sein“ soll auch eine veränderte Herangehensweise. „Nach dem Abgang von Matej (Matej Dretvic kehrte nach Telfs zurück, Anmerk.) fehlt uns vorne der Bulldozer, der die Bälle hält. Dementsprechend ändern wir etwas unsere Spielanlage.“ Wie diese Änderung im Detail aussieht, bleibt noch geheim. Nur eines ließ sich „Aschi“ entlocken. „Wir haben zwar viele Tore geschossen, aber auch verhältnismäßig viele bekommen. Deshalb galt unser Augenmerk in der Vorbereitung auch dem Defensivverhalten.“

FC ZIRL - SPG SILZ/MÖTZ, Freitag, 18. März, 19.30. Gleich zum Auftakt gegen den großen Titelfavoriten: Die erste Pflichtspielaufgabe für Neo-Zirl-Coach Josef Sporer hätte schwerer nicht ausfallen können. „Das Startprogramm hat es generell in sich. In den ersten vier Spielen treffen wir auf die Top-vier der Liga“, hält Sporer wenig davon, die Flinte schon vorab ins Korn zu werfen. Auch wenn die Aussicht auf ein Erfolgserlebnis gegen Winterkönig Silz/Mötz verschwindend gering ist. Zumindest was den Blick auf die nackten Zahlen anlangt. Von den letzten 14 Spielen – im Herbst siegte die Kraft-Elf knapp mit 2:1 – konnte Zirl nur eines für sich entscheiden. „Wir spielen zuhause. Da wollen wir schon einen Punkt holen. Und die Geschichten, wo der Kleine den Großen schlägt, hat es immer schon gegeben. Warum soll uns das nicht auch gegen die ‚Gladiatoren‘ gelingen.“ Was es für eine etwaige Sensation braucht, weiß Zirls Coach jedenfalls. „Viel Willen, viel Einsatz, viel Biss. Entsprechend aggressiv werden wir die Sache angehen.“

Wie überhaupt sich die Spielweise gegenüber dem Herbst einigermaßen verändern wird. „Wir wollen nicht mehr so passiv agieren, sondern aktiv nach vorne verteidigen und wenn möglich, schon in der gegnerischen Hälfte die Bälle gewinnen.“ Was das Saisonziel anlangt, gibt man sich beim Tabellenvorletzten realistisch. „Ganz klar: Wir wollen die Liga halten. Das wäre sowohl für den Verein, aber auch für den gesamten Nachwuchs enorm wichtig. Aber es wird ein Kampf bis zur letzten Runde.“
 
Nach langer Diät gibt’s die doppelte Ration
Für Luca Fuchs und seine „Blues“ geht es im ersten Spiel des Jahres gegen St. Johann.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben