Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Tägliches Kämmen war heftig!“

Telfer Football-Recke Christopher Wild spendet seine Haare

Fast fünf Jahre lang ließ sich Christopher Wild von den „Telfs Patriots“ seine Haare nicht schneiden, und zeitigte über diesen Zeitraum eine echt lange Mähne. Jetzt kam seine Kopfpracht weg – wobei seine Haare nicht einfach weggeworfen wurden. Nein, diese spendet Christopher einem gemeinnützigen Verein. Aber der Reihe nach...
13. September 2021 | von Albert Unterpirker
„Tägliches Kämmen war heftig!“<br />
Noch nicht schauen, bitte: Überraschung! RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

Der 28-jährige Telfs Patriots-Recke und Offense Liner, der auch im österreichischen Herren-Football-Nationalteam spielt, erzählt beim RUNDSCHAU-Treffen in Telfs, dass die ganze Aktion darauf beruht, weil bei einem Teamkollegen vor fünf Jahren ein Tumor diagnostiziert wurde. Ein paar Teamkollegen, die mit besagtem Spieler gut befreundet waren, haben sich deshalb die Haare abgeschnitten – aus Solidarität. „Ich hab’ mir gedacht: Gibt’s vielleicht was anderes, was man machen kann, und habe recherchiert.“ Im Zuge seiner Nachforschungen sei er auf den Verein „Haarfee“ gestoßen, eine heimische Non-Profit-Organisation, die Kindern, die ihr Haar durch dramatische Schicksalsschläge verloren haben, mit Naturhaarperücken hilft. Allerdings: Man kann da nicht mir nichts, dir nichts seine Haarbüschel hinschicken, denn diese müssen für eine gute Verarbeitung mindestens 40 cm lang, sowie gesund und naturbelassen sein. Also fasste Christopher den Entschluss: Haare wachsen lassen!

Komisch. „Ich hab’ mit ganz kurzen Haaren angefangen, und die nun seit fünf Jahren nicht mehr geschnitten“, sagt der Football-Spieler. „Am Anfang war es halt komisch, weil es nach nichts ausgeschaut hat“, lacht Christopher, „dann hat es halbwegs gepasst.“ Für die Friseur-Aktion wurden Christophers über 50 cm lange Haare zu Zöpfen geflochten. Am vergangenen Samstag sollte für den 28-Jährigen die große Stunde kommen, denn beim Haarstudio Elif im Inntalcenter („Ihr Haarschnitt ist echt super!“) wurde der Offense Liner seine Kopfpracht (endlich) wieder los. „Mittlerweile ging es mir schon auf die Nerven“, schmunzelt er, und fügt an: „Also, ich respektier’ jede Frau, die lange Haare hat – Hut ab!“ Dabei sei nicht das Pflegen die wahnsinnig ungute Sache, sondern: „Das tägliche Kämmen ist das Heftige – das braucht morgens echt viel Zeit.“ Von den Teamkollegen sei seine Mähne indessen gut aufgenommen worden, obwohl es „immer wieder mal Schmähs gegeben“ habe.

 
„Tägliches Kämmen war heftig!“<br />
Christopher Wild, Patriots-Jugendleiter, mit Pipi-Langstrumpf ...
„Tägliches Kämmen war heftig!“<br />
Die beiden Zöpfe wurden für einen guten Zweck gespendet. Foto: Gudrun Wild

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