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Zündet Zirl zweite Advent-Punktekerze an?

„Gunners“ feiern ausgerechnet im prestigeträchtigen Derby gegen Götzens den ersten Sieg seit über dreieinhalb Jahren

Es war der 1. Februar 2019 als der EC Zirl letztmals in einem Pflichtspiel als Sieger vom Eis ging. In der damaligen Eliteliga gelang gegen Hohenems ein 3:2 nach Overtime. Nach langen 1.393, von einem großen Umbruch und anhaltender Erfolgslosigkeit geprägten Tagen, gelang ausgerechnet im Revierschlager gegen Götzens endlich wieder ein Sieg. Und geht es nach Headcoach Stephan Steinacher soll der nächste nicht wieder drei Jahre, neun Monate und 24 Tage auf sich warten lassen.
28. November 2022 | von Alex Dosch
Zündet Zirl zweite Advent-Punktekerze an?
In einem mitreißenden Derby zwang Zirl (Luca Reichenfelser) Lokalrivalen Götzens (Marcel Peer, links) erst im Penaltyschießen in die Knie. Fotos: sportszene.tirol
Von Alex Dosch


EC ZIRL – EC KUNDL, Donnerstag, 1. Dezember, 19.30. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir wieder solange warten müssen. Was das Spiel gegen Kundl angeht, tue ich mir mit einer Einschätzung allerdings schwer, weil es bei den Zweier-Teams immer davon abhängt, wer von der Ersten runter kommt. Aber was ich versprechen kann: Wir werden uns nicht unter Wert verkaufen.“ Ein Vorhaben, das im Derby gegen Götzens bestens umgesetzt wurde. Luca Kranebitter verwertete im Shootout den entscheidenden Penalty zum 6:5-Erfolg. Entsprechend zufrieden zeigte sich der „Gunners“-Coach. „Wir haben gut gekämpft, gut gespielt und genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Lediglich die Chancenverwertung war noch nicht wie gewünscht“, machten für Steinacher in einem Spiel, wo es „Chancen hüben wie drüben gab“, die Torhüter den Unterschied aus. „Wir wissen, dass wir mit ‚Platti‘ einen starken Rückhalt haben. Und das hat er gegen Götzens eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“ Goalie Martin Plattner war es auch zu verdanken, dass die Schlussphase, die zur echten Zitterpartie mutierte, ohne weiteren Gegentreffer überstanden wurde. „Wie schon in Kufstein sind wir mit Fortdauer des Spiels nervöser geworden. Was wohl auch daran gelegen hat, dass wir lange kein Spiel mehr gewonnen haben. Aber das hat sich ja jetzt erledigt“, ist sich Zirls Coach sicher, „dass dieser Sieg uns viel Selbstvertrauen für die nächsten Spiele gibt“.

EHC WEERBERG – EC GÖTZENS, Samstag, 3. Dezember, 17.30. „Wir fahren sicher nicht als Favorit nach Weerberg. Im Gegenteil: Es muss schon alles passen, damit etwas drinnen ist. Im Gegensatz zum Zirl-Match müssen wir aber nicht das Spiel machen. Und das liegt uns aktuell besser“, hofft Headcoach Manuel Weichselbraun auf eine Überraschung. Eine solche, aus Götzener Sicht allerdings negative, setzte es beim überaus unterhaltsamen Derby in Zirl. Nach einem 5:5 in der regulären Spielzeit musste sich die Truppe rund um Dreifachtorschützen Dominik Hauser im Penaltyschießen geschlagen geben. „Letztendlich sind wir an unserer Chancenverwertung und an einem sensationellen Martin Plattner (Zirl-Goalie, Anmerk.) gescheitert. Speziell im letzten Abschnitt waren wir gefühlt 19 Minuten im gegnerischen Drittel. Und auch spielerisch waren wir klar besser. Wir haben es einfach verpasst, dass Match vorzeitig zu entscheiden.“

Dass Goalie Michael Meßner, der den erkrankten Dominique Wolk vertrat, nicht seinen besten Tag erwischte – die Fangquote lag unter 70 Prozent – wollte Weichselbraun, der seinen Torhüter nach einem Drittel erlöste, nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir sind froh, dass wir „Meßi“ haben und er eingesprungen ist. Daher absolut kein Vorwurf.“ Auch die äußeren Umstände – erst wenige Stunden vor Beginn war die Eisfläche fertig – nahm der Götzens-Coach nicht als Vorwand für die überraschende Niederlage. „Natürlich waren die Verhältnisse nicht ideal. Die Scheibe ist ob des stumpfen Eises fast von selbst stehen geblieben und auch nie dort angekommen, wo man es vermutete. Beim ersten und vierten Gegentor ist die Scheibe etwa von der Rundung direkt Richtung Tor gegangen. So etwas passiert normal nicht. Aber beide Teams hatten dieselben Verhältnisse. Nur ist Zirl besser damit zurechtgekommen.“ 

NIKOLAUS-RUNDE.
SPG/ZSC EHRWALD/IMST – EC ZIRL, Dienstag, 6. Dezember.
„Ehrwald verfügt über eine kompakte Mannschaft, die einen intensiven Spielstil pflegt. Aber wenn wir alles abrufen bin ich überzeugt, dass wir durchaus mithalten können“, weiß Zirls Coach. 

EC GÖTZENS – WSG WATTENS II, Dienstag, 6. Dezember, 20.00. „Es kommt drauf an, wer von der ersten Mannschaft, die spielfrei ist, runter gezogen wird. Sollte Wattens mit einer reinen Zweier-Mannschaft spielen, was ja eigentlich Sinn dieser Liga wäre, dann haben wir durchaus Chancen“, so der Götzens-Coach.   

Die weiteren Spiele: Wattens II – Ehrwald/Imst (FR 19.30), Silz – Mils (FR 20), Kufstein II – Kundl II (SO 17.30), Silz – Kufstein II (DI), Mils – Weerberg (DI),

Die Ergebnisse dieser Woche: Zirl – Götzens 6:5 SO (3:2, 2:2, 0:1, 0:0). Torfolge: 1:0 Hofer (2.), 2:0 Kranebitter (6.), 2:1 Hauser (11.), 3:1 Hofer (12.), 3:2 Wolfram (20.), 3:3 Hauser (24.), 3:4 Peer (25.), 4:4 Steinacher (33.), 5:4 Kranebitter (38.), 5:5 Hauser (53.), 6:5 Kranebitter (65.) Strafminuten: 6:6. Schüsse auf’s Tor: 28:55. Silz – Zirl 5:0 (0:0, 3:0, 2:0). Strafminuten: 26:8. Schüsse auf’s Tor: 40:21. Mils – Kufstein II 9:2 (1:1, 3:1, 5:0), Ehrwald/Imst – Silz 2:3 (2:2, 0:1, 0:0). Weerberg – Kundl II 8:2 (3:0, 1:1, 4:1), Wattens II – Weerberg 3:8 (1:0, 2:4, 0:4), Mils – Wattens II, Silz – Weerberg beide am Dienstag nach Red. Schluss. 
 
Zündet Zirl zweite Advent-Punktekerze an?
Domenic Peer scheitert in dieser Szene am starken Zirl-Goalie Martin Plattner.
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Rene Hofer (Mitte) trifft zum zwischenzeitlichen 3:1.

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